Kreis gibt Jugendlichen Hilfe­stellungen beim Thema Schul­verweigerung und bei der Berufs­orientierung

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfe-Dezer­nentin Monika Merkert zieht positive Zwischen­bilanz der beiden Projekte „schul­aktiv“ und „Berufs­starter“

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert zieht positive Zwischenbilanz der beiden Projekte „schulaktiv“ und „Berufsstarter“

Nach Schätzung von Fachleuten gibt es bundesweit etwa 300.000 regelmäßige Schulschwänzer. Diese Zahl ist nicht systematisch erfasst, jedoch hat der Rheingau-Taunus-Kreis die steigende Problematik bereits vor mehreren Jahren erkannt. Mit dem Programm „Die zweite Chance“, das Ende 2013 auslief, wurden Schulverweigerer bereits erfolgreich in die Schule reintegriert. In ähnlicher Form ist das neue bundesweite Förderprogramm „Jugend stärken im Quartier“ im Januar 2015 angelaufen. Zu den Antragstellern und geförderten Kommunen gehört auch der Rheingau-Taunus-Kreis, der dabei einen Teil des Programms aus eigenen Mitteln kofinanziert und die beiden bewilligten Projekte koordiniert und steuert.

Zu Beginn des neuen Schuljahres zieht nun die Jugendhilfe-Dezernentin des Kreises Monika Merkert eine durchweg positive Zwischenbilanz. „schulaktiv“ heißt das erste der beiden neuen Projekte, das sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendliche, die sich nicht mehr am Unterricht beteiligen oder gar nicht mehr in der Schule erscheinen, in den Schulalltag zurück zu holen. Zwei qualifizierte Sozialpädagoginnen teilen sich die geförderte Stelle bei der vhs Rheingau-Taunus, die im Auftrag der Kreisverwaltung an vier Schulen im Landkreis tätig ist. An der Limesschule Idstein, der IGS Wallrabenstein, der Nikolaus-August-Otto Schule Bad Schwalbach und der Hildegardisschule Rüdesheim am Rhein arbeiten die Expertinnen Monika Butsch und Stefanie Ruf eng verzahnt mit der Schulsozialarbeit, den Lehrkräften und den Schulleitungen zusammen.

Eine unverzichtbare Ergänzung, so Monika Merkert, denn „schulaktiv“ kann im Gegensatz zu den Lehrkräften und an den Schulen verorteten Angeboten auch aufsuchend tätig werden und kooperiert teilweise intensiv mit den betroffenen Eltern. Dezernentin Merkert lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Schulen: „Die Pädagoginnen sind mittlerweile bei allen Lehrkräften bekannt und akzeptiert. Die Schulleitungen haben mir bestätigt, dass sie das Angebot von ‚schulaktiv‘ nicht mehr wegdenken möchten und haben diese wichtige, ergänzende Maßnahme voll in den Schulbetrieb integriert.“ Der Bedarf an den vier Schulen ist groß, die Mitarbeiterinnen sind voll ausgelastet.

Schülerinnen und Schülern, die die allgemeinbildende Schule verlassen werden und gegen Ende ihrer Schulzeit beruflich noch ohne Orientierung sind, steht das Projekt „Berufsstarter“ mit Rat und Tat zur Seite. Sozialpädagoge Peter Diesler arbeitet ebenfalls im Auftrag des Rheingau-Taunus-Kreises bei der Projob GmbH in Taunusstein und berät, unterstützt und begleitet Jugendliche bei ihrer schulischen, beruflichen und sozialen Integration. „Berufsstarter“ ist eng mit „schulaktiv“ vernetzt und als zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Übergang Schule-Beruf unter der Telefonnummer 06128/927746 erreichbar.

„Die Erfolgsquote beider Projekte liegt mit über 70 Prozent bereits nach dem ersten Projektjahr klar über den Zielvorgaben der Zuwendungsgeber“, freut sich Monika Merkert ebenso wie über die Tatsache, dass die Förderung beider Projekte durch den Bund und den Europäischen Sozialfonds mindestens bis Ende 2018 gesichert ist. „Wir wollen, dass jede Schülerin und jeder Schüler im Rheingau-Taunus-Kreis die Chance auf einen Bildungsabschluss und eine Anschlussperspektive erhält. Keine Jugendlichen auf ihrem Weg zurück lassen – das ist unser erklärtes Ziel.“