Jugend­liche leiden vermehrt unter psychi­schen Belastungen

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Kleine Darstellung

Landrat Albers und Jugendhilfe­dezernentin Merkert stellen Statistik der Schulsozial­arbeit für 2013/14 vor / 1.747 Schüler­beratungen im Rahmen der Einzel­hilfen / Rückgang bei Mobbing

 

Landrat Albers und Jugendhilfedezernentin Merkert stellen Statistik der Schulsozialarbeit für 2013/14 vor / 1.747 Schülerberatungen im Rahmen der Einzelhilfen / Rückgang bei Mobbing

„Elternberater, Freizeitpädagoge, Berufswahlhelfer, Seelentröster. Die Schulsozialarbeiter und –arbei-terinnen sind in so vielen Feldern tätig, dass es fast leichter ist, zu beschreiben, was sie nicht tun, nämlich unterrichten“, betonen Landrat Burkhard Albers und Jugendhilfedezernentin Monika Merkert bei der Vorstellung der Statistik 2013/14 der Schulsozialarbeit im Rheingau-Taunus-Kreis. Schulsozialarbeit leiste Jugendsozialarbeit gemäß Paragraf 13 Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch.

Schulsozialarbeit steht als Angebot der Jugendhilfe im Rheingau-Taunus Kreis an allen Gymnasien, Gesamtschulen, Realschulen und der Reformschule Rheingau für die 5. bis 8. Jahrgänge zur Verfügung. Auch die beiden Beruflichen Schulen im Rheingau und im Untertaunus sind mit Schulsozialarbeit ausgestattet. Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse aus der Statistik der Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2013/14 belegen die Kontinuität, mit der Schülerinnen und Schüler die Angebote der Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen: 1.747 der Schülerinnen und Schüler – also mehr als ein Viertel – nahmen Gespräche, Beratungen und Hilfen in Anspruch, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Besonders deutlich war die Steigerung an den Gymnasien festzustellen. Mädchen und Jungen nahmen die Angebote gleichermaßen wahr.

Häufigstes Thema, bei dem sie um Unterstützung bei der Schulsozialarbeit anfragten, waren Konflikte der Schülerinnen und Schüler untereinander, vorrangig in den 5. und 6. Jahrgängen. Eine nicht unbedeutende Rolle spielte das Austragen von Konflikten über Soziale Netzwerke. Hier ist ein Schwerpunkt in den 6. und 7. Jahrgängen zu erkennen. Auffallend und Besorgnis erregend ist eine Steigerung der Fälle, bei denen mit psychischen Problemen belastete Schülerinnen und Schüler Hilfe bei der Schulsozialarbeit suchten.

Monika Merkert: „Insgesamt ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang in Bezug auf Mobbing zu erkennen. Gründe dafür werden in dem breiten Angebot der Schulsozialarbeit zum Thema Sozialkompetenz und Konfliktlösung insgesamt gesehen sowie den speziellen Mobbing- Präventionsangeboten. Auch die Arbeit nach dem Mobbing-Interventionsansatz „No Blame Approach“, den die Schulsozialarbeit bei Mobbingfällen in Klassen einsetzt, scheint sich zu bewähren.“

Durch eine erste gezielte Intervention konnte die Schulsozialarbeit in vielen Fällen bei Schüler-Anliegen/Problemen direkt abhelfen. Überdies nutzte die Schulsozialarbeit ein gut aufgestelltes Netzwerk von Institutionen, an die sie Schülerinnen, Schüler und Eltern entsprechend der vorliegenden Problemlagen weiter vermitteln konnte. Dabei waren die wichtigsten die Jugendhilfe, die Erziehungsberatung, die dezentrale Erziehungshilfe, die Polizei, die Schulpsychologen und die Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Außerdem stellte die Schulsozialarbeit insgesamt 601 Gruppen- und Klassenangebote zur Verfügung u.a. zu den Themen Sozialkompetenz, Konfliktlösung, Gewalt- und Suchtprävention sowie zu geschlechtsspezifischen Themen. Ein wichtiger Standard ist in diesem Bereich das Basisprogramm, in dessen Rahmen mit den 5. Jahrgängen in Kooperation mit den Klassenlehrkräften die Grundlagen für ein gutes Arbeits- und Klassenklima erarbeitet werden. Zunehmend und von großer Bedeutung ist die Zusammenarbeit von Lehrkräften und den Mitarbeiterinnen der Schulsozialarbeit. In unterschiedlichen Konstellationen arbeiten beide Professionen gemeinsam daran, Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernerfolg zu unterstützen und ihnen bei Problemlagen ein passendes Unterstützungsangebot zur Seite zu stellen, so die Dezernentin.

Landrat Burkhard Albers und Monika Merkert: „Wir sind überzeugt, dass die Schulsozialarbeit einen entscheidenden Impuls für die Bildungslandschaft in unserem Kreis darstellt und zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Schulwesens geworden ist. Denn die Schulsozialarbeit leistet einen Beitrag, die Schule zu einem vielfältigen Bildungsort für alle Kinder und Jugendlichen werden zu lassen. Auch die positiven Stellungnahmen von Schulleitungen, Lehrkräften und Eltern belegen, dass die dauerhafte Fortführung der Schulsozialarbeit erforderlich ist. Es bedarf daher einer kontinuierlichen Finanzierung, um der in den vergangenen Jahren aufgebauten Schulsozialarbeit die notwendige Planungssicherheit zu geben und sie langfristig fest zu installieren.“