Inter­kulturelle Kommu­nikation ist erlernbar

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Integration

WIR Koordination führte Weiter­bildung für Schulsekre­tärinnen durch / Unsicher­heiten vermeiden

WIR Koordination führte Weiterbildung für Schulsekretärinnen durch / Unsicherheiten vermeiden

Schon zum zweiten Mal nahmen Schulsekretärinnen von Schulen des Rheingau-Taunus-Kreises an einer außergewöhnlichen Weiterbildung teil. Es ging nicht um Inhalte der Verwaltung oder der Organisation am Arbeitsplatz, sondern um die Auseinandersetzung mit „Interkultureller Kommunikation“. „Das Seminar baute auf eine von der WIR Koordination Integration initiierten Befragung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisverwaltung auf, nach der bei vielen Kreisbeschäftigten ein Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Interkulturelle Kompetenz‘ besteht“, so Landrat Burkhard Albers.

Auf das Ergebnis der Umfrage reagierte die WIR Koordination in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt  und startete ein Pilotangebot für Schulhausmeister und Schulsekretärinnen. „Das Schulsekretariat ist der Ort an der Schule, an dem viele Fäden zusammen laufen. Schülerinnen und Schüler ebenso wie Eltern, kommen mit ihren Fragen und Anliegen auf die Mitarbeiterinnen zu“, betonen WIR-Koordinatorinnen Christine Knapp-Aschberger und Gabriele Schuster. Besonders für diejenigen, die neu an der Schule sind und sich dort noch nicht so gut auskennen, z.B. weil sie noch nicht lange in Deutschland leben, ist das Schulsekretariat eine erste Anlaufstelle, um Auskünfte und Hilfestellungen zu erhalten.

Gabriele Schuster: „Bei diesem im interkulturellen Kontakt kommt es, wie die Teilnehmerinnen im Seminar bestätigten, zu Unsicherheiten, die zu Missverständnissen und unguten Gefühlen von Fremdheit oder ‚nicht verstanden werden‘ auf beiden Seiten führen können.“ In dem Seminar hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, sich unter der fachlichen Anleitung von Dr. Lukas Wahab, dem Leiter des Instituts für interkulturelle Mediation in Frankfurt, mit Themen der interkulturellen Verständigung zu beschäftigen. „Thematisiert und diskutiert wurden die Auswirkungen von kulturellen Unterschieden auf die Kommunikation. Dabei fielen den Teilnehmerinnen viele Situationen aus dem Arbeitsalltag in den Schulsekretariaten ein, bei denen sie im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen Unsicherheiten in der Kommunikation erlebt hatten“, berichtet Christine Knapp-Aschberger.

Als wichtige Grundlagen für den positiven Umgang im interkulturellen Kontakt benannte Dr. Wahab das „Bemühen um die Vermeidung von Verallgemeinerungen und Zuschreibungen in Bezug auf bestimmte Personengruppen“. Zielführend sei vielmehr das Identifizieren und Herausstellen von Gemeinsamkeiten an Stelle des Betonens von Unterschiedlichkeiten. Bereitgestellt wurde die Weiterbildung von der WIR Koordination des Rheingau-Taunus-Kreises, die im Rahmen eines Programmes des Landes Hessens die Aufgabe hat, Impulse für die interkulturelle Öffnung der Verwaltung, der Vereine sowie anderer zivilgesellschaftlicher Institutionen zu setzen. „Wenn die Verwaltung den neu zugereisten Menschen sicher und offen gegenüber tritt, erleichtert das den Zugang zu unser Kultur und zu unseren gesellschaftlichen Gepflogenheiten“, so die Mitarbeiterinnen der WIR Koordination.

In diesem Sinne plant der Rheingau-Taunus-Kreis weitere Fortbildungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Bereichen der Verwaltung. Dass dies die richtige Strategie ist und auch auf das Interesse und die Bereitschaft vieler Kreisbeschäftigter trifft, zeigte die kürzlich durchgeführte Befragung und die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer, die sich ein Vertiefungsseminar wünschen.