Integration ist keine Einbahn­straße

|

Integration

Landrat Albers im Gespräch mit der Dezer­nentin für Inte­gration, Dorothee Nabrotzky und den WIR-Koordina­torinnen Katarina Pfaff und Christine Knapp-Aschberger

Landrat Albers im Gespräch mit der Dezernentin für Integration, Dorothee Nabrotzky und den WIR-Koordinatorinnen Katarina Pfaff und Christine Knapp-Aschberger

Integration soll keine Einbahnstraße sein und vor allem nicht in einer Sackgasse enden. Dies war die einhellige Auffassung nach einem Gespräch zwischen Landrat Burkhard Albers und der neuen Dezernentin für Integration, Dorothee Nabrotzky, den neuen WIR-Koordinatorinnen Katarina Pfaff und Christine Knapp-Aschberger sowie Rita Czymai, die in der Kreisverwaltung kommissarisch für den Bereich Integration zuständig ist. „Mit dem neuen Landesprogramm WIR will das Land, aber gerade auch der Kreis neue Impulse in der Integrationspolitik setzen“, betonte der Landrat zu Beginn. Das hessische Landesprogramm ziele primär auf die schon im Kreis lebenden Migrantinnen und Migranten. Es gebe aber in dem Aufgabenbereich der neuen Integrations-Dezernentin eine Überschneidung mit einem aktuellen Thema, der Aufnahme von Flüchtlingen, und der Unterstützung einer gelingenden Willkommenskultur.

Inhaltlicher Schwerpunkte von „WIR“ sind die interkulturelle Öffnung der Verwaltung – nachhaltig erkennbar in Organisations- und Personalstruktur – aber auch die interkulturellen Öffnungsprozesse in zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Vereinen.  Hierbei sind die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine aber auch der Migrantenorganisationen und die Integrationslotsinnen wichtige Kooperationspartner.

Laut dem Fahrplan der Dezernentin und der beiden WIR-Koordinatorinnen soll zunächst der geforderte Steuerkreis ins Leben gerufen werden. Dorothee Nabrotzky: „Dann wollen wir die 17 Kommunen des Kreises bereisen, um mehr über die Situation vor Ort und die Bedarfe in den einzelnen Orten zu erfahren und einen Austausch an Erfahrungen und Vorschlägen zu initiieren.“ Im Rahmen des WIR-Programmes ist ein Integrations-Monitoring vorgesehen. Katarina Pfaff hat dafür unter anderem bereits einen Fragebogen entworfen, der an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung verschickt werden soll. Die Beantwortung ist freiwillig und anonym.

Gefragt wird nach Migrationshintergrund und Fremdsprachkompetenzen der Mitarbeitenden. Aus der Erhebung können sich demnach konkrete Handlungsempfehlungen kristallisieren. „Wir wollen beispielsweise erfahren, ob eine Mitarbeiterin, ein Mitarbeiter Interesse hat, seine vorhandene Sprachkenntnisse aufzufrischen“, so Katharina Pfaff. Aus den Antworten der Befragung lassen sich dann Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung ableiten, ergänzt Christine Knapp-Aschberger. Ziel sei es weiterhin, wie vom Landesprogramm gefordert, die Willkommens-Kultur in der Verwaltung zu stärken. Christine Knapp-Aschberger: „Darüber hinaus wollen wir die Kommunen unterstützen, Möglichkeiten der Begegnungen zu schaffen, um Fremdheit abzubauen.“ Nur wer sich kennen lerne, könne auch Vorurteile abbauen. Deshalb gehe es auch darum Netzwerke zu schaffen.

Auch für den Bereich Integration will Dorothee Nabrotzky gemeinsam mit Rita Czymai einige Projekte anschieben. Dabei will sie vor allem die Integrationslotsinnen in den Kommunen unterstützen, deren Arbeit nicht genug geschätzt werden kann.

Landrat Burkhard Albers im Gespräch mit der neuen Integrations-Dezernentin Dorothee Nabrotzky (2. von rechts) und den beiden WIR-Koordinatorinnen Christine Knapp-Aschberger (2. von links), Katarina Pfaff (3. von rechts) sowie Rita Czymai (links).