In der Kreishaus-Cafeteria gibt es nun fair gehandelten Kaffee und Tee

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Fair Trade

Landrat Albers: Erster Schritt auf dem Weg zum Fairtrade-Kreis / Die Kunst der Kaffeeröstung



"Das erste Kriterium auf dem Weg zum Fairtrade-Kreis haben wir erfüllt", betonte Landrat Burkhard Albers am Dienstag

Landrat Albers: Erster Schritt auf dem Weg zum Fairtrade-Kreis / Die Kunst der Kaffeeröstung

"Das erste Kriterium auf dem Weg zum Fairtrade-Kreis haben wir erfüllt", betonte Landrat Burkhard Albers am Dienstagmittag in der Cafeteria des Kreishauses. Wer zukünftig ein koffeinhaltiges Heißgetränk bestellt, dem wird fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Der Landrat: "Im Kreishaus kommt nur noch Kaffee aus fairem Handel in die Tasse, denn es geht um gerechte Preise für eine gute Qualität und harte Arbeit der Kaffee-Bauern in Lateinamerika." Mit dieser Umstellung folgt die Kreisverwaltung einem im Mai 2012 im Kreistag über alle Parteigrenzen einstimmig gefassten Beschluss, sich auf den Weg zum Fairtrade-Kreis zu begeben. "Um sich Fairtrade-Kreis nennen zu dürfen, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden", so Albers.

Als erster Schritt konnte Albers für die Stelle des Koordinators den anerkannten Experten Hans Homberg gewinnen. Homberg gründete vor zirka zwölf Jahren in Glashütten mit Gleichgesinnten - alle ehrenamtlich - den Weltladen-Regenbogen, dessen Ziel es ist, einen zukunftsfähigen, d.h. fairen, sozialverträglichen und ökologischen Eine-Welt-Handel zu fördern. Als erste Aufgabe hat der Koordinator nun die Umstellung auf "Ökofairen Kaffee und Tee" im Einvernehmen mit dem Betreiber der Cafeteria im Kreishaus, der GBW, vollzogen.

Als Partner wählte Homberg die "Gepa The Fair Trade Company" (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) aus, die der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt ist. Bede Godwyll erläuterte bei der "Happy Fairtrade-Hour" die Prinzipien und Kriterien von Gepa sowie die Standards, durch die sichergestellt wird, dass die Produzenten der fair gehandelten Lebensmittel einen gerechten Preis erhalten. Bede Godwyll: "Verbindliche und zuverlässige Handelsbeziehungen mit Produzentengruppen und verantwortungsbewussten Unternehmen etwa in den Ländern Süd- und Lateinamerikas sind die Grundlage für eine Partnerschaft, die für alle Beteiligten das Beste bringt."

Die Entlohnung für die Kaffee-Bauern erfolgt nach einer speziellen Preisgestaltung, die über viele Jahre deutlich über dem Weltmarktniveau lag. Durch diese Bezahlung der Bauern, die sich vor Ort in Genossenschaften organisieren und sich zertifizieren lassen müssen, werden auch Entwicklungsprojekte in der jeweiligen Region unterstützt. Godwyll: "Derzeit erleben wir eine andere Situation auf dem Weltmarkt; Kaffee wird immer stärker zum Spekulationsobjekt und so gibt es Phasen, in denen der Preis für Kaffee an den Börsen in die Höhe schnellt und dann wieder in den Keller fällt." Die Schwankungen seien schwer vorherzusagen und erschwerten die Beziehungen mit den Kaffee-Bauern, die ihre Waren natürlich an den Meistbietenden verkaufen wollen. "Dass Lebensmittel zum Spekulationsobjekt werden, ist ein Skandal und gehört verboten", so Landrat Albers.

"Und selbstverständlich achtet Gepa bei der Auswahl der Kaffeebohnen auf hohe Qualität", so Godwyll. Edle Arabica-Bohnen werden von den Partnern in den "Kaffee-Ländern" mit Sorgfalt angebaut und geerntet und von Gepa "mit viel Liebe zum Produkt weiterarbeitet. "Durch das Verfahren der schonenden Langzeitröstung der Bohnen ist der Kaffee sehr ergiebig, gut verträglich und besonders aromatisch", so Bede Godwyll.