Impfquoten weiterhin rückläufig

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Gesundheit

Gesundheitsdezernentin Monika Merkert gibt Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen für den Rheingau-Taunus-Kreis bekannt



"Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen der mode

Gesundheitsdezernentin Monika Merkert gibt Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen für den Rheingau-Taunus-Kreis bekannt

"Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen der modernen Medizin mit dem unmittelbaren Ziel, vor schweren bis lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten bzw. deren Komplikationen zu schützen", betonte Gesundheitsdezernentin Monika Merkert nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen, die im Jahr 2012 begonnen wurden.

Durch die Schuleingangsuntersuchungen könnten gesundheitliche oder entwicklungsbezogene Einschränkungen eines Kindes, die für den Schulbesuch von Bedeutung seien, frühzeitig festgestellt und noch vor Schuleintritt entsprechende Fördermaßnahmen bzw. Therapien eingeleitet werden, um vorhandene Defizite soweit wie möglich auszugleichen und allen Kindern einen guten Schulstart zu ermöglichen, sagte die Gesundheitsdezernentin. Der soziale Status der Eltern beeinflusse maßgeblich ihre Chance, gesund aufzuwachsen und auch in späteren Jahren eine gute Gesundheit zu erhalten. Deshalb käme den Schuleingangsuntersuchungen eine wachsende Bedeutung zu, so Merkert.

Die Kreisbeigeordnete kommt nach Auswertung der Daten zu folgendem Ergebnis: Von 1622 untersuchten Kindern (865 Jungen und 757 Mädchen) hatten 75,8 Prozent (2011: 82,5 Prozent) an allen Vorsorgeuntersuchungen U 2 - U 9 teilgenommen, der Anteil der Migrantenkinder betrug 22 Prozent (2011: 13,8 Prozent). Wie im Vorjahr seien 4,8 Prozent (2011: 4,7 Prozent) von Übergewicht und von Adipositas 1,2 Prozent der untersuchten Kinder betroffen. "Die letzten beiden Ergebnisse sind erfreulich, und ich hoffe, dass dieser Trend anhält", sagte die Kreisbeigeordnete.

Nicht zufrieden dagegen sei sie mit den Impfquoten der letzten beiden Jahre. So sind z.B. aktuell 88,8 Prozent der Kinder gegen Tetanus (2010: 97,5 Prozent) und wiederum knapp 89 Prozent gegen Diphtherie, 88,2 Prozent gegen Kinderlähmung (2010: 96 Prozent) geimpft. Bei Masern, Mumps, Röteln betrage der Anteil gar nur 85,6 Prozent. Die WHO-Empfehlung zur Ausrottung der Masern liegt jedoch bei 95 Prozent Durchimpfungsrate. Im Gegensatz zu Ländern mit sehr hohen Impfraten und entsprechend niedriger Erkrankungsrate wie etwa Finnland, Schweden oder Niederlande, gehört Deutschland zu den Ländern mit noch ungenügenden Masernimpfquoten.

Gesundheitsdezernentin Monika Merkert erläutert, warum Impflücken so gefährlich sind: "Masern werden zwar als Kinderkrankheit bezeichnet, sind aber keineswegs harmlos. Denn diese Infektionskrankheit kann mit schwerwiegenden Komplikationen wie einer Mittelohr-, Lungen- oder sogar Gehirnhautentzündung einhergehen, die lebensbedrohlich sein oder zu bleibenden Schäden führen kann. Deshalb ist die rechtzeitige, zweifache Masern-Impfung im Kleinkindalter wichtig."Trotz generell großer Bereitschaft, sich oder die Kinder impfen zu lassen, führt dies noch nicht zu einem ausreichenden Anstieg der allgemeinen Durchimpfungsrate. Die Informationslücken sind offenbar groß."

"Ich möchte Eltern dazu aufrufen, auch den eigenen Impfstatus zu überprüfen." Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen sollten sich einmal nachimpfen lassen, besonders wenn sie im Gesundheitswesen und bei der Betreuung von Abwehrgeschwächten sowie in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind. Viele Erwachsene haben noch nie von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes gehört und nur die Hälfte fühlt sich generell gut über das Impfen informiert www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html. "Wer eine Impfberatung benötigt, kann sich an den behandelnden Arzt oder an das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises, Tel. 06124 - 510 352, wenden", betont Monika Merkert abschließend.