„Ich werde in jeden Topf schauen“

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ProJob

Geschäftsführer der kreis­eigenen ProJob, Winfried Kühnl, wurde in den Ruhe­stand verabschiedet / Lobende Worte für seine Leistung

Geschäftsführer der kreiseigenen ProJob, Winfried Kühnl, wurde in den Ruhestand verabschiedet / Lobende Worte für seine Leistung

„Ich werde in jeden Topf schauen“, hatte Winfried Kühnl bei seinem Amtsantritt als Geschäftsführer der GBW (heute ProJob) im Dezember 2005 versprochen. Er hielt Wort und wurde nun mit viel Lob in den Ruhestand verabschiedet, denn, so Landrat Frank Kilian, gelang es Kühnl doch, die kreiseigene ProJob Rheingau-Taunus GmbH gut aufgestellt an seinen Nachfolger Martin Glaub zu übergeben; trotz zuletzt eher schwieriger Zeiten. So gab es in Winkel „einen großen Bahnhof“ für den scheidenden Geschäftsführer, zollten ihm zahlreiche Weggefährten Lob für das Geleistete.

Mit „jeden Topf“ waren die einzelnen Bereiche der damaligen GBW gemeint, die Winfried Kühnl auf ihre Effektivität hin zunächst überprüfte, um Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, und um die Gesellschaft für die neuen Herausforderungen aufzustellen. Schließlich ging es in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen JobCenter darum, Langzeitarbeitslose zu qualifizieren, sie zu beschäftigen und möglichst wieder für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. Dabei habe Kühnl stets auf Teamarbeit mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesetzt, wie Landrat Kilian, aber auch ProJob-Geschäftsführer Torsten Reineck und Christoph Burgdorf in ihren Reden hervorhoben.

Alle drei Redner wiesen darauf hin, dass sich gesetzlichen Grundlagen für die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen in den vergangenen zwölf Jahren immer wieder geändert haben. So novellierte die Bundesregierung das SGB II (Sozialgesetzbuch II) mehrmals, in dem die Regelungen für die Grundsicherung von Arbeitsuchenden festgelegt sind. „Dies bedeutet, dass die Arbeitsfelder der ProJob sich stets an diese Veränderungen anpassen mussten, was nicht immer leicht war“, so Kilian. Diese Herausforderungen meisterte Kühnl, entwickelte er das Programm „Jugendarbeitslosigkeit Null“ und das Kommunale Arbeitsmarktprogramm mit. Kilian: „Ziel war es junge Leute und Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot zu bringen.“

Reineck und Burgdorf stellten dem scheidenden Geschäftsführer abschließend ein Arbeitszeugnis aus. Sie würdigten seine Sachkompetenz, seine Kreativität, die Netzwerke, seine Kontakte zu Organisationen und Institutionen aus der Wirtschaft und zu Gesellschaften, die das gleiche Ziel hatten, die Arbeitslosen in Beschäftigung zu bringen. Reineck: „Er hat viele Projekte vorangebracht und mit seinem „hemdsärmeligen Führungsstil“ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade auch in den schwierigen Zeiten motiviert.“ Stets hatte ein Ohr für die Probleme des Personals, gab gute Ratschläge.

Die Redner wiesen aber auch darauf hin, dass Kühnl auch dann seinen Mann stand, als es Probleme bei der ProJob Rheingau-Taunus GmbH gab und die Gesellschaft sich von Tätigkeitsfeldern wie dem Betreiben von Mensen trennen musste. Dass die ProJob gut aufgestellt ist, beweist zudem die mit Bravour bestandene Re-Zertifizierung. „Sie können sich mit hocherhobenem Haupt von ihren Mitarbeitern verabschieden“, so Landrat Frank Kilian abschließend.

Landrat Kilian verabschiedet Winfried Kühnl.