Guter Start des Netzwerkes "Frühe Hilfen"

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert: Viele konstruktive Vorschläge bei Auftaktveranstaltung im Rheingau / Familien-Netzwerk Idstein als ein "Wegweiser"



"Der Start war vielversprechend; nun gilt es aus der Vi

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert: Viele konstruktive Vorschläge bei Auftaktveranstaltung im Rheingau / Familien-Netzwerk Idstein als ein "Wegweiser"

"Der Start war vielversprechend; nun gilt es aus der Vielzahl der konstruktiven Vorschläge die weiteren Arbeitsschritte zu entwickeln", fassten Jugendhilfedezernentin Monika Merkert und der zuständige Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Lutz Büchner die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung des Netzwerkes "Frühe Hilfen und Kooperation im Kinderschutz" im Gemeindezentrum in Erbach zusammen. Büchner: "Es gab in den Workshops einen regen Austausch, auf welche Punkte sich die Netzwerk-Arbeit konzentrieren soll und wie das Netzwerk in der Region, vor Ort organisiert sein soll." Auch beim Ziel des Netzwerkes waren sich alle Beteiligten einig: "Wir wollen gemeinsam die Rechte und den Schutz der Kinder stärken und den Eltern ein wichtiger Ansprechpartner sein, an den sie sich jederzeit mit ihren Fragen rund um die Familie wenden können."

Laut Merkert ist der Aufbau von Netzwerken Teil des Bundeskinderschutzgesetzes, in dem die Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Kinderschutz vor dem Hintergrund vielfältiger Erfahrungen und Erkenntnisse aus Praxis und Forschung der Kinder- und Jugendhilfe weiter konkretisiert werden. Der Aufbau des Netzwerkes wird von Bundesfamilienministerium in Berlin gefördert. Gewährleistet werden sollen frühe Hilfen für werdende Eltern sowie für Eltern und die Neugeborenen von der Phase der Geburt bis in die erste Lebensphase des Kindes. "Es geht um die Etablierung und Umsetzung eines kommunalen Handlungsansatzes nach dem Motto 'Prävention als Aktion' statt 'Reaktion auf Defizite'", betonte die Kreisbeigeordnete.

Monika Merkert: "Das Aufgabenspektrum der Netzwerke spannt sich unter anderem von der Förderung der Kindergesundheit durch die Steigerung der Inanspruchnahme durch die Steigerung der Früherkennungsuntersuchungen bis zum Schutz der Kinder vor Übergriffen und Misshandlungen." So müsse "Kinderschutz als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe verstanden werden", an der alle Institutionen und Stellen mitwirken sollen. Die Kooperation habe ein großes Ziel: das Wohl der Kinder. Deshalb erinnerte die Jugendhilfedezernentin auch daran, dass 2008 das Projekt "Aufsuchende Familienhilfe durch Familienhebammen von Landrat Burkhard Albers im Kreisgebiet initiiert und gestartet wurde.

Wie der Aufbau eines solchen Netzwerkes funktionieren kann, zeichnete Hubert Lorenz-Medick vom Familien-Netzwerk Idstein während der Auftaktveranstaltung in Erbach nach. Laut Medick gab es in Idstein schon über einen längeren Zeitraum einen Arbeitskreis, in dem Einzelpersonen aus verschiedenen Einrichtungen, wie Kindertagesstätten, der Jugendhilfe, Jugend- und Familienberatungsstellen, von Vereinen und den Schulen sowie Kinderärzte, aktiv wurden, um Verfahren für die Förderung und den Schutz von Kindern sowie die Stärkung von Eltern zu entwickeln. In einem gemeinsamen Diskussionsprozess in den Jahren 2011 und 2012 verständigten sich die Beteiligten auf die Zusammenarbeit, die Zielsetzungen und die Aufgaben des virtuellen Idsteiner Netzwerkes.

Lorenz-Medick: "Unser erstes Netzwerktreffen im Mai 2012 hat großes Interesse ausgelöst." Auch die Internetpräsenz zeige die Bedeutung des Familien-Netzwerkes. Unterteilt in verschiedene Themenbereiche können sich Eltern an die jeweiligen Ansprechpartner wenden. "Da gibt es Anfrage aus dem gesundheitlichen Bereich, zu ganz akuten Situationen und natürlich zu Fragen zum Kinderschutz. Das Internetangebot wird sehr rege genutzt."

In Workshops sprachen die etwa 60 Anwesenden dann über die Ausrichtung des Netzwerkes, seine primären Aufgaben, notwendige Knotenpunkte in Mehrgenerationenhäusern, Familienzentren, Beratungsstellen oder ähnlichen Einrichtungen, den Verlauf von Informationssträngen und das Formulieren verbindlicher Vereinbarungen. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen dann auch die Auftaktveranstaltungen der Netzwerke "Frühe Hilfen und Kooperation im Kinderschutz" für den Untertaunus und voraussichtlich Mitte 2014 für das Idsteiner Land stattfinden. Als Ansprechpartner in der Kreisverwaltung fungiert Lutz Büchner, der unter der Telefonnummer 06124/510797 oder Mail lutz.buechner@rheingau-taunus.de erreichbar ist. Das Netzwerk wird von der Bundesinitiative Frühe Hilfen und Familienhebammen 2012 bis 2015 gefördert.