Gute Kindertagesbetreuung ermöglicht gleiche Chancen für alle Kinder

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Fachdienst Jugendhilfe der Kreisverwaltung nahm an der Verstetigungskonferenz des Bundesprogrammes „Kita-Einstieg“ des Bundesfamilienministeriums in Berlin teil

Fachdienst Jugendhilfe der Kreisverwaltung nahm an der Verstetigungskonferenz des Bundesprogrammes „Kita-Einstieg“ des Bundesfamilienministeriums in Berlin teil

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert mit dem Programm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ seit 2017 niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten, begleiten und Hürden abbauen. So konnten in den vergangenen Jahren an 126 Standorten bundesweit vielfältige Anregungen, Aktionen und Wege erprobt und umgesetzt werden. Diese vermitteln erste Einblicke in das System der Kindertagesbetreuung und informieren die Familien zum Beispiel über die Möglichkeiten der frühen Bildung in Deutschland. Um qualitativ hochwertige Angebote umzusetzen, werden darüber hinaus Qualifizierungsmaßnahmen für (pädagogische) Fachkräfte gefördert. Außerdem können über das Programm Maßnahmen unterstützt werden, die dabei helfen, Fachkräfte mit Fluchthintergrund beruflich zu integrieren – zum Beispiel über ein Praktikum in einer Kita.

Schließlich ermöglicht gute Kindertagesbetreuung gleiche Chancen für alle Kinder. Bisher profitieren jedoch nicht alle Familien gleichermaßen von Kindertagesbetreuung als Form der frühen Bildung. Um die gelungenen Ansätze und Strukturen allen Partnern zu präsentieren, fand nun ein Treffen mit allen bundesweit 126 Standorten des Programmes statt. So hatte das Ministerium alle Koordinierungs- und Netzwerkkräfte, kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der teilnehmenden Kommunen wie Ländervertretungen und Verbände nach Berlin zu einer sogenannten Verstetigungskonferenz eingeladen.

Dabei würdigte Bundesfamilienministerin Lisa Paus die Arbeit im Bundesprogramm: „Es liegt mir am Herzen, dass alle Kinder gute Startchancen erhalten. Dazu gehört gute Kindertagesbetreuung. Gute Kinderbetreuung bedeutet frühe Bildung. Und frühe Bildung ist ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit – gerade auch für Kinder, die in Armut aufwachsen. Deshalb fördert mein Ministerium das Programm „Kita-Einstieg". „Es ist ein großer Erfolg: Mehr als 13.000 Kinder haben, Dank der engagierten Arbeit der Fachkräfte und der vielfältigen Angebote, den Weg in die Kindertagesbetreuung gefunden. Wir haben mit unserem Programm den Anschub geleistet“ so Lisa Paus und weiter: „Die einzelnen Standorte sind mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Vernetzung vor Ort für die Fortführung und Verstetigung der Angebote gut aufgestellt.“

Koordinierungs- und Netzwerkstellen haben auf der Konferenz von ihren erzielten Erfolgen im „Kita-Einstieg“ berichtet, Verstetigungsstrategien vorgestellt und mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern von Bund, Land und Kommune diskutiert. Das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ startete 2022 in die letzte Programmphase und fokussiert sich nun ganz darauf, die gesammelten Erfahrungen, die entwickelten Angebote und die aufgebauten Strukturen in den Kommunen nachhaltig zu festigen.

„Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es bereits Überlegungen die Arbeit der Koordinierungs- und Netzwerkstelle zu verstetigen, um ausgewählte Angebote des Projektes Kita-Einstieg weiterzuführen“ berichten Netzwerkkoordinator Ernst Wittmann vom Fachdienst Jugendhilfe und Fachbereichsleiterin Liane Schmidt – in Vertretung des Dezernenten, Landrat Frank Kilian. Beide nahmen an der Konferenz teil. Der Kreis bietet so den Schulungskurs „Pädagogische Unterstützerinnen und Unterstützer“ an. Liane Schmidt: „Wir verfolgen damit das Ziel der Gewinnung von Fachkräften für die Kinderbetreuung.“ Dabei werden Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die bereits in ihren Herkunftsländern pädagogische Erfahrungen gesammelt haben, zu „Pädagogischen Unterstützerinnen und Unterstützern“ für die Kinderbetreuung geschult. Gleichzeitig erfolgt eine pädagogische Ausbildung.

Laut Liane Schmidt konnte bereits der zweite Schulungskurs, der im Mehrgenerationenhaus in Oestrich-Winkel stattfand, sehr erfolgreich abgeschlossen werden. Alle Teilnehmerinnen haben das Abschlusskolloquium erfolgreich absolviert und konnten sogar in die Erzieherinnenausbildung oder in die Qualifizierung zu Tagespflegepersonen vermittelt werden.

Der nächste Kurs startet am 21. September 2022 in Bad Schwalbach. Weitere Informationen und Einblicke der Umsetzung des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“ gibt es auf der Webseite www.fruehe-chancen.de/kita-einstieg. Ansprechperson im Fachdienst Jugendhilfe / Netzwerk Kita-Einstieg der Kreisverwaltung ist Ernst Wittmann; Telefon 06124/510-123, Email: e.wittmann@rheingau-taunus.de. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kita-einstieg-rtk.de.

Wie Klaus-Peter Willsch, Erster Kreisbeigeordneter, ausführt, gab es bei der Konferenz „leider keine Neuigkeiten“ zu einem weiteren Bundesprogramm, das sich „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!“ nennt. Willsch: „Die Regierungskoalition hatte bei Verabschiedung des aktuellen Bundeshaushaltes überraschend dieses Förderprogramm ‚Sprach-Kitas‘ gestrichen. Zuvor war im Koalitionsvertrag noch zugesichert worden, die ‚Sprach-Kitas‘ weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Jetzt bleiben die Kita-Träger auf den Kosten sitzen.“ Der Erste Kreisbeigeordneten weist deshalb auf das seit Anfang 2022 bestehende Förderprogramm des Landes Hessen hin, welches sehr ähnlich aufgebaut ist wie das Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas‘. Es nennt sich Landesprogramm „Sprachförderung für Kinder im Kindergartenalter“. Das Programm richtet sich auch direkt an die Leitungen der Kindertagesstätten.

Foto:
Das Foto zeigt die erfolgreichen Absolventinnen des Schulungskurses „Pädagogische Unterstützerinnen und Unterstützer“ mit Ernst Wittmann vom Fachdienst Jugendhilfe.

Das Foto zeigt die erfolgreichen Absolventinnen des Schulungskurses „Pädagogische Unterstützerinnen und Unterstützer“ mit Ernst Wittmann vom Fachdienst Jugendhilfe.