Gute Erfahrungen mit dem neuen Anmelde-Portal

|

Gesundheit

Impf-Sonderaktion des Rheingau-Taunus-Kreises am vergangenen Freitag: Etwa 300 Personen erhielten Schutz mit dem Vakzin Johnson & Johnson

Impf-Sonderaktion des Rheingau-Taunus-Kreises am vergangenen Freitag: Etwa 300 Personen erhielten Schutz mit dem Vakzin Johnson & Johnson

H. Marwaha blättert in ihren Unterlagen. Gerade hat die Impf-Sonderaktion im Impfzentrum in Eltville begonnen. „In der Zeit von 17 bis 19 Uhr und dann ab 0 Uhr sind viele Impfwillige angemeldet“, erzählt sie. Ehe sie weitersprechen kann, läutet das Telefon. „Eine Frau hat angefragt, ob sie eine halbe Stunde später zum Impfen kommen kann. Ihr sei noch ein privater Termin dazwischengekommen“, fasst die Mitarbeiterin im Impfzentrum in Eltville das Gespräch zusammen. Die Frau kann zum späteren Zeitpunkt erscheinen! Und schon klingelt das Telefon erneut: „Sie können ihren Bekannten mitbringen“, sagt Marwaha ins Telefon. „Das geht heute schon den gesamten Tag so. Die Wünsche werden fast alle erfüllt“, berichtet sie. Niemand soll zurückgewiesen werden. So gibt es am Freitag auch noch nach 18 Uhr Anmeldungen für Sonderimpfaktion des Rheingau-Taunus-Kreises, andere wiederum stornieren ihren Termin, ohne Gründen zu nennen.

Die Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises und EcoCare, Betreiber des Impfzentrums in Eltville, hatten in der vergangenen Woche kurzfristig ein Impfangebot mit dem nur einmal zu verabreichenden Impfstoff Janssen der Firma Johnson & Johnson für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ab 18 Jahren im Rheingau-Taunus-Kreis unterbreitet. Die Sonderaktion begann am Freitag, 9. Juli 2021, um 17:00 Uhr, mit Ende des regulären Betriebes im Impfzentrum und dauerte bis 1 Uhr nachts. 500 Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson standen für diese Aktion zur Verfügung. Letztendlich kamen etwa 300 Personen ins Impfzentrum. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, obwohl wir zwischenzeitlich noch etwa 30 Anmeldungen mehr hatten als letztendlich vergeben wurden“, betont die ärztliche Leiterin von Ecocare im Impfzentrum des Rheingau-Taunus-Kreises, Dr. Doris Mallmann.

H. Marwaha kann derweil erste Erfahrungen mit dem erstmals benutzten Online-Portal berichten, über das die Anmeldung läuft. „Wir können viel flexibler auf die einzelnen Wünsche der angemeldeten Personen reagieren und konkreter unser Handeln darauf einstellen“, betont sie. Sie hat mit dem Kollegen Schahab Hamzehpour von der Firma Urano und Norbert Link das notwendige Onlineportal eingerichtet und die Daten eingepflegt, auf dem sich dann die Impfwilligen anmelden konnten. Am ersten Tag gab es noch einige kleine „Kinderkrankheiten“. Doch dann lief das Portal einwandfrei. Es ist leicht zu bedienen und daher auch unkompliziert in der Handhabung. Das Onlineportal, auf das in vier Tagen 6.100 Mal zugegriffen wurde, hat zudem einen entscheidenden Vorteil: „Es ermöglicht eine ‚Kommunikation‘ zwischen dem Impfzentrum und demjenigen, der sich anmeldet.“ Weil Telefonnummer und Mail-Adressen angegeben sind, kann dieser Austausch erfolgen. Anmeldungen und Stornierungen von Terminen können schnell erfolgen. Die Möglichkeiten wurden genutzt, wie die vielen Telefonanrufen bewiesen. „Wir können dadurch auf den Einzelnen flexibel eingehen. Über das Onlineportal erreichen wir deutlich mehr Menschen. Diese können wiederum als Multiplikator fungieren“, betont Landrat Frank Kilian.

Neben der Registrierung der Anmeldungen waren aber noch weitere Tätigkeiten zu erledigen. „Nicht jeder hatte sich die Bedingungen für die Impfungen genau durchgelesen. So hatten sich auch junge Erwachsene unter 18 Jahren angemeldet. Die konnten wir schnell herausfiltern und auf unsere Springerliste setzen“, erzählt die 29-jährige Rheingauerin, die die Fächer Englisch und Deutsch auf Lehramt studiert. Das Impfzentrum setzte sich mit diesen Jugendlichen in Verbindung, um sie darüber zu informiert, dass sie mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson nicht geimpft werden können.

Bei der Terminauswahl spielten unterschiedliche Gründe eine Rolle. In einem Fall taten sich drei Arbeitskollegen zusammen und kamen nach ihrer Schicht nach Eltville. Andere nannten die Sperrung der Salzbachtalbrücke als Grund, warum sie erst nach 20 Uhr einen Termin wollten. Für die Zeit nach 0 Uhr hatten sich 60 Personen angemeldet. Dank der Freiwilligen Feuerwehr Eltville, die die Beleuchtung übernahm, gelangten diese „Nachtschwärmer“ ohne Probleme in das Impfzentrum in Eltville und später wieder zurück zu den Autos. Landrat Frank Kilian bedankt sich für die Unterstützung. Gleichzeitig kündigt er an, dass es eine weitere Sonderimpfaktion mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson am Freitag, 16. Juli 2021, und am Samstag, 17. Juli 2021, in der Zeit von 14.00 bis 22.00 Uhr geben wird. (Dazu erfolgte eine gesonderte Pressemitteilung.) „Die Resonanz auf die erste Sonderimpfaktion war durchweg positiv“, so Kilian.

Foto:
H. Marwaha bespricht mit Schahab Hamzehpour, Reiner Oswald, Norbert Link und Skender Xhakaliu den Ablauf der Sonderimpfaktion.

H. Marwaha bespricht mit Schahab Hamzehpour, Reiner Oswald, Norbert Link und Skender Xhakaliu den Ablauf der Sonderimpfaktion.