Gezielte Nadelstiche gegen die Ertüchtigung der Rheinstrecke

|

Bahnlärm

Landrat Albers: Kreisverwaltung äußert sich zu jeder geplanten Maßnahme im Rahmen des "Elektronischen Stellwerks"



"Der Rheingau-Taunus-Kreis hat sich erneut sehr kritisch zu Maßnahmen geäußert, die alleine den

Landrat Albers: Kreisverwaltung äußert sich zu jeder geplanten Maßnahme im Rahmen des "Elektronischen Stellwerks"

"Der Rheingau-Taunus-Kreis hat sich erneut sehr kritisch zu Maßnahmen geäußert, die alleine den Zweck verfolgen, die rechte Rheinstrecke, die so genannte 'Transeuropäische Verkehrsachse' von Genua nach Rotterdam zu ertüchtigen", berichtet Landrat Burkhard Albers. Denn jede Maßnahme, die die Bahn AG und damit letztlich das Berliner Bundesverkehrsministerium auf der Strecke durchführen, dient alleine der Ausweitung der Kapazität. "Die Bahn und Bundesregierung wollen natürlich, dass möglichst viele und vor allem auch lange Güterzüge in immer kürzeren Zeitfenstern durch den Rheingau und das Mittelrheintal donnern können", so Albers. Der Kreis wird im Gegenzug nicht müde, auf die steigenden Lärm- und Erschütterungsimmissionen hinzuweisen, die die Kapazitätssteigerung auf der Rheinstrecke mit sich bringt.

So weist die Stellungnahme des Kreises für das Planfeststellungsverfahren zur "Auflassung nicht technisch gesicherter Bahnübergänge" gerade wieder auf unvollständige Planunterlagen hin. Albers: "Bei der weiteren Ertüchtigung der Trasse zwischen Wiesbaden-Ost und Lahnstein gibt es zwei Seiten einer Medaille." Auf der einen Seite werden von der Bundesregierung nur die Vorteile für die Bahn dargelegt: geht es doch nur um immer mehr Züge und damit die Ausweitung der Streckenkapazität. Vorhandene Hemmschwellen werden in diesem Denken der Verantwortlichen von Bundesregierung und Bahn rigoros beseitigt.

Der Part des Kreises ist es dagegen, mit immer wieder gezielt gesetzten Nadelstichen Planern und Verantwortlichen keine Ruhe zu geben. Denn laut Landrat Albers wird "der zu erwartende Verkehrszuwachs in den nun wieder vorgelegten Planungsunterlagen und insbesondere bei der Beschreibung der zu erwartenden Lärm- und Erschütterungsimmissionen nicht betrachtet." Deshalb werde sich der Rheingau-Taunus-Kreis auch weiterhin wehren und seine Sicht der Dinge darlegen. "In den Stellungnahmen des Kreises zu den Planfeststellungsverfahren, etwa für die Bahnübergänge, für die Modernisierung der Weichenschaltungen oder den Bau des geplanten Ausweichgleiches im Bereich zwischen Winkel und Geisenheim, werden wir unseren Widerstand dokumentieren", so Albers.

So macht der Kreis in der Stellungnahme auch deutlich, dass die Zunahme des Güterverkehrs auf der Rheinstrecke die schon heute in einem erheblichen Maße vorhandenen Gesundheitsrisiken für die entlang der Trasse lebenden Menschen noch weiter steigert. Aus diesem Grund fordert der Rheingau-Taunus-Kreis, dass die Auswirkungen jeder einzelnen, geplanten Maßnahme auf die Ausweitung der Streckenkapazität gutachterlich untersucht werden. Zudem sollen Gutachten zur möglichen Lärmentwicklung und die Konsequenzen für die Menschen durch die Erschütterungen bewertet werden.