Gezielte Alkoholprävention für Jugendliche statt "Schröders Stubenarrest"

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Prävention

Jugend- und Gesundheitsdezernentin Merkert: Alkoholprävention bei Jugendlichen im Kreis als dauerhafte pädagogische, soziale und gesellschaftliche Aufgabe verankert



"Gegen das so genannte Koma-Saufen hilft in

Jugend- und Gesundheitsdezernentin Merkert: Alkoholprävention bei Jugendlichen im Kreis als dauerhafte pädagogische, soziale und gesellschaftliche Aufgabe verankert

"Gegen das so genannte Koma-Saufen hilft in keiner Weise eine Ausgangssperre, wie sie jetzt von der Bundesfamilienministerin Dr. Schröder vorgeschlagen wurde. Vielmehr muss Alkoholprävention als dauerhafte pädagogische, soziale und gesellschaftliche Aufgabe in den bestehenden Strukturen verankert und diese zu Netzwerken ausgebaut werden", reagiert Kreisbeigeordnete Monika Merkert auf die Vorschläge der Bundesfamilienministerin. Diese seien in keiner Weise geeignet, das Komatrinken von Jugendlichen zu verhindern, das überwiegend bei privaten Feiern stattfinde. Forderungen, die einem "Stubenarrest" gleichkommen, helfen da wenig.

Die Lust, sich mit Alkohol in gute Stimmung zu versetzen, und die Versuche, Konflikte durch Promille zu lösen, nehmen zu. Rückmeldungen von Pädagogen, Lehrern, Polizei und Rettungskräften zeigen, dass dieser Trend auch im Rheingau-Taunus-Kreis zu verzeichnen ist. Damit sich dies nicht zu einem ernsthaften Problem entwickelt, war und ist es Jugend- und Gesundheitsdezernentin Monika Merkert ein besonderes Anliegen, hier rechtzeitig gegenzusteuern.

"In unserer Gesellschaft gehört Alkohol oft zum alltäglichen Leben. Es wird kaum gelingen, Kinder und Jugendliche durch Ausgehverbote davon fernzuhalten. Die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes, Einschränkungen in der Alkoholwerbung und die höhere Besteuerung von so genannten Alkopops sind und waren notwendig und sinnvoll, reichen aber zur Lösung des Problems keinesfalls aus", so die Kreisbeigeordnete.

Kinder und Jugendliche müssen durch Aufklärung auf die Gefahren des unkontrollierten Alkoholkonsums hingewiesen und dazu befähigt werden, ihr Leben ohne Alkohol und Drogen zu bewältigen. Präventive Erziehung und präventive Jugendarbeit unterstützen und begleiten Kinder und Jugendliche auf diesem Weg und helfen, mit der Vermittlung von sozialen Kompetenzen und ganzheitlichen pädagogischen Ansätzen eine befriedigende Lebensperspektive zu entwickeln. Nicht gestillte Sehnsucht führt all zu leicht in die Sucht, in ein Leben ohne ausreichende Bodenhaftung.

Der Rheingau-Taunus-Kreis leistet hier bereits seit Jahren Vorbildliches. In Zusammenarbeit mit den Präventionsräten im Kreisgebiet, den Suchtberatungsstellen, der Polizei und der Schulsozialarbeit wurden Maßnahmen eingeleitet, die bestimmte Risikogruppen direkt ansprechen. Die Schulen haben das Thema teilweise in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen im Unterricht verankert. Einige Schulen haben sich darüber hinaus an dem Mitmach-Parcours "KlarSicht" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beteiligt, um bei den Schülern eine kritische Haltung gegen Alkohol und Tabak zu fördern. Darüber hinaus nimmt der Kreis seit 2009 am Alkoholpräventionsprojekt "HaLT" (Hart am Limit) teil. Flatrate-Partys sind untersagt worden, auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes wird ausdrücklich hingewiesen und verschärft kontrolliert.

Auch Eltern haben einen wesentlichen Einfluss auf das Trinkverhalten ihrer Kinder. Zum einen durch ihr eigenes Verhalten als Vorbild, zum anderen aber auch, indem sie gegenüber ihren Kindern eine klare Haltung zum Thema Alkohol einnehmen. Darüber hinaus steht die Wirtschaft in der Verantwortung, Kinder und Jugendliche nicht mit Werbebotschaften zum Alkoholkonsum zu verleiten.

"Gerade wegen der eindeutigen Nachrichten zum Komasaufen war es für uns im Kreis geboten, diese präventiven Maßnahmen zu ergreifen. Wir stehen jedoch alle in der Verantwortung zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen und können gute Vorbilder sein, deshalb ist es auch wichtig, das Problembewusstsein in der gesamten Bevölkerung zu stärken", sagte Monika Merkert abschließend.