Gesellschaftliche Teilhabe und Mit­gestaltung in allen Lebensbereichen für Ein­heimische und Zugewanderte

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Flüchtlinge

Aktualisierte Fassung des Rahmen­konzeptes zur Unterbringung und Be­treuung von geflüchteten Menschen in Gemein­schaftsunterkünften im Rheingau-­Taunus-Kreis liegt vor

Aktualisierte Fassung des Rahmenkonzeptes zur Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen in Gemeinschaftsunterkünften im Rheingau-Taunus-Kreis liegt vor / Lob für Engagement der Ehrenamtlichen

„Die aktualisierte Fassung des Rahmenkonzeptes zur Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen in Gemeinschaftsunterkünften im Rheingau-Taunus-Kreis liegt nach der Zustimmung durch den Kreistag vor“, berichtet Landrat Frank Kilian. Der Kreis reagiert damit auf die geänderten Rahmenbedingungen, für die die reduzierten Zuweisungszahlen verantwortlich zeichnen. Kilian: „In den Jahren 2015/16 galten unsere ersten Anstrengungen die vielen zu uns geflüchteten Menschen menschenwürdig unterzubringen und zu versorgen. Nun liegt die Priorität unserer Tätigkeit auf der gesellschaftlichen Eingliederung der betroffenen Menschen.“  

Aus diesem Grund heißt es in dem Konzept: „Der Rheingau-Taunus-Kreis zielt mit seinen Anstrengungen darauf ab, den geflüchteten Personen sowohl eine sichere, freundliche und menschenwürdige Aufnahme und Unterbringung zu gewähren als auch sie in ihrem Bestreben zu unterstützen, bereits während des Asylverfahrens nach Möglichkeit in der Gesellschaft Fuß zu fassen.“ Das Ziel bleibt die Teilhabe des genannten Personenkreises am sozialen und kulturellen Leben sowie an der Arbeitswelt, was nur gemeinschaftlich erreicht werden kann. „Wir brauchen auch weiterhin den Einsatz der Ehrenamtlichen in den Kommunen, der nicht hoch genug zu bewerten ist“, sagt Landrat Frank Kilian.

Laut dem verabschiedeten Rahmenkonzept des Kreises lebten im Januar 2019 1.679 geflüchtete Personen in den 46 Unterkünften des Kreises und der Kommunen. Mit dem sinkenden Platzbedarf wird die Anzahl der Unterkünfte weiter reduziert. Von der genannten Zahl an Flüchtlingen gelten zirka 30 Prozent der Bewohner als anerkannt, da ihr Asylverfahren positiv beschieden wurde. Rund 340 der in den Unterkünften lebenden Menschen, deren Verfahren noch läuft oder deren Asylantrag abgelehnt wurde, befinden sich in einer Ausbildung oder gehen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach. Kilian: „Für alle anderen gilt es, unabhängig vom Bleiberecht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen strukturierten und zielführenden Alltag ermöglichen.“ Um dies zu gewährleisten, bedarf es der Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamtlichen in der Flüchtlingsbetreuung.

„Durch die zurückgehenden Flüchtlingszahlen stellen wir eine Veränderung im ehrenamtlichen Engagement - wie es bundesweit zu verzeichnen ist - fest“, ergänzt der Landrat. Die Zahl der ehrenamtlich tätigen Personen ist zuletzt insgesamt deutlich zurückgegangen. Kilian appelliert deshalb an alle Ehrenamtliche im Kreis: „Wir brauchen auch weiterhin die zielgerichtete Begleitung und Unterstützung der Ehrenamtlichen für die Geflüchteten. Ihre Aktivitäten und Maßnahmen tragen hilfreich zur Integration der Menschen vor Ort bei.“ Der Prozess der Eingliederung verlaufe geräuschloser und damit erfolgreich als an anderen Orten, weil sich der Landkreis frühzeitig ein Leitbild zur Willkommenskultur formulierte und die Integrationsstrategie unter starker Beteiligung der Ehrenamtlichen und von Experten erarbeitete.

Landrat Kilian: „Diesen eingeschlagenen Weg wollen wir fortsetzen, auch wenn uns bewusst ist, dass wir noch zahlreiche Hürden zu meistern haben.“ Dazu zählen die Schaffung des dringlich benötigten, bezahlbaren Wohnraums, einer ausreichenden Anzahl an Kinderbetreuungsplätzen, passender Angebote in der Gesundheitsversorgung, um traumatisierte Menschen behandeln zu können, sowie die Integration in den Arbeitsmarkt. „Ob Wohnen, Bildung, Gesundheit, Kultur oder Arbeit, der Rheingau-Taunus-Kreis übernimmt Verantwortung gegenüber allen seinen Bürgerinnen und Bürgern und richtet sich daran aus, gesellschaftliche Teilhabe und Mitgestaltungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen für Zugewanderte und Einheimische gleichermaßen im Landkreis zu eröffnen und/oder zu verbessern“, betont Landrat Frank Kilian abschließend.

Interessierte finden das Rahmenkonzept auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises unter www.rheingau-taunus.de