Geodaten sollen rascher europa­weit abrufbar sein

Interkommunales Projektvorhaben „GDI Inspire“ wurde von Kreis und Kommunen unterzeichnet / Umsetzung der EU-Richtlinie

Während der Bürgermeisterdienstversammlung am Freitag im Kreishaus unterzeichneten Landrat Frank Kilian gemeinsam mit 15 Bürgermeistern, dem Ersten Stadtrat von Oestrich-Winkel und dem Beigeordneten von Kiedrich die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zum interkommunalen Projektvorhaben „GDI Inspire“. Damit erfolgt die Umsetzung der europäischen Richtlinie 2007/2/EG „Inspire“ durch die Einrichtung einer Geodaten-Infrastruktur für den Rheingau-Taunus-Kreis und seine Kommunen. Laut Landrat Frank Kilian soll „Inspire“ die Nutzung von Geodaten in Europa erleichtern.

Die „Inspire“-Richtlinie definiert den rechtlichen Rahmen für den Aufbau von Geodateninfrastrukturen. In der Praxis fordert „Inspire“ eine einheitliche Beschreibung der Geodaten und deren Bereitstellung im Internet, mit Diensten für Suche, Visualisierung und Download. Auch die Daten selbst müssen in einem einheitlichen Format vorliegen, damit sie den Bürgerinnen und Bürgern, der Wissenschaft sowie der Verwaltung und der Wirtschaft nützen können. So finden sich auf den speziellen Karten beispielsweise Bebauungspläne, sind mögliche Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen, werden den Grenzen von Jagdbezirken angezeigt, gibt es aktuelle Nachweise zur Bevölkerungsentwicklung in einem Stadtteil oder Adressen von öffentlichen wie privaten Einrichtungen.

Mittels „Inspire“ erhoffen sich die Experten zum Beispiel mehr Transparenz in der Umweltpolitik, da Umweltdaten im Internet öffentlich zugänglich sind. Das System biete Planungssicherheit bei Investitionsentscheidungen, da aktuelle Geodaten genutzt werden und es hilft den Unternehmen, die die Daten schneller abrufen können. Der Rheingau-Taunus-Kreis übernimmt die Planung und Steuerung des Projektes. In einem ersten Schritt wurde die Internet-Plattform festgelegt, auf der die zukünftig „Inspire“-konformen Geodaten des Kreises und der teilnehmenden Kommunen veröffentlicht werden. Aus Gründen der Vereinfachung für den Bürger haben sich der Kreis und die teilnehmenden Kommunen für die Veröffentlichung der Daten auf dem Geoportal Hessen entschieden.