Gemeinsam gegen das Rauschtrinken Präventionsprojekt HaLT soll auch im Rheingau durchgeführt werden

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Prävention

"Aufgrund der positiven Erfahrungen in Idstein mit dem Alkoholpräventionsprojekt "HaLT" (Hart am Limit) soll das Vorhaben nun auch im Rheingau durchgeführt werden", führt die Jugend- und Gesundheitsdezernentin des Rheing

"Aufgrund der positiven Erfahrungen in Idstein mit dem Alkoholpräventionsprojekt "HaLT" (Hart am Limit) soll das Vorhaben nun auch im Rheingau durchgeführt werden", führt die Jugend- und Gesundheitsdezernentin des Rheingau-Taunus-Kreises, Monika Merkert, nach der Vorstellung von "HaLT" aus. In Rüdesheim hatten sich hierzu Vertreter von Polizei, Jugendamt, Erziehungsberatung, Suchtberatung, Jugendpflegen, Krankenkasse, Gesundheitsverwaltung und Kirche getroffen.

Das Komasaufen unter Jugendlichen stellt ein riesiges Problem dar. Auch bundesweite Erhebungen zeigen alarmierende Zahlen beim Alkoholmissbrauch. So konsumieren in Deutschland 6,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen eine riskante Alkoholmenge. 35,9 Prozent der 18-bis 24-Jährigen trinken Alkohol in einer Menge, die gesundheitlich problematisch ist.

Monika Merkert: "Zwar trinken Jugendliche laut aktueller Erhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mengenmäßig weniger alkoholische Getränke als früher. Dafür werden diese hochprozentiger mit der Folge, dass immer mehr Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen. Im zweiten Halbjahr 2011 waren dies im Rheingau-Taunus-Kreis 14 Jugendliche, wobei der Anteil der Mädchen bei 40 Prozent lag", teilte die Dezernentin weiter mit. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen hat ermittelt, dass der Rheingau-Taunus-Kreis in Sachen Komatrinken von Jugendlichen bis 15 Jahren leider landesweit im oberen Drittel liegt.

So griff das "HaLT"-Team z. B. bei einer Jugendschutzkontrolle anlässlich des letztjährigen Idsteiner Weihnachtsmarktes u. a. zwei Mädchen im Alter von 14 und 16 Jahren auf, bei denen der Alkoholtest 1,3 und 1,59 Promille zeigte.

Angesichts schwerwiegender gesundheitlicher Probleme, die die "Alltagsdroge" Alkohol verursacht und angesichts der alarmierenden Zahlen sind alle Ebenen gefordert, mit entsprechenden Maßnahmen den schlimmsten Folgen dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Monika Merkert: "Gerade wegen der eindeutigen Nachrichten zum Komasaufen war es für Landrat Albers und mich wichtig, uns an dem Projekt "HaLT" zu beteiligen und dieses nun auch auf den Rheingau auszuweiten. Wir halten dies für notwendig, um den besorgniserregend hohen Alkoholkonsum einzudämmen. Dazu ist das Zusammenwirken aller oben genannten Institutionen erforderlich. Der Clou am "HaLT"-Projekt ist die Balance zwischen Restriktion und Prävention. Schließlich setzt das Projekt neben der Arbeit mit den Betroffenen auch auf Ansätze auf kommunaler Ebene wie Rahmenvereinbarungen für Vereinsfeste, die den Jugendschutz verbessern sollen, oder enge Zusammenarbeit mit Jugendamt, Polizei und Ordnungsämtern der Kommunen. Wichtig ist auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, speziell von Gastronomen, Verkaufspersonal und Eltern, um den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol bei Jugendlichen zu fördern."

Das Hessische Sozialministerium fördert das Projekt in den ersten drei Jahren finanziell. Über diese Finanzierung hinaus brauche man aber auch Akzeptanz und Unterstützung auf breiter Basis sowie weitere finanzielle Unterstützung durch Sponsoren, sagte die Kreisbeigeordnete.

"Wir müssen zuerst auf Prävention setzen. Es ist der richtige, aber ein harter Weg. Mit der Installierung des Programmes "HaLT" auch im Rheingau sehe ich hierfür gute Chancen", so Monika Merkert abschließend.