Geisenheim: 42 Testergebnisse liegen vor – alle negativ!

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Gesundheit

Kreis-Gesundheitsamt gibt Entwarnung / Ansteckungsgefahr besteht überall – deshalb stets an die Schutzmaßnahmen denken

Kreis-Gesundheitsamt gibt Entwarnung / Ansteckungsgefahr besteht überall – deshalb stets an die Schutzmaßnahmen denken
 
Das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises kann im Fall der Geisenheimer Kindertagesstätte Entwarnung geben. Nach dem Auftreten von zwei Verdachtsfällen der britischen Mutation des Corona-Virus wurde dort eine Testung vorgenommen. „Die Testergebnisse aller 42 Personen sind negativ“, teilt das Amt mit. Das Gesundheitsamt entlässt somit die unter Quarantäne gestellten Kontaktpersonen zweiten Grades aus der Quarantäne. Die Kontaktpersonen ersten Grades verbleiben in dieser. Gleichzeitig verweisen Krisenstab und Kreisverwaltung darauf, dass von einer Infektion mit dem Corona-Virus und dessen Mutationen niemand gefeit ist.
 
„Ich bin froh, dass die Testung zu diesem Ergebnis geführt hat. Es zeigt auch, dass die von uns stets gewährleisteten und hohen Hygienestandards in den städtischen Kindertagesstätten gegriffen haben. Dennoch müssen wir alle weiter wachsam und vorsichtig bleiben“, so Bürgermeister Christian Aßmann und weiter: „Abschließend danke ich gerne noch dem Gesundheitsamt und dem Krisenstab des Rheingau-Taunus-Kreises für die sehr gute Zusammenarbeit.“
 
„Da ein Ansteckungsrisiko an keinem Ort sicher ausgeschlossen werden kann, appellieren wir erneut an alle Menschen, den eigenen Schutz sicherzustellen. Tragen Sie eine Mund-Nasen-Maske, halten Sie Abstand, desinfizieren Sie Ihre Hände. Das sind die wichtigen Regeln, um das Risiko zu minimieren, sich anzustecken“, betonten die Leiterinnen des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Renate Wilhelm und Andreea Seifert. „Da die Mutationen viel leichter übertragbar sind, die bekannten Hygienemaßnahmen aber auch gegen diese wirken, ist es jetzt besonders wichtig, nicht nachlässig zu werden. Es ist verständlich, dass alle nach den langen Monaten der Einschränkungen deren müde sind. Wir sollten aber nicht den neuen Virusvarianten in die Hände spielen und ihm nun, quasi auf der Zielgeraden zur Impfung, die Chance auf eine dritte, vielleicht noch schlimmere Welle zu geben“, betonen Wilhelm und Seifert.
 
Zudem kommt der Kreis gut bei den Impfungen voran und verimpft alle zugewiesenen Dosen. Landrat Frank Kilian: „Es ist ganz wichtig, sich impfen zu lassen!“ Der Kreis weiß allerdings um den knappen Impfstoff und um Komplikationen rund um die Anmeldung, bittet aber darum: „Bleiben Sie am Telefon oder Computer und lassen Sie sich nicht entmutigen. Der Impfprozess geht voran. Wir öffnen am Dienstag, 9. Februar 2021, das Impfzentrum in Eltville.“
 
Spekulationen, wo und wie sich jemand mit einer der hochansteckenden Virusvarianten infiziert haben könnte, sind wenig hilfreich. Die Erfahrungen auch aus den benachbarten Kreisen zeigen, dass nur in seltensten Fällen Reisen als möglicher Ansteckungsgrund bekannt sind. Deshalb wehrt sich der Krisenstab gegen jede Form der Stigmatisierung: „Wer an Corona erkrankt ist, der sollte Mitgefühl erhalten.“
 
Der Rheingau-Taunus-Kreis verweist zudem auf die Berichterstattung des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurden bisher zirka 150 Fälle nachgewiesen, bei denen sich ein Infizierter mit einer Mutation angesteckt hatte. Vor allem die Variante B.1.1.7., die erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden war, breitet sich auch in Deutschland aus: Insgesamt seien bisher 120 Infektionen mit diesem Virus bestätigt, 18 davon noch im vergangenen Jahr und 102 seit Jahresbeginn.
Im Gegensatz zu der britischen Variante treten andere bekannte Mutationen bislang bundesweit kaum auf. Der mutierte Erreger aus Südafrika wurde bis heute 27 Mal bei Betroffenen nachgewiesen, von der Mutation aus Brasilien sind laut Ministeriumsangaben nur drei Fälle bekannt.
 
In Deutschland wird nun gezielt auf die Mutationen getestet. Diese Nachweise erfolgen durch die sogenannte Sequenzierung. Die will das Bundesgesundheitsministerium weiter vorantreiben. Werden innerhalb einer Woche bundesweit mehr als 70.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, sollen fünf Prozent der entnommenen Proben auf eine Mutation getestet werden. Sinkt die Zahl der Neuinfektionen unter diesen Wert, sollen zehn Prozent sequenziert werden.