Funktions- und Verpackungsteile von der Schlaadt Plastics GmbH schützen viele Dinge, die uns wichtig sind

|

Kreisentwicklung

Landrat Frank Kilian besucht Lorcher Unternehmen /

„Führender Verarbeiter von thermoplastischen Partikelschäumen in Deutschland“

Landrat Frank Kilian besucht Lorcher Unternehmen /
„Führender Verarbeiter von thermoplastischen Partikelschäumen in Deutschland“

Es sind eindrucksvolle Bewertungen und Zahlen, mit denen der Sprecher der Geschäftsleitung von der Firma Schlaadt Plastics GmbH, Stefan Schlaadt und Geschäftsführer Andreas Mahler beim Besuch von Landrat Frank Kilian aufwarten können. Schließlich ist das Unternehmen in Lorch „führender Verarbeiter von thermoplastischen Partikelschäumen in Deutschland“. Hierzu zählt man Formteile sowie Zuschnitte aus Styropor, aus EPP (Expandiertes Polypropylen) sowie weiteren, eher unbekannten Partikel-Schäumen, wie Stefan Schlaadt berichtet. „Im Werk in Dillingen an der Donau verpacken wir an einem Tag bis zu 14.000 Geschirrspüler für eine bekannte Marke aus der Branche der Haushaltsgeräte“, ergänzt der Sprecher der Geschäftsleitung.

Was wiederum für die Flexibilität des Unternehmens spricht. „Dort liefern wir das Produkt quasi ‚über den Zaun‘ und legen unsere Verpackungs-Formteile aus Styropor wie einen perfekten Schutzschild um die Geräte – ohne das Gewicht signifikant zu erhöhen und immer darauf bedacht, dass möglichst viele Geräte auf einem LKW Platz finden“, so Stefan Schlaadt: „Wir passen uns mit individuellen Lösungen permanent an die Anforderungen unserer Kunden an.“

Doch nicht nur die bekannten Branchenriesen der „Weiße-Ware-Industrie“, wie Bosch, Electrolux oder Neff, sind Kunden der Lorcher, wie Landrat Kilian bei seinem Besuch erfuhr. Auch in vielen Automobilen sind die Produkte der Firma als sicherheitsrelevante Funktionsteile (Crash-Pads, Stoßstangenträger usw.) verbaut, ohne dass es die Käufer solcher Produkte wissen. Darüber hinaus sorgt die Firma Schlaadt Plastics GmbH dafür, dass stoßempfindliche Güter, wie Elektrogeräte, Möbel, Sanitär- und Glasprodukte sicher und unbeschädigt an ihren Bestimmungsort kommen oder dass Kindersitze in Autos die notwendige Schutz - und Polstereigenschaften erhalten. Die Produktpalette der Firma Schlaadt Plastics GmbH mit insgesamt 340 Mitarbeitenden an sechs Standorten ist so umfassend, dass sicherlich jeder von uns schon einmal ein Produkt des Lorcher Unternehmens in den Händen hielt“, sagt Mahler. Die sind aber meist mit keinem Firmenlogo versehen, was die Zuordnung erschwert. Mahler: „Deshalb wissen viele Menschen nicht, was hier auf unserem Gelände in Lorch und den weiteren fünf Standorten an wichtigen und vielfältigen Schutz-Komponenten für den alltäglichen Gebrauch produziert wird.“

Gerade bei der Verpackung setzen viele Firmen auf hohe und höchste Qualitätsstandards um ihre empfindlichen Produkte vor Transportschäden zu schützen. Dies hilft darüber hinaus auch unserem Klima. Denn bei der Herstellung der verpackten Produkte fällt erheblich mehr CO2 an als bei der Produktion der jeweiligen Verpackung. Die dauerhafte Einhaltung solcher Qualitätsniveaus können nur wenige Konkurrenten von Schlaadt. Schlaadt: „Im Jahre 2005 suchte Bosch für ihr Weißgeräte-Werk in den USA ein solches Unternehmen, das den hohen internen Qualitätsansprüchen entsprach. In Amerika fanden sie keine Firma, weshalb Bosch dann an uns herantrat und fragte, ob wir nicht ein Werk in den USA errichten wollen.“ Die Entscheidung zugunsten des US-Engagements fiel positiv aus und Schlaadt hat sie bis heute nicht bereut.

Derzeit, so Andreas Mahler, geht die Nachfrage nach Thermoboxen aus Styropor und EPP - Corona bedingt - „gerade durch die Decke“. „Wir haben so viele Thermoboxen verkauft, wie noch nie zuvor“, so der Geschäftsführer. Einerseits gehen solche Produkte an Pizzerien, die ihre Waren ausliefern, aber auch an Restaurants, die ihr Essen seit dem Lockdown verstärkt über die Straße verkaufen. Die Boxen sind leicht und das Essen wird darin dauerhaft warm gehalten. Zudem nutzt die Pharmaindustrie und der wachsende Online-Lebensmittel-Handel solche Thermobehältnisse um ihre temperatursensiblen Produkte vor Wärme oder Kälte zu schützen.

Im anschließenden Gespräch zeigte sich Landrat Kilian beeindruckt von der Entwicklung der Firma und der Produktpalette. Ihm ist wichtig mit den Spitzen der Unternehmen im Kreisgebiet einen konstruktiven Meinungsaustausch zu führen. Landrat Kilian: „Ich will natürlich auch erfahren, wo Unternehmer einen Unterstützungsbedarf von Seiten der Kreisverwaltung sehen.“ Deshalb standen in der Unterredung die Themen Breitbandausbau, Ausbildung und die Suche nach qualifiziertem Personal sowie Erreichbarkeit des Firmengeländes mit dem ÖPNV im Mittelpunkt. Dabei überbrachte Achim Staab von der Stabsstelle „Wirtschaftsförderung“ der Kreisverwaltung der Geschäftsführung eine positive Botschaft: „Das Gewerbegebiet an der Schwalbacher Straße wird noch in diesem Jahr mit Glasfaser ausgerüstet.“ Eine Nachricht, die Schlaadt und Mahler mit Freude aufnahmen.

Laut Andreas Mahler wird die Suche nach qualifizierten Personal immer schwieriger. Das Unternehmen bietet aktuell etwa Ausbildungsplätze zum Industriekaufmann, IT-Systemadministrator, sowie zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik an. Darüber hinaus auch ein Duales Studium mit Ausbildung. Dennoch fehle es an Bewerbern insbesondere aus handwerklichen Berufen. Zudem sucht Schlaadt derzeit unter anderem Schlosser und Technische Zeichner. Der Standort in Lorch sei dabei keineswegs der Nachteil, so Andreas Mahler. Die Erfahrung zeigt, dass viele Mitarbeiter die kurze Anfahrt aus dem nahen Rhein-Lahn-Kreis dem täglichen Stau auf dem Weg ins Rhein-Main–Gebiet vorziehen.

Bei einem Rundgang über das Firmengelände in Lorch präsentierten Stefan Schlaadt und Andreas Mahler Landrat Frank Kilian die Produkte aus dem eigenen Haus. Hierbei sprachen sie auch über das Thema Recycling und die damit verbundene Rücknahme der zu 98 Prozent aus Luft bestehenden gebrauchten Formteile an. Schlaadt und Mahler erläuterten eingehend die Funktionsweise neuer innovativer Verfahren zur Wiederverwertung der Erzeugnisse aus Styropor. In diesem Zusammenhang ist man sichtlich stolz darauf, dass mittlerweile annähernd 40 Prozent aller in Deutschland verwendeten Styropor-Formteile einer werkstofflichen Wiederverwertung zugeführt werden – Tendenz stark steigend!

Fotos:
Stefan Schlaadt (rechts) und Andreas Mahler erläutern Landrat Kilian unterschiedliche Werkzeuge zur Erstellung von individuellen Formteile sowie Zuschnitte aus Styropor, aus EPP Expandiertes Polypropylen) sowie besonderen Schäumen.

Landrat Frank Kilian besucht das Lorcher Unternehmen Schlaadt Plastics GmbH.