Firma Schäfer stellt einer oft geäußerten Meinung Kreativität entgegen

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Abfallwirtschaft

EAW stellt neue Abfallbehälter aus recycelten Kunststoff vor / Die Kreislaufwirtschaft soll mit dem nachhaltigen Einsatz von recycelten Kunststoffen gefördert werden

EAW stellt neue Abfallbehälter aus recycelten Kunststoff vor / Die Kreislaufwirtschaft soll mit dem nachhaltigen Einsatz von recycelten Kunststoffen gefördert werden

Die Firma „SSI Schäfer Plastics GmbH“ mit Hauptsitz in Neunkirchen (Siegerland) räumt mit einem Vorurteil auf und unterstreicht ihre Kreativität und Innovation mit einer neuen Entwicklung: Abfallbehälter aus recycelten Material. „Wir beweisen eindrucksvoll, dass der Abfall-Wirtschaftskreislauf funktionieren kann. Kunststoff, das in der gelben Tonne liegt, landet demnach nicht mehr nur in einer Müllverbrennungsanlage oder auf Halden in Ländern Afrikas oder Asiens, sondern wird – nach einem technischen Prozess – wiederverwendet, um anschließend als Abfallcontainer ‚zu dienen‘“, berichtet Peter Kliche, Vertriebsleiter Deutschland der „SSI“ und er ergänzt: „Die gesammelten Kunststoff-Materialien können also einer neuen sinnvollen Nutzung zugeführt werden.“ „Und jede Tonne aus recyceltem Material muss noch vor Auslieferung den extremen Härtetest bestehen“, erzählt Michael Heil, Betriebsleiter des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft. Schließlich muss ein langlebiger Einsatz garantiert sein.

Dass die „Schäfer“-Abfallbehälter dieses Kriterium erfüllen, bewies Peter Kliche bei der Präsentation der Container auf dem Gelände der K+R Umwelt GmbH in Heidenrod-Kemel, einer Tochtergesellschaft der RMG GmbH und der Kopp Umwelt GmbH. Die K+R Umwelt führt im Auftrag des EAW Entsorgung von Abfällen im Rheingau-Taunus-Kreis durch. Zuvor hatte die Firma „SSI Schäfer Plastics GmbH“ die Ausschreibung gewonnen, in der sich der Rheingau-Taunus-Kreis „für eine nachhaltige Abfallbehälter-Beschaffung ausgesprochen hatte, um den Einsatz von Rohstoffen zu schonen“.

Die Behälter werden im Untertaunus nun sukzessive ausgetauscht, sobald „eine Tonne“ beschädigt ist. Etwa 110.000 Container sind im Untertaunus derzeit „im Umlauf“. Wie Kliche weiterhin erläuterte, ist der schwarzgraue Teil des Behälters aus dem Recycle-Material, der Deckel nicht. „Das ist Ergebnis des technischen Prozesses bei der Herstellung.“ Da aber für die einzelnen Abfallfraktionen Papiermüll, Biomüll und Restmüll blaue, braune und schwarze Deckel benötigt werden, muss der Oberteil der Behälter noch nach der altbewährten Methode hergestellt werden. Heil: „Der EAW stellte damit bewusst das traditionelle Erscheinungsbild um, um die Kreislaufwirtschaft mit dem nachhaltigen Einsatz von recycelten Kunststoffen zu fördern.“

Durch die Spritztechnik haben „die Tonnen“ ein um zirka 2,6 Kilogramm geringeres Gewicht beim 240-Liter-Container, was vor allem Mitarbeitenden des Abfallentsorgers freuen wird. Die neuen Gefäße bestehen zu 83 Prozent aus recyceltem Material. Dadurch kann der Einsatz von fossilen Rohstoffen bei der Herstellung reduziert werden, was in Zahlen eine CO2e-Einsparung von über 40 Prozent entspricht.  „Wir leisten einen Beitrag zum Umweltschutz“, betonte Landrat Frank Kilian. Bewusst wurde das traditionelle Erscheinungsbild umgestellt, um die Kreislaufwirtschaft mit dem nachhaltigen Einsatz von recycelten Kunststoffen zu fördern.

„Bei den gelben Tonnen gibt es keine Veränderung: Bei ihnen ist der Einsatz der vorgestellten Tonnen aus recyceltem Material nicht möglich, wofür die Strukturen der Abfallwirtschaft in Deutschland verantwortlich sind“, betonte EAW-Betriebsleiter Axel Petri und weiter: „Um einen langlebigen Einsatz zu garantieren, gelten in der Abfallbehälterbeschaffung hohe technische Anforderungen“. Auf der Vorderseite der neuen Behälter ist das Symbol des „Blauen Engels“ zu sehen, wodurch garantiert ist, dass über 80 Prozent des Materialbedarfs aus recycelten Kunststoffen stammt, erläutert der Technische Abteilungsleiter des EAW, Matthias Schneider. Das Sortiment umfasst alle Abfall-, beziehungsweise Wertstoffsammelbehälter in den Größen 80-, 120-, 240- und 1.100 Liter.

Foto:
Die neuen Abfallbehälter werden begutachtet: von links: Axel Peri (EAW-Betriebsleiter), Alexander Gschweng (K+R Umwelt), Michael Heil (EAW-Betriebsleiter), Peter Kliche (Vertriebsleiter SSI Schäfer Plastics), Harald Gschweng (Geschäftsführer Kopp Umwelt GmbH), Matthias Schneider (Technischer Abteilungsleiter EAW), Mats Gdanitz (SSI Schäfer Plastics) und Landrat Frank Kilian.

v.l.n.r.: Axel Peri (EAW), Alexander Gschweng (K+R Umwelt), Michael Heil (EAW), Peter Kliche (SSI Schäfer Plastics), Harald Gschweng (Kopp Umwelt GmbH), Matthias Schneider (EAW), Mats Gdanitz (SSI Schäfer Plastics) und Landrat Frank Kilian.