„Feuer und Flamme“ für das Netz­werk Wohnen

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Altenpflege, Altenhilfe

Einrichtung erwei­tert sich um zwei neue Partner: Oestrich-Winkel und Waldems / Nach­frage ist groß / "Netzwerk Wohnen" besteht seit 2014

 

Einrichtung erweitert sich um zwei neue Partner: Oestrich-Winkel und Waldems / Nachfrage ist groß

Seit 2014 besteht das „Netzwerk Wohnen“ in den beiden Städten Geisenheim und Taunusstein, das seinerzeit mit einer Anschubfinanzierung von „Rat und Tat Kreisweit“ des Rheingau-Taunus-Kreises für drei Jahre mit jeweils 20.000 Euro ausgestattet wurde. Seither kann die Einrichtung mit einer sehr positiven Bilanz aufwarten, die die Notwendigkeit dick unterstreicht. Nun kommen zwei neue Partner aus dem Kreisgebiet dazu. Das „Geflecht“ erhält mit den Kommunen Oestrich-Winkel und Waldems neue Verankerungen in der Region und so stellte der Waldemser Bürgermeister Markus Hies dann auch erfreut fest: „Unsere Gemeinde war schnell Feuer und Flamme für den Beitritt zum Netzwerk.“ Denn: Eine umfassende Wohnberatung wird in den Kommunen des Rheingau-Taunus-Kreises gewollt und intensiv nachgefragt.

Für die Bürgermeister Frank Kilian (Geisenheim) und Sandro Zehner (Taunusstein) stellt sich das „Netzwerk Wohnen“ als Erfolgsmodell dar, das seine Existenzberechtigung hat. Beide verweisen auf den Demografischen Wandel und eine nicht zu leugnende Tatsache: „Unsere Gesellschaft wird immer älter und die Menschen wollen möglichst lange in ihrem gewohnt Umfeld verbleiben.“ Das bedeutet wiederum: Das eigene Haus, bzw. die Wohnung sollte auf die Bedürfnisse von älteren Menschen ausgerichtet sein. In solchen Fällen kommt nun die Wohnberatung des Netzwerks ins Spiel: Das Netzwerk Wohnen in Geisenheim und Taunusstein hat in den vergangenen Jahren über 20 ehrenamtliche Wohnberater – darunter fünf Architekten – ausgebildet. Wer sein Haus oder die Wohnung seniorengerecht und damit barrierefrei einrichten will, kann sich von dem Team kostenlos beraten lassen.

„Wir wollen mit der Beratung dazu beitragen, dass ältere Menschen länger selbst bestimmt zu Hause wohnen bleiben können, um den Lebensabend im gewohnten sozialen Umfeld mit Verwandten und Bekannten zu verleben“, berichtet Birgit Lipp, eine von zwei Projektkoordinatorinnen des Netzwerkes. Ihre Kollegin Uta Feix ergänzt: „Wir informieren über die Barrierefreiheit von Wohnungen, zum Wohnumfeld oder gegen auch Informationen für einen Umzug oder zu anderen Wohnformen.“ Wie Frank Kilian weiter ausführt, wird es in Kürze in Geisenheim eine eigenständige Anlaufstelle geben, in der ein Muster-Bad und eine Muster-Küche installiert sind. „Daran können wir dann demonstrieren, was Barrierefreiheit im Detail bedeutet“, so der Geisenheimer Bürgermeister.

Doch das Angebot ist nicht nur für ältere Personen gedacht. „Wer einen Umbau seines Hauses plant, sollte auf längere Sicht die Barrierefreiheit im Kopf haben“, sagt Uta Feix. „An das Netzwerk wenden sich aber auch Menschen, die ganz kurzfristig eine Änderung an ihrem Eigenheim vornehmen müssen, weil beispielsweise ein Familienmitglied gepflegt werden muss“, berichtet Birgit Lipp.

Für Heil und Hies stellt die Beratungsstelle eine wichtige Ergänzung für die Seniorenarbeit in ihren Kommunen dar. Anfragen für eine solche Stelle waren schon länger vorhanden und deshalb habe man gerne zugegriffen, als sich die Chance bot. Hies: „Es gibt in Waldems schon Menschen, die sich zu ehrenamtlichen Wohnberatern ausbilden lassen wollen.“ Bürgermeister Heil blickte derweil schon einmal in die Zukunft: „Wenn nach 2017 die Förderung durch den Rheingau-Taunus-Kreis endet, werden wir gemeinsam nach passenden Finanzierungsmöglichkeit en für das Netzwerk suchen müssen.“ Denn – und das steht für ihn fest: „Das Netzwerk Wohnen darf nicht sterben! Deshalb muss es ein regionales Projekt – gemeinsam mit weiteren Kommunen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis – werden.“

Das Netzwerk Wohnen erfährt eine Erweiterung: Für Oestrich-Winkel unterschrieb Bürgermeister Michael Heil, für Waldems Bürgermeister Markus Hies die Vereinbarung, beobachtet von Bürgermeister Sandro Zehner (Taunusstein) und Frank Kilian (Geisenheim), die das Netzwerk mit ihren Mitarbeiterinnen aufbauten. Gefördert wird es vom Projekt „Rat und Tat kreisweit“ des Kreises aus dem Fachdienst von Andrea Horne (4. von rechts).