Familiensprechstunde beim Kinderarzt

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Rheingau-Taunus-Kreis strebt nach erfolgreicher Pilotphase einen Ausbau in 2020 an

Rheingau-Taunus-Kreis strebt nach erfolgreicher Pilotphase einen Ausbau in 2020 an

Im Rahmen der Frühen Hilfen erhalten werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern zusätzliche Unterstützung durch ein kostenfreies Beratungs- und Lotsenangebot.
„Ein gesundes Familienleben stellt die Grundlage für eine positive Entwicklung von Kindern dar. Die Anforderungen an Familien sind heute vielfältig, Belastungssituationen können entstehen. Um dann unkompliziert und zeitnah Unterstützung zu erhalten, können die Familien auf Zuweisung des Kinderarztes in der Familiensprechstunde ihre Anliegen schildern“, so Monika Merkert, Dezernentin für Jugend und Gesundheit des Rheingau-Taunus-Kreises.

Seit September dieses Jahres bietet eine pädagogisch ausgebildete Fachkraft der Frühen Hilfen einmal in der Woche in der Kinderarztpraxis von Dr. Ulf-Arne Pfeifer in Taunusstein-Wehen eine Sprechstunde für Schwangere und Familien mit Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern an, die sich in besonderen Lebenslagen befinden. Die Fachkraft steht für Fragen rund um Themen wie: Schlafverhalten, Kinderernährung, Entwicklungsschritte, Finanzen und Anträge, Möglichkeiten der Entlastung im Alltag, Kinderbetreuung und vieles mehr zur Verfügung.
Durch die Einbindung dieser Fachkraft in das „Netzwerk Frühe Hilfen und Kooperation im Kinderschutz im Rheingau-Taunus-Kreis“ kennt diese die passenden Angebote und ist in der Lage, den Eltern die Anlaufstellen für spezifische Problemlagen aufzeigen, Kontakte herzustellen und begleitet Familien in Einzelfällen zu weiteren Unterstützungsangeboten.

Zur Umsetzung des Projektes in Taunusstein wurde der Träger Hephata beauftragt. Die Fachkraft der Frühen Hilfen, Jana Machill, ist in der Lage Anlaufstellen zu verschiedenen Themen aufzuzeigen und bei Bedarf auch dorthin zu vermitteln: „Die Eltern kommen mit sehr unterschiedlichen Anliegen. Manchmal werden einfach nur Spielgruppen und Treff- und Austauschangebote für Eltern und Kind gesucht. Es kommen aber auch Eltern zur Beratung, die besondere Belastungssituationen erleben, etwa durch die zu frühe Geburt eines Kindes oder strukturelle Notsituationen.“

Für den Pädiater Dr. Pfeifer brachte die Kooperationsanfrage des Kreises zunächst einiges an zusätzlichem organisatorischen Aufwand. Nach einigen Planungsgesprächen galt es, einen Raum in der Praxis zu finden, der einmal in der Woche zwei Stunden zur Verfügung gestellt werden kann. Vom Angebot selbst ist er mittlerweile überzeugt: „Die Erfahrungen der letzten drei Monate zeigen, dass das Konzept gut durchdacht und der Ansatz der Richtige ist. Die Sprechstunden sind ausgebucht. Die beratenen Familien haben bisher ein durchweg positives Feedback gegeben.“

Das Beratungs- und Lotsenangebot wurde im Rahmen der Frühen Hilfen des Rheingau-Taunus-Kreises konzipiert und wird mit Mitteln der Landesförderung der Frühen Hilfen und kreiseigenen Mitteln umgesetzt. Zum Ausbau des Projektes wird aktuell nach einem weiteren Standort gesucht.