Eva Schiendzielorz ist neue Fairtrade-Koordinatorin des Kreises

Antrittsbesuch bei Landrat Kilian und Fairtrade-Dezernentin Monika Merkert / Neue Partner finden

Eva Schiendzielorz ist neue Fairtrade-Koordinatorin im Rheingau-Taunus-Kreis und damit Nachfolgerin des Mitte Dezember 2018 - plötzlich und unerwartet - verstorbenen Verantwortlichen Hans Homberg. Am Freitag stattete die 37-Jährige aus Heidenrod, die bisher freiberuflich tätig ist und dabei unterschiedliche Projekte entworfen und organisiert hat Landrat Frank Kilian und der Fairtrade-Dezernentin Monika Merkert ihren Antrittsbesuch ab. Dabei stellte Kilian klar, dass der faire Handel „einen hohen Stellenwert“ im Kreis hat: „Wir waren der erste Landkreis in Hessen der sich als Fairtrade-Kreis bezeichnen durfte.“ Im Jahr 2018 wurde der Kreis zum zweiten Mal rezertifiziert.

Doch allzu viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht, betont der zuständigen Mitarbeiter in der Kreisverwaltung Harald Rubel: „Bis zur nächsten Rezertifizierung im kommenden Jahr müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden, die uns der gemeinnützige Verein ‚TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt‘ vorgibt.“ So gilt es neue Partner im Kreis zu finden, betont Kilian. „Bisher sind sechs Kommunen im Kreisgebiet Fairtrade-Towns. Zwei weitere stehen mit Hünstetten und Aarbergen unmittelbar vor der Zertifizierung“, berichtet Monika Merkert. Landrat wie Dezernentin schwebt zudem vor, dass eine der drei Hochschulen im Kreis sich auf den Weg begibt. Die Kreisbeigeordnete: „Bis jetzt gibt es in Hessen noch keine Fairtrade-University.“ Dies will sie als Anreiz für die hiesigen drei Hochschulen verstanden wissen.

Als wichtig sieht es Monika Merkert zudem an, sich auch zu regionalen Produkten zu bekennen und sich für faire Konditionen einzusetzen. Unter dem Motto „bio, fair und möglichst regional“ ist es das Ziel, den Anteil an regionalen, biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln zu erhöhen und zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ernährung beizutragen.

Für Eva Schiendzielorz geht es nun erst einmal um die Neugestaltung der Fairtrade-Homepage des Kreises. Die Internetseite bedürfe dringend einer Überarbeitung, ergänzt auch Monika Merkert. Zudem ginge es darum, neue Ideen für Veranstaltungen - etwa für die „faire Wochen“ im September 2019 oder die Organisation von „fairen Frühstücken - zu kreieren. „Wir wollen den Gedanken des fairen Handels weiter in die Bevölkerung tragen“, sagt die neue Koordinatorin. Schließlich verbindet Fairtrade Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert so maßgeblich „Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern“.

Mittlerweile dürfen sich zirka 600 Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland mit dem Zertifikat „Fairtrade Town“ schmücken. Noch in diesem Jahr will sich die Metropolregion rund um Frankfurt am Main zu „Rhein.Main.Fair“ zusammenschließen.