Es ist ein spannendes Feld mit vielen neuen Möglichkeiten, um etwas Neues zu gestalten

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Gesundheit

Kim Moser ist die neue Gesundheits­koordinatorin im Kreis / Kommunikation-Netzwerk mit Akteuren des Gesundheits­wesens aufbauen

Kim Moser ist die neue Gesundheitskoordinatorin im Kreis / Kommunikation-Netzwerk mit Akteuren des Gesundheitswesens aufbauen

„Die ersten Tage sind wie im Fluge vergangen“ berichtet Kim Ramona Moser mit einem Lachen und erläutert die ersten Aufgaben und Termine: „Landrat Frank Kilian und Gesundheitsdezernentin Monika Merkert nahmen mich zu einem Gespräch mit Hessens Sozialminister Kai Klose mit“, erzählt Kim Moser. Sonst liefen die ersten Arbeitstage zwar aufregend und spannend ab, waren aber auch von viel Theorie begleitet: „Ich muss mich erst einmal selbst im Kreis-Gesundheitsamt zurechtfinden und orientieren. Des Weiteren geht es darum, meine Person und meine Tätigkeit bekannt zu machen. Die Kommunikation mit Ärzten, den Betreibern der Krankenhäuser und - ganz allgemein - mit den Akteuren des Gesundheitswesens insgesamt genießt Priorität“, ergänzt die 31-Jährige, die in den kommenden zwei Jahren die Empfehlungen aus dem medizinischen Versorgungsgutachten umsetzen soll.

Seit dem 1. Oktober 2019 arbeitet Kim Ramona Moser als Gesundheitskoordinatorin in der Kreisverwaltung in Bad Schwalbach. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst eigentlich nicht weniger als das Gesundheitswesen im Kreisgebiet und den im medizinischen Versorgungsgutachten vom Februar 2019 festgehaltenen Punkten, denen ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist.

Da trifft es sich gut, dass die in Lorch aufgewachsene, gelernte Krankenschwester ist, ein berufsbegleitendes Studium für Gesundheitsmanagement absolvierte, bei dem sie auch den Blick in das Gesundheitswesen der Niederlande warf: „Wir können von unseren Nachbarn viel lernen und auch von dort viel übernehmen, um das Gesundheitswesen in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten“, betont Moser, die zuletzt als stellvertretende Stationsleiterin in einer psychiatrischen Klinik tätig war. „Die aufgezählten Erfahrungen in ihrem Beruf plus das Studium gaben den Ausschlag für die Einstellung“, ergänzt Monika Merkert, um anschließend auf die verschiedenen Gründe für die Schaffung der Stelle der Gesundheitskoordinatorin einzugehen. Das im Februar 2019 vorgestellten, medizinische Versorgungsgutachten schlug die Tätigkeit als Koordinatorin vor, um festgestellte Defizite im medizinischen Bereich bearbeiten zu können.

Monika Merkert: „Patienten warten wochenlang auf Termine bei Fachärzten. Es fehlen Augenärzte im Kreisgebiet. Die Gutachter wiesen uns auf diese und weitere Defizite hin.“ Zudem gilt es die Folgen des Demografischen Wandels zu berücksichtigten. „Viele ältere Ärzte geben in den kommenden Jahren ihre Praxis auf, haben aber keinen Nachfolger“, so die Dezernentin. Dagegen gibt es im Rheingau positive Ansätze um einem Ärzte-Mangel aktiv vorzubeugen. Merkert: „Wir können vom Rheingau lernen. Dort wurden wichtige Netzwerke zwischen dem St. Josefs-Hospital und den niedergelassenen Ärzten geknüpft, die auch für andere ländliche Regionen Vorbildcharakter haben können. Ich weise nur auf das Stichwort Telemedizin hin.“

Dem Ärztemangel entgegenwirken, neue Wege in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung gehen und die weiteren Empfehlungen des Gutachtens umzusetzen, sind die Aufgaben vom Kim Ramona Moser. Dabei wird sie sich auch um die „Landtage“ der Universität Marburg kümmern. „Gemeinsam mit der Universität sollen angehenden Ärzte in die Region eingeladen werden, um diese besser kennenzulernen. Die schöne Natur, die städtische Nähe und das zugleich ländliche Leben sollen die Mediziner dazu veranlassen, sich im Anschluss an ihr Studium im Rheingau-Taunus- Kreis nieder zu lassen“, erzählt sie.

Das Spektrum ihrer Arbeit ist umfassend. „Es ist ein spannendes Feld mit vielen neuen Möglichkeiten, um etwas Neues zu gestalten. Das reizt mich an dem Job,“ berichtet Kim Moser, die Gesundheitskoordinatorin. Schließlich ist das Gesundheitswesen in Deutschland seit Jahren in Bewegung. „Es gibt immer wieder neue Ideen im medizinischen Bereich. Da müssen wir als Gesundheitsamt schauen, welche davon zum Rheingau-Taunus-Kreis passen und umgesetzt werden können“, betont Monika Merkert abschließend.