„Es gilt das Schüler-Ich zu stärken“

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Prävention

Landrat Albers überreichte den Präventions­preis 2015 an die Pestalozzi-Schule / Thema Sucht wird offensiv ange­gangen

Landrat Albers überreichte den Präventionspreis 2015 an die Pestalozzi-Schule / Thema Sucht wird offensiv angegangen

Formen von Abhängigkeit gibt es viele: Drogensucht, Alkoholsucht, Computersucht, Tablettensucht oder Kaufsucht, um nur einige zu nennen. „Gründe dafür, warum jemand süchtig wird, gibt es ebenso viele“, betont die Leiterin der Pestalozzi-Schule in Idstein, Ina Ofenloch. Um Jugendliche „in einer kritischen Altersphase zu begleiten“, sie über die vielfältigen Formen von Abhängigkeiten zu informieren und das „Schüler-Ich zu stärken“, bietet das Gymnasium ein umfangreiches Präventionsprogramm an. Am Freitag gab es dafür den – gedrittelten – Präventionspreis 2015 des Rheingau-Taunus-Kreises. Und dies war nicht der erste Preis, wie Landrat Burkhard Albers lobend erwähnte: „Den Preis erhielt die Schule erstmals 2004 und inzwischen schon zum dritten Mal.“ Die Schule entwickelte die Präventionsarbeit weiter, passt sie den Gegebenheiten an und hat mittlerweile ein umfangreiches Netzwerk mit vielen Institutionen – von Polizei über Schulsozialarbeit und dem Schulelternbeirat bis zu Sucht-Beratungsstellen – aufgebaut.

So kehrt die Pestalozzi-Schule das Thema „Sucht“ nicht „unter den Teppich“, spielt es offensiv und schaut hin. Schon frühzeitig wird in den 7. und 8. Klassen über Suchtmittel, Suchtentstehung und Suchtvorbeugung aufgeklärt. Dies geschehe unter dem hohen persönlichen Einsatz des Kollegiums und des Schulelternbeirates, betont Ina Ofenloch, die den Präventionspreis als Wertschätzung für den Einsatz der vielen engagierten Mitstreiter ansieht.

Die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Catja von Oldershausen, plädierte dann auch ausdrücklich dafür, nicht wegzuschauen, wenn Jugendliche in Getränkemärkten oder Tankstellen hochprozentige Alkoholika kaufe und anschließend konsumiere. Als sie in einem Getränkemarkt freitags abends sah, wie sich Jugendliche mit solchen Getränken eindeckten, habe sie gehandelt und das Gespräch mit der Schulleiterin und der Schule gesucht, um ihre Ideen einzubringen, wie die Präventionsmaßnahmen erfolgen können. Catja von Oldershausen: „Wir sollten aber nicht glauben, dass dies ein Thema alleine der Pestalozzi-Schule ist, sondern es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.“ Deshalb sei sie sehr froh, dass sich Landrat Albers dem Thema so offensiv annehme.

Auch Albers wies in seiner Laudatio darauf hin, dass es keinen Sinn mache, wegzuschauen, wenn Jugendliche sich alkoholische Getränke kauften. Auch Eltern müssten sich dem Thema stellen. „Es geht um Aufklärung und darum jene zu helfen, die in eine Abhängigkeit geraten sind“, betonte der Landrat. Zudem lobte Albers die Konzepte des Idsteiner Gymnasiums ausdrücklich. „In der Schule ziehen alle einem Strangund das ist gut so!“, erklärte Landrat Burkhard Albers.

Landrat Albers überreicht den Präventionspreis 2015 an die Schulleiterin der Pestalozzi-Schule, Ina Ofenloch. Links die Vorsitzende des Schulelternbeirates Catja von Oldershausen.