„Es geht nicht um Kontrolle oder Überwachung, sondern alleine um eine Sensibilisierung“

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Gesundheit

Corona-Virus: Appell des Krisenstabes an die Bürger auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sowie der Maskenpflicht zu achten

Corona-Virus: Appell des Krisenstabes an die Bürger auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sowie der Maskenpflicht zu achten

Das Tragen einer Mund-Nasen-Maske wird immer öfter eher als Qual eingeschätzt, statt die Bedeutung und die Wichtigkeit dieser Maßnahme für unser aller Gesundheit zu erkennen. Dies geschieht mit der Konsequenz, dass in einigen Supermärkten, in Geschäften und in einigen Restaurants vermehrt Gäste und Kunden wie Personal die Masken nicht tragen, wie Beobachtungen von ganz unterschiedlichen Personen zeigen. „Es geht nicht um Kontrolle oder Überwachung, sondern alleine um eine Sensibilisierung: Die SARS-CoV-2-Pandemie ist auch in Deutschland noch lange nicht überstanden. Jeder von uns sollte unbedingt Vorsicht walten lassen, sollte die Abstands- und Hygieneregeln einhalten und die Maske tragen. Schließlich geht die Zahl der Infizierten - auch im Kreisgebiet - wieder in die Höhe“, betont Dr. Herbert Koch, Kreisbeigeordneter und Stellvertreter von Landrat Frank Kilian, nach der routinemäßigen Sitzung des Krisenstabes.

Krisen- und Verwaltungsstab des Rheingau-Taunus-Kreises tagten mittlerweile mehr als 100 Mal, um sich mit den Folgen der Corona-Pandemie auseinander zu setzen. „Der Schutz der Bevölkerung ist uns wichtig“, so Koch. Im Fokus der Beratungen stehen derzeit - neben den Bewohnerinnen und Bewohnern von Senioren-Einrichtungen - die Reiserückkehrer. An diese appelliert die Leiterin des Gesundheitsamtes in Bad Schwalbach, Dr. Renate Wilhelm, eindringlich, sich nach dem Urlaub auf jeden Fall auf das Corona-Virus testen zu lassen. „Mittlerweile sind Teile Nord-Spaniens zum Risikogebiet erklärt“, so die Gesundheitsamtsleiterin und weiter: „Vor einigen Tagen wurden Urlauber aus Südosteuropa positiv auf das Corona-Virus getestet, deren Urlaubsregion nicht als Risikogebiet klassifiziert war. Eine Garantie, dass man sich in einem bestimmten Urlaubsland nicht anstecken kann, gibt es derzeit nicht.“

Gerade auch an die Eigentümer von Gaststätten ergeht der Aufruf, nicht in den Anstrengungen nachzulassen und sich an die Hygiene- und Sozialen-Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht zu halten. „Der Nachweis, wer der Gast ist und woher er kommt, ist auch weiterhin auszufüllen. Das Maskentragen des Personals ist weiter dringende Notwendigkeit. Auch sollten die Tische nach der Benutzung sofort gereinigt und desinfiziert werden“, rät Dr. Koch, der auch darauf hinweist, dass auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises unter www.rheingau-taunus.de umfangreiche Informationen abrufbar sind. „Wir aktualisieren die Unterlagen ständig. Dort finden Menschen, die jetzt in den Urlaub starten oder zurückkehren, die neuesten Verhaltensregeln“, so der Kreisbeigeordnete. Bestimmte Unterlagen sind in mehreren Sprache verfügbar.

Koch weist zudem daraufhin, dass es Neuinfizierte im Kreisgebiet gibt. Diese Zahl lag laut Robert-Koch-Institut in den vergangenen sieben Tagen bei 22 Neu-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner. Damit hat der Kreis Stufe 2 des Einsatzplanes der Landesregierung für lokale Corona-Ausbrüche erreicht, was eine Anpassung der Schutzmaßnahmen erforderlich macht. Dr. Koch: „Diese Anpassung an die aktuelle Lage erfolgt seit dem ersten Tag Ende Februar 2020 immer wieder.“ Der Krisen- und Verwaltungsstab tagt gerade, um die aktuelle Lage zeitnah bewerten zu können und die notwendigen Schlüsse aus den Beratungen zu ziehen.“

Um eine objektive Beurteilung zu ermöglichen, ist ein Blick auf die Zahl der Neuinfizierten wichtig und eine sich anschließende Analyse der Zahlen. Das Ereignis in einem Seniorenheim in Niedernhausen mit insgesamt 27 Infizierten in der Einrichtung sowie einige positiv getestete Reiserückkehrer sorgen dabei für einen deutlichen Anstieg der Zahl im Kreisgebiet und die Erreichung der Stufe 2 des Einsatzplanes. Im Fall Niedernhausen beschränkt sich der Corona-Ausbruch jedoch auf einen lokal sehr begrenzten Ort, in dem die vorher vorbereiteten Maßnahmen des Trägers der Einrichtung sowie des Gesundheitsamtes zügig und zielgerichtet umgesetzt werden konnten. Dr. Renate Wilhelm: „Deshalb ist es wichtig, darauf zu verweisen, dass es im Rheingau-Taunus-Kreis kein unkontrolliertes Infektionsgeschehen gibt. Die in den vergangenen Tagen aufgetretenen Fälle stehen mit dem Pflegeheim in Niedernhausen und mit Urlaubsreisen in Verbindung; bei den übrigen handelt es sich um uns bereits bekannte Kontaktpersonen zu zuvor positiv getesteten Menschen.“
 
Das überaus motivierte Team im Gesundheitsamt sorgt zudem dafür, dass die Kontaktpersonen von Corona-Infizierten zügig ermittelt werden, somit Infektionsketten erkennbar werden, um weitere Maßnahmen einzuleiten.  Bei Fällen wie zuletzt in Niedernhausen ist dies eine Mammutaufgabe, die das Team mit Bravour erledigt. Der Krisenstab ist also sehr wachsam, registriert Veränderungen und beobachtet das Geschehen, benötigt dabei aber die Unterstützung der Mitbürger im Kreisgebiet. „Nur, wenn sich unsere Mitmenschen an die Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht konsequent halten, werden solche Infektionsereignisse nicht mehr vorkommen. Deshalb geht der Appell an alle: Niemand braucht eine zweite Corona-Welle mit -eventuell - neuen Einschränkungen. Helfen Sie aktiv mit, schützen Sie sich selbst und auch andere, so dass es zu dieser zweiten Welle nicht kommen muss“, sagt Dr. Herbert Koch abschließend.