"Erziehung ist kein Wirtschaftsbetrieb"

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert fordert Konzepte für ein gutes frühkindliches Bildungs- und Betreuungsangebot Tagung der Kita-Leiterinnen



Welche "Qualitätskriterien in der Arbeit mit unter dreijährigen K

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert fordert Konzepte für ein gutes frühkindliches Bildungs- und Betreuungsangebot Tagung der Kita-Leiterinnen

Welche "Qualitätskriterien in der Arbeit mit unter dreijährigen Kindern" gelten sollen - über dieses Thema diskutierten die Leiterinnen der Kitas im Kreis auf ihrer jährlich stattfindenden Fachtagung. Die zuständige Jugendhilfedezernentin Monika Merkert forderte dann auch: "Wir brauchen deshalb Konzepte, wie ein gutes frühkindliches Bildungs- und Betreuungsangebot auch im ländlichen Raum mit Ortsnähe der Einrichtungen aufrecht erhalten werden kann." Nur dann sei das gesteckte Ziel erreichbar, den Kindern schon in einer frühen Lebensphase eine deutlich bessere Bildungschance zu eröffnen. Ihr gehe es um die Qualität in der Betreuung, so Monika Merkert, und die koste auch Geld.

Die Kreisbeigeordnete in ihre Begrüßungsrede: "Erziehung ist kein Wirtschaftsbetrieb." In den Kitas werde nicht produziert und gebaut, sondern dort "wird unsere Zukunft in Gestalt unserer Kinder geformt". Monika Merkert: "In meinen Augen die beste Investition, die wir erbringen können."

Die Kreisbeigeordnete ging in ihrer Rede auch auf das Kinderförderungsgesetzes und den Rechtsanspruch für Unter-Dreijährige ein. Um das Ziel und der steigenden Nachfrage nach frühkindlicher Bildung und Erziehung auch für Kinder unter drei Jahren Rechnung zu tragen und die Vorgabe des Bundes, für 35 Prozent der Unter-Dreijährigen einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen, wurden seit 2008 im Kreisgebiet mehr als 600 Betreuungsangebote in Tageseinrichtungen und in der Tagespflege für diese Kinder neu geschaffen. Die Dezernentin: "Der Kreis hat mit 38 Prozent am Ende des Jahres den ab 1. August geforderten Richtwert von 35 Prozent überschritten, muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für die U3-Jährigen in einzelnen Kommunen noch steigen wird."

Zudem bedürften die Unter-Dreijährigen anderer pädagogischer Konzepte, berichtete die Jugendhilfedezernentin und: "Sie benötigen ein Lernumfeld, das ihre Neugier und ihre Kreativität unterstützt, aber gleichzeitig auch Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Sie brauchen die Geborgenheit von Beziehungen. Sie brauchen Fachkräfte, die wissen, wie wichtig ihre Präsenz und ihre positive Haltung zum Kind für dessen Entwicklung sind." Deshalb wünschte sich die Kreisbeigeordnete, dass die "Krippen daher als Eltern-Kind-Zentren ausgerichtet sein sollten", die wiederum als Plattform für eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Eltern und Erziehern dienen kann.

Weiterhin wünscht sich Monika Merkert, dass der erfolgreich durchgeführten Quantitätsoffensive in der Kinderbetreuung jetzt eine Qualitätsoffensive folgen soll. Die Jugendhilfedezernentin: "Unsere Kindertagesstätten sind ein familienergänzendes Angebot. Sie sollen Kindern ein gesundes und gutes Aufwachsen ermöglichen, sie in ihrer Entwicklung fördern und Eltern bei der Vereinbarung von Familien- und Erwerbsleben unterstützen." Weiter führte sie aus: "Im Hinblick auf die Fachkräfte und ihre Arbeitsbedingungen muss der Personalschlüssel auf einer transparent formulierten Fachkraft-Kind-Relation beruhen, die die mittelbare Arbeitszeit und die Ausfallzeiten mit berücksichtigt." Um die Bildungschancen von Kindern wirklich zu verbessern, brauche es mehr Personal in den Kitas", betonte Monika Merkert abschließend.