„Erstes Projekt, das auf die Räder gebracht wird“

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Verkehr (allgemein)

„Jungfern­fahrt“ der Linie 5 mit ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring und Stadt­rat Andreas Kowol / Verwunderung über Kritik

„Jungfernfahrt“ der Linie 5 mit ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring und Stadtrat Andreas Kowol / Verwunderung über Kritik

Die erste, fahrplanmäßige Fahrt der neuen Linie 5 ist noch nicht gestartet, da hagelte es schon Kritik. Was wiederum eine „Verwunderung“ und Unverständnis bei dem ÖPNV-Dezernent des Kreises, Günter F. Döring und RTV-Geschäftsführer Roland Buitkamp hervorrief. Im Rahmen der „Jungfernfahrt“ der neuen Linie 5 am 7. Dezember – drei Tage vor dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember – erläuterten beide im Beisein von Wiesbadens Stadtrat Andreas Kowol und ESWE-Geschäftsführer Jörg Gerhard die Grundlage für die Einrichtung der Buslinie, die von Wiesbaden-Erbenheim durch die Innenstadt nach Rauenthal und wieder zurück nach Wiesbaden führt.

Jörg Gerhard erinnerte daran, dass Landeshauptstadt Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet des ÖPNV vereinbart haben. Ausfluss davon war der 2015 von Kreistag wie Stadtverordnetenversammlung beschlossene lokale Nahverkehrsplan, in dem die Zusammenarbeit und die anstehenden Projekte festgehalten sind. Der Plan müsste also bekannt sein. „Die Linie 5 ist nun das erste Projekt, das wir auf die Räder stellen“, so Kowol. Schließlich gehe es den Partnern nicht um Absichtserklärungen, sondern um die Umsetzung von konkreten Plänen. „Döring: „Der Kreis nimmt den Inhalt des Planes Ernst und will diese Zusammenarbeit mit Wiesbaden.“

Döring wies auch noch einmal auf die Vorzüge der Streckenführung der Linie 5 hin, die optimiert wurde. „Pendler aus dem Bereich Rauenthal, Martinsthal und Walluf können nun direkt – ohne einmal Umsteigen zu müssen – in die Innenstadt von Wiesbaden fahren, um an der Schwalbacher Straße oder am Luisenplatz in Wiesbaden auszusteigen und dann am Dernschen Gelände oder in der Friedrichstraße wieder in die Linie 5 einsteigen zu können“, berichtete der ÖPNV-Dezernent. Zudem sei die Buslinie attraktiv für Freunde des Rheingauer Rieslings, die ohne Angst um ihren Führerschein haben zu müssen, in eine Straußwirtschaft fahren können. „Um Mitternacht können diese ‚Nachtschwärmer‘ dann problemlos nach Wiesbaden kommen.“

Der Kreisbeigeordnete unterstrich aber auch, dass es Nachbesserungen geben kann, wenn „wir feststellen, dass es zu bestimmten Zeiten erhöhte Nachfragen gibt.“ Er machte aber auch deutlich, dass die RTV ein Dienstleister ist, der auch nach den Kosten schauen muss. „Dann gilt der Grundsatz, wer weitere Fahrten bestellt, muss auch dafür zahlen. Das ist allen Seiten klar.“ Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft hat nur ein begrenztes Budget.

Buitkamp wies auch darauf hin, dass es an der End-Station der Linie 5 in Rauenthal noch Probleme gibt, die durch die Sanierung der Ortsdurchfahrt – Dauer noch knapp zwei Jahre – verursacht werden. Dann wird an der Haltestelle „Jahnstraße“ ein kleines Häuschen mit Toilette und Warmwasseranschluss für die Busfahrer – Kostenpunkt rund 40.000 Euro für die RTV – entstehen und das mobile Toilettenhäuschen ablösen. Die Infrastruktur der Haltestelle selbst ist jedoch Aufgabe der Kommune. Günter F. Döring fand es abschließend schade, dass die Kritik an der Linie 5 nicht im gemeinsamen Gespräch beraten werden konnte. „Wir legen gerne unsere Pläne vor und besprechen offen über den Fahrplan und die Streckenführung.“ Diese erste Fahrt war dazu eine Einladung, die nicht angenommen wurde.

Die „Jungfernfahrt“ der Linie 5 klappte schon einmal problemlos.

Die „Jungfernfahrt“ der Linie 5 klappte schon einmal problemlos, wovon sich RTV-Geschäftsführer Roland Buitkamp, ESWE-Geschäftsführer Jörg Gerhard, Stadtrat Andreas Kowol und ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring überzeugten.