„Einmal mit Frankfurt auf einer Stufe stehen…“

Landrat Frank Kilian nimmt die große Deutschland-Studie von ZDF und Prognos-Institut mit Genugtuung zur Kenntnis / Rheingau-Taunus-Kreis auf Rang 3 in Hessen

„Einmal mit Frankfurt auf einer Stufe zu stehen, das kann ich nur mit Genugtuung und Freude registrieren“, betont Landrat Frank Kilian mit Blick auf die im Mai vorgestellte große Deutschland-Studie von ZDF und dem Prognos-Institut. Dabei erzielt der Rheingau-Taunus-Kreis einen überraschenden, aber deshalb umso erfreulicheren 58. Rang von 401 Kreisen und kreisfreien Städten bundesweit. Mit 185 von maximal 300 Punkten liegt der Kreis in Hessen auf einem exzellenten dritten Platz, hinter dem Hochtaunuskreis (191 Punkte) und sogar punktgleich mit Frankfurt am Main. „Wo lässt es sich am besten leben?“, hatten ZDF und das Prognos-Institut gefragt und für die Erhebung drei Themenfelder – Arbeit und Wohnen, Freizeit und Natur sowie Gesundheit und Sicherheit – vorgegeben, für die es wiederum insgesamt 53 thematisch, ganz verschiedene Untergliederungen gab.

Wie gestaltet sich die Mietpreis-Einkommens-Relation, wo gibt es lukrative Arbeitsplätze, wie hoch ist die Beschäftigungsquote bei Frauen lauteten drei Themen aus dem Bereich „Arbeiten und Wohnen“. Im Bereich „Freizeit und Natur“ errechneten die Statistiker etwa die „Übernachtungen in Fremdenverkehrsbetrieben“, die „Entleihung in Bibliotheken“, die „Erreichbarkeit von Mittelzentren“ oder die Ganztagsbetreuungsquote im Kindergartenalter“ und verglichen sie mit den Daten der 401 Landkreisen und kreisfreien Städten. Laut der Studie ist die Lebenserwartung für Frauen und Männer im Rheingau-Taunus-Kreis besonders hoch. In dieser Kategorie findet sich der Kreis auf Platz 118 (Frauen) und Platz 37 (Männer) wieder.

Gerade im Bereich „Gesundheit und Sicherheit“ konnte der Rheingau-Taunus-Kreis mit Rang 28 von 401 sehr gut abschneiden. Das liegt an dem niedrigen Anteil an Rauchern von 100 Erwachsenen (Platz 53), einer eher geringeren Anzahl an Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr (Platz 37 bundesweit) und wenigen Gewaltverbrechen (Platz 92). Die Studie gibt aber auch Hinweise, in welchen Bereichen der Rheingau-Taunus-Kreis Nachholbedarf hat: Ärztedichte (218. Platz), Altersarmut (Rang 199) oder beim Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert (Rang 254).

Positiv wirkte sich der Waldreichtum des Kreises (18. Rang) in der Kategorie „Freizeit und Natur“ aus. Die Menschen im Kreis können sich zudem über eine hohe „Bar- und Restaurantdichte“ (Platz 95) freuen und sie zeigten sich bei der Bundestagswahl 2017 (Rang 46)
Überhaupt nicht „wahl-müde“. Dagegen scheint der Drang, sich ein Buch in einer Bibliothek auszuleihen eher gehemmt. Bei den aktiven Nutzern von Büchereien liegt der Kreis auf Rang 336 und weniger besser (Rang 325) bei den Entleihungen von Literatur. Dagegen gehen die Bürgerinnen und Bürger gerne in klassische Kulturveranstaltungen (Rang 74).

Beste Platzierungen gab es in der Kategorie „Arbeit und Wohnen“ bei der Kaufkraft (31. Rang), auch ist die „geschlechterspezifische Einkommensdifferenz“ mit Rang 98 eher gering. Zudem haben die Einwohner eine hohe Zahl an Wohnfläche im Vergleich (104. Platz) zur Verfügung. Und die Erwerbstätigen leisten in Relation eine große Anzahl an Arbeitsstunden (Platz 64) ab. Die Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis sind also sehr tüchtig. Die gute Bilanz wurde durch den Schuldenstand öffentlicher Haushalte (Rang 371), die durchschnittliche Pendlerdistanz (352. Platz), die Mietpreis-Einkommens-Relation (Platz 252) getrübt. Nachbesserungsbedarf sieht die Studie zudem bei der Beschäftigungsquote der Frauen (Rang 218), dem Verhältnis von Schülerinnen und Schülern pro Lehrkraft (254. Platz). Weiterhin sind zu wenige Frauen in den kommunalen Gremien wie beispielsweise Kreistag, Parlamenten und Magistraten vertreten (269. Platz). Mit der Arbeitslosenquote und bei der ermittelten Bevölkerungsdynamik liegt der Kreis im Mittelfeld des Rankings (Rang 190 und Rang 186).