Eine starke Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region

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Kreisentwicklung

LEADER-Region Taunus: Konstruktive Debatten und vielversprechende Vorschläge, um die Lebensqualität noch weiter zu verbessern / Vorstufe für Beantragung des Kreisteiles als LEADER-Förderregion

LEADER-Region Taunus: Konstruktive Debatten und vielversprechende Vorschläge, um die Lebensqualität noch weiter zu verbessern / Vorstufe für Beantragung des Kreisteiles als LEADER-Förderregion

„Das virtuelle Fachforum unterstrich eindrucksvoll die starke Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region. Wir haben interessante, vielversprechende Vorschläge aufnehmen können, um die Lebensqualität im Taunus in den kommenden Jahren noch weiter zu verbessern“, zog Landrat Frank Kilian ein positives Fazit nach dem Fachforum zur Regionalentwicklung. Bereits im Vorfeld hatten sich 807 Teilnehmer an einer Online-Befragung beteiligt, um kundzutun, an welchen Stellen im Taunus sie Nachbesserungs- und/oder Entwicklungspotentiale sehen. Am Fachforum beteiligten sich 50 Personen, um ihre Vorschläge zu konkretisieren und neue Ideen in die Debatte einzubringen. Bei einer Abstimmung am Ende der Veranstaltung richteten die Teilnehmenden den Fokus auf die Themenschwerpunkte „Mobile Medizin“, „Aufbau und Vernetzung von speziellen Naturtreffpunkten in der Region“, „Verbesserung der gastronomischen Infrastruktur“ und „Barrierefreiheit“, die fast gleichviel Prozente in der Abstimmung erreichten.

Das virtuelle Fachforum zur Regionalentwicklung dient als Vorstufe für die Beantragung des Kreisteiles als LEADER-Förderregion für die Jahre 2023 bis 2027. „Um durch Projekte und Fördergelder die Taunus-Region weiter voranzubringen, erstellt der Verein ‚Regionalentwicklung Taunus‘ derzeit eine ‚Lokale Entwicklungsstrategie‘ (LES)“, berichtet Landrat Frank Kilian, gleichzeitig Vorsitzender des Vereines Regionalentwicklung. Diese ist Voraussetzung, um wieder als LEADER-Förderregion anerkannt zu werden. Dazu konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge unterbreiten, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Kilian: „Ich bin stolz auf diese sehr engagierte Bevölkerung“.

Dann erfolgte der Startschuss für eine sehr rege und konstruktive Diskussion in den vier Handlungsfeldern: Die erste Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema „gleichwertige Lebensverhältnisse“, wobei dies sich auf Themen Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Bildung bezieht. Im zweiten Handlungsfeld stand die wirtschaftliche Entwicklung der Region im Zentrum. Die dritte Arbeitsgruppe befasste sich mit Naherholung und Tourismus. Das vierte Handlungsfeld hatte die Schwerpunkte Nachhaltigkeit und bewusstes Konsumverhalten – von der regionalen Landwirtschaft, über Direktvermarktung und Umweltbildung bis zu Energie zum Inhalt.

Einig zeigten sich die Teilnehmer der AG Tourismus und der AG Wirtschaft, dass der Untertaunus über ein weitverzweigtes Netz an zertifizierten Wanderwegen verfügt. Um Wanderfreunde in die Region zu locken, werde nun aber auch eine intakte Infrastruktur mit gastronomischen und Übernachtungsangebote für die Region benötigt. In diesem Zusammenhang wurde die Entwicklung von Naturtreffpunkten vorgeschlagen, die beispielsweise Aussichtstürme beinhalten, aber auch Informationsstellen, die über die jeweilige Umgebung informieren, als Standort für die Direktvermarktung mit Produkten aus der Region dient und die Möglichkeiten zum Einkehren bieten.

Teilnehmer der Debatte sehen aber auch Potentiale bei der medizinischen Versorgung. Sie schlugen eine mobile Hausarztpraxis und wünschen sich eine stärkere Nutzung der Telemedizin im Untertaunus. Die rollende Hausarztpraxis in Form eines Fahrzeuges könnten sich Ärzte teilen, die damit in die kleineren Ortsteile fahren, in denen es keinen Haus- oder Kinderärzte in Zukunft mehr geben könnte. In die gleiche Kerbe schlug ein Teilnehmer, der riet, der Untertaunus solle sich zur Gesundheitsregion mit bestimmten Schwerpunkten weiterentwickeln.

Mit dem umfangreichen Paket an Vorschlägen und Idee geht der Verein „Regionalentwicklung Taunus“ in die nächste Phase für die Beantragung als LEADER-Förderregion. Welche Bedeutung das Programm hat, unterstrich Landrat Frank Kilian mit eindrucksvollen Zahlen: „Wir waren in den vergangenen Jahren bereits Förderperiode und wollen diese erfolgreiche Arbeit für die Region Taunus nun auch fortsetzen. Allein in diesem Zeitraum wurden Gesamtinvestitionen von fast 4,5 Millionen Euro getätigt. Die Region hat rund 2,1 Millionen Euro Fördermittel erhalten, mit denen 37 Projekte unterstützt und durchgeführt werden konnten Wir möchten die Erfolgsgeschichte der LEADER-Region Taunus fortsetzen und uns für die LEADER-Förderperiode 2023 bis 2027 wieder als Förderregion bewerben.“ Mit den konstruktiven Vorschlägen im Gepäck und engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern an der Seite werde dieses Ziel erreicht, so Landrat Kilian abschließend.