Ein „gesundes Wachstum ohne jedwede Aggression“ ist das Ziel von „Otopront“

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Wirtschaft

Landrat Frank Kilian besucht die Firma „Happersberger Otopront GmbH“ in Breithardt / Medizintechnik für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und -Kliniken weltweit / Bei der Diagnostik für beeinträchtigte Nasenatmung führend

Landrat Frank Kilian besucht die Firma „Happersberger Otopront GmbH“ in Breithardt / Medizintechnik für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und -Kliniken weltweit / Bei der Diagnostik für beeinträchtigte Nasenatmung führend

Durch die Nase atmet jeder Mensch Luft in seinen Körper ein. Doch letztlich, vereinfacht ausgedrückt, sind die Hauptfunktionen dieses Organs und der Schleimhaut weit komplizierter. Mittels des Atmens erfolgt u.a. die Anwärmung und Befeuchtung der Einatmungsluft, damit diese auf Körpertemperatur erwärmt und wassergesättigt den tiefen Atemtrakt erreichen kann. Doch schon die Zirkulation ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Gleiches gilt für die anatomische Form der Nase. Die einen besitzen enge Nasenflügel, andere breitere. Eine beeinträchtigte Nasenatmung bedeutet daher, eine Erhöhung des Widerstandes der Luftströmung durch das Organ. „Das kann zu Beeinträchtigungen des Wohlbefindens bis hin zu Allergien oder sogar Entzündungen der Neben- und Stirnhöhlen führen, die sich auf den gesamten Körper auswirken“, erläutert Rainer Happersberger, Senior-Chef der Firma „Happersberger Otopront GmbH“ mit Sitz in Breithardt.

Um solche Funktionsstörungen aus medizinischer Sicht diagnostizieren und heilen zu können, stellt „Otopront“ Medizintechnik für Hals-, Nasen- und Ohrenärzte sowie HNO-Kliniken weltweit her. „Unsere Eigenentwicklung, das Messsystem RHINO-System, setzen Ärzte für die Diagnose und Behandlung ein, um eine Behinderung der Nasenatmung zu erkennen“, so Happersberger. Gerade auf diesen innovativen und neuen Eigenentwicklungen basiert der hervorragende Ruf des Hohensteiner Unternehmens, das mittlerweile in rund 100 Ländern der Erde mit einem zuverlässigen Vertriebs- und Servicenetz vertreten ist. In vielen HNO-Kliniken und -Arztpraxen weltweit gehören die Geräte und Instrumente - vom Behandlungsstuhl für den Patienten bis zu den medizinischen Apparaten für die ärztliche Behandlung von Hals-, Nasen- oder Ohren-Erkrankungen - zur Ausstattung. Zu den weiteren Schwerpunkten der Firma, die 1950 gegründet wurde und zum Wohle der Medizin tätig ist, zählen die kontinuierliche Weiterentwicklung von Diagnostik, Videoendoskopie und Bildgebung für den komplexen Hals-Nasen-Ohren-Bereich im Körper eines Menschen.

Den Weltmarktführer besuchte nun Landrat Frank Kilian: „Ich will damit Kontakt zu den Unternehmern im Kreis halten und gleichzeitig hinter die Fassaden der Firmengebäude schauen, um zu erfahren, was wird in diesem oder jenem Unternehmen denn eigentlich produziert.“ Zudem geht es dem Landrat darum, zu erkunden, „ob und wo der Schuh drückt“. Kilian: „In unserem Kreis haben sich zahlreiche Firmen über viele Jahrzehnte angesiedelt, die sehr innovativ sind, die spezielle Geräte und Apparate herstellen oder eben Dienstleistungen anbieten und deshalb in ihrer jeweiligen Branche zu den Marktführern gehören.“ Das mache den Besuch in den Unternehmen des Kreises so interessant. Kilian: „Wir wollen die Bedeutung dieser oft weltweit agierenden Unternehmen darstellen.“

Am Tag zuvor war ein Klinikbesitzer aus Osteuropa zu Gast in Breithardt, um sich über die Produkte und Weiterentwicklungen zu informieren. „Gleichzeitig erfolgt das Training und die Ausbildung an unseren Geräten hier vor Ort in Hohenstein. Viele unserer Kunden aus aller Welt kommen hierher und genießen dann die Schönheit der Region“, berichtet Carlo Happersberger, der Geschäftsführer der Firma. Er macht auch deutlich: „Wir wollen weiter expandieren, weil der weltweite Markt für Produkte der HNO-Medizin gewachsen ist und deshalb von unseren Kunden eine solche Erweiterung erwartet wird.“ Zudem erfordern bestimmte Regularien die Einstellung von Personal. „Es wird jedoch ein ganz gesundes Wachstum ohne jedwede Aggression sein“, ergänzt Rainer Happersberger.

Eine zurückhaltende Expansionsstrategie, bei der die Geschäftsführung des familiengeführten Betriebes die 80-köpfige Belegschaft mitnehmen will, ist das Ziel von Carlo Happersberger. „Ein gutes Klima“ im Betrieb ist für Rainer, Carlo Happersberger und Boris Goldmann zudem von ganz entscheidender Bedeutung für die weitere, positive Entwicklung des Unternehmens und der Fortführung der Philosophie: „Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmen sehr ernst.“

Großen Raum im Gespräch mit Landrat Kilian nahmen dann die Themen ÖPNV und Infrastruktur der Region ein. Für Familie Happersberger fehlt es an Hotels und Restaurants in und um Hohenstein, um Kunden aus fernen Ländern unterbringen oder ein Arbeitsessen durchführen zu können. Laut Boris Goldmann fragen gerade junge Bewerberinnen und Bewerber auf Stellenausschreibungen nach den ÖPNV-Verbindungen; etwa von Wiesbaden nach Breithardt. „Gerade junge Menschen wollen vermehrt auf das eigene Auto verzichten und sind dann auf Busse und Bahnen angewiesen“, so Goldmann. Oder sie wollen das E-Bike nutzen, benötigen dann aber ausgewiesene Fahrradwege „querfeldein oder quer durch den Wald“. „Wir nehmen solche Anregungen und Hinweise auf, um sie mit unseren Fachleuten in der Kreisverwaltung zu besprechen“, betonte Landrat Frank Kilian.

Auch das Thema Breitbandausbau sprachen Rainer und Carlo Happersberger an. „Nachdem wir als Unternehmen den schnelleren DSL-Anschluss 2014 bezahlt haben, können wir heute zufriedenstellend arbeiten.“ Da nun der weitere Ausbau mit Glasfasern erfolge, sei das Unternehmen gut aufgestellt. Probleme gebe es bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von Zuhause aus arbeiten: „Da dauert die Versendung einer Mail mit einem großen Datenumfang dann schon einmal länger.“ „Das schnelle Internet kommt für alle Kreisteile“, so Landrat Kilian abschließend.

Foto:
Rainer (Mitte) und Carlo Happersberger (rechts) von der Firma „Otopront GmbH“ erläutern Landrat Frank Kilian den Einsatz ihres Messsystems bei der medizinischen Diagnostik von beeinträchtigter Nasenatmung.

Landrat Frank Kilian mit Rainer (m.) und Carlo Happersberger (r.) von der Firma Otopront GmbH.