Ein Frühwarnsystem für das Wohl des Kindes

|

Jugendhilfe, Jugendförderung

Kreis baut derzeit Netzwerk "Frühe Hilfen und Kooperation im Kinderschutz" auf / Ausweitung bestehender Angebote / Auftaktveranstaltung in Erbach



Die Freude auf den neuen Erdenbürger ist bei den werdenden Elte

Kreis baut derzeit Netzwerk "Frühe Hilfen und Kooperation im Kinderschutz" auf / Ausweitung bestehender Angebote / Auftaktveranstaltung in Erbach

Die Freude auf den neuen Erdenbürger ist bei den werdenden Eltern groß. Es folgt die Geburt, das Baby ist nun da und damit stellen sich manchmal auch ungeahnte Veränderungen ein, die von den jungen Familien ganz unterschiedlich bewältigt werden. "Viele kommen mit der neuen Situation hervorragend zu recht", betonen Landrat Burkhard Albers und die Jugendhilfedezernentin Monika Merkert. Doch wenn das Familiensystem ohnehin belastet und keine Unterstützung vorhanden ist, können Eltern zeitweise damit überfordert sein, ihren Kindern die liebevolle Zuwendung zu geben, die sie für ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen benötigen. "Belastungen können in einer solchen Situation das Risiko für ein Kind erhöhen, vernachlässigt oder misshandelt zu werden", berichtet Monika Merkert.

Albers: "Damit es soweit gar nicht erst kommt, gibt es seit Beginn des Jahres das Aktionsprogramm ‚Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme' bundesweit." Das Programm fordert deshalb unter anderem den Aufbau eines verbindlichen Netzwerks, in dem vor Ort zum Beispiel Einrichtungen wie die öffentliche und freie Jugendhilfe, das Gesundheitsamt, Angehörige von Heilberufen, Familiengerichte, Müttergenesung, Familiengerichte, Schwangerenberatung und Beratungsstellen für soziale Problemlagen, Frühförderstellen, Sozialamt, Agentur für Arbeit und weiterer Institutionen für Familien und Kinder sowie der Justiz und der Polizei zusammen tätig sind. "Es soll ein Netzwerk entstehen, dass das Wohl der Kinder in den ersten Lebensjahren im Blick hat", so die Jugendhilfedezernentin.

Die Ziele des Netzwerkes umschreibt Landrat Albers so: "Es geht um die Förderung der körperlichen und seelischen Entwicklung von Kindern und die Unterstützung der Eltern bei der Ausübung ihres Erziehungsrechts und der Erziehungsverantwortung." Werdende Eltern sollen schon früh wissen, welche Angebote es im Kreisgebiet gibt und an welche Fachstelle sie sich wenden können, um in eventuell auftretenden, schwierigen Lebenssituationen Hilfe zu erhalten. Ziel des Netzwerkes ist es, dass die Netzwerkpartner über die im Kreis vorgehaltenen Angebote informiert sind und somit auf die relevanten Fachstellen verweisen. Dabei geht um eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung im Rheingau-Taunus-Kreis. "Weiter wird auch die Prävention eine wichtige Aufgabe sein."

Monika Merkert: "Der Rheingau-Taunus-Kreis beginnt nun mit dem Aufbau des Netzwerkes." Zu der Auftaktveranstaltung am 3. Juli 2013, von 14.30 bis 18.00 Uhr, im Katholischen Pfarrzentrum Eltville-Erbach, Hauptstraße 35, wurden die oben erwähnten Fachstellen und Einrichtungen eingeladen. Wie Schirmherrin der Veranstaltung, die Jugendhilfedezernentin Monika Merkert, betont, gibt es im Kreisgebiet bereits ein großes Angebot an Beratung, Unterstützung, Hilfeleistungen und Netzwerke für die Zielgruppen.

Geplant ist nun deren Vernetzung und "wir wollen die Hilfsangebote noch bekannter machen".

Im Kreishaus in Bad Schwalbach wurde eine Netzwerk-Koordinationsstelle beim Fachdienst Jugendhilfe (Lutz Büchner) eingerichtet. Er steht für Anfragen unter der Telefonnummer 06124 / 510797 oder Mail lutz.buechner@rheingau-taunus.de zur Verfügung. Veranstaltungen sind auch im Bereich Bad Schwalbach und Idsteiner Land vorgesehen. Das Netzwerk wird im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen und Familienhebammen 2012 bis 2015 gefördert.