Ein bundesweit einzigartiges Modell

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Soziales

Rheingau-Taunus-Kreis und Sankt Vincenzstift gGbmH setzen bewährte Kooperation fort

Rheingau-Taunus-Kreis und Sankt Vincenzstift gGbmH setzen bewährte Kooperation fort

Nach zweieinhalb Jahren erfolgreicher Arbeit der Fachstelle Inklusion „F.INK“ wird die bewährte Kooperation zwischen dem Rheingau-Taunus-Kreis und der Sankt Vincenzstift gGmbH fortgesetzt.
Zwar läuft die Förderung durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration in Höhe Ende März 2019 aus, die Kooperationspartner haben sich dennoch darauf verständigt, das Projekt zu fortzuführen. Die Anschubinfanzierung seitens des Ministeriums betrug 150.000 Euro, der Landkreis steuerte weitere 35.000 Euro bei. „Ein bundesweit einzigartiges Modell“, nannte Staatsminister Kai Klose, der zum Fachforum Inklusion nach Geisenheim gekommen war, das Inklusionsmobil „MOBILF.INK“. Als fahrbarer Begegnungsort ist dieser Fahrzeuganhänger in der Region unterwegs, um für Beratung, Information und Erfahrungslernen präsent zu sein.
„Barrieren müssen sichtbar gemacht werden und dafür hat sich die Kooperation mit dem Vincenzstift bestens bewährt“, so Landrat Frank Kilian. An der Bewusstseinsbildung müsse weiter intensiv gearbeitet werden, war der Appell von Dr. Dr. Söling, Geschäftsführer der Sankt Vincenzstift gGmbH, „und die beginnt bereits im Kindergartenalter.“

Die erfolgreiche Arbeit der Fachstelle Inklusion im Rheingau-Taunus-Kreis will Landrat Kilian in anderen Landkreisen publik machen, damit möglichst viele Menschen davon profitieren können. Diesen Wunsch äußerte auch Winfried Kron aus dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. „Laden Sie die anderen Regionen zum Abgucken ein. Das ist sinnvoll und gewollt“, so Kron.

Professor Dr. Michael May vom Fachbereich Soziales der Hochschule RheinMain legte in seinem Impulsvortrag den Fokus auf die Definition von Inklusion und Exklusion und rief dazu auf, Orte zu schaffen, an denen sich Menschen mit Behinderung selbst organisieren können.

Die Fachstelle Inklusion hat bereits wertvolle Arbeit geleistet und ist auf dem richtigen Weg. „Wir werden uns aber jetzt keinesfalls zufrieden zurücklehnen“, versprach Landrat Kilian. Im Haushalt 2019 des Rheingau-Taunus-Kreises sind für die Fortführung des Projektes 40.000 Euro eingestellt. „Inklusion und Teilhabe sind eine ständige Aufgabe, ein stetiger Prozess. Für jeden einzelnen von uns und für unsere gesamte Gesellschaft“, so Kilian weiter.
Dass noch viel zu tun bleibt, wurde auch anhand der von den Teilnehmern genannten „Baustellen“ deutlich. Barrierefreiheit muss in den Köpfen der Menschen ankommen. Solange es nicht respektiert wird, dass ein Sitzplatz für Behinderte im Bus und ein Behindertenparkplatz ausschließlich für diese Menschen reserviert bleibt, ist dies noch nicht gelungen. Nachholbedarf besteht auch beim Vorhalten von zumindest barrierearmen, zentralen und bezahlbaren Wohnungen.

Sicher ist, dass der Fachstelle Inklusion auch in den nächsten Jahren die Arbeit nicht ausgehen wird.

Talkrunde „Blick in die Zukunft“

Talkrunde „Blick in die Zukunft“: Landrat Frank Kilian, Geschäftsführer Sankt Vincenzstift gGmbH Dr.Dr. Caspar Söling, Winfried Kron vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Moderation Anke Seeling (v.l.n.r.).