Dr. Ramsauer schlägt Einladung zu Bahnlärm-Demo aus

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Bahnlärm

Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes zeigen sich enttäuscht / Demo muss wichtiges Signal sein



Der Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer hat die Einladung zur Teilnahme an der Bahnlärm-Demo am 12. Ma

Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes zeigen sich enttäuscht / Demo muss wichtiges Signal sein

Der Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer hat die Einladung zur Teilnahme an der Bahnlärm-Demo am 12. Mai 2012 in Rüdesheim am Rhein ausgeschlagen. Dies erfuhren Landrat Burkhard Albers und der zuständige Welterbedezernent, der Kreisbeigeordnete Karl Ottes, vom Vorsitzenden der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn, Willi Pusch. "Wir sind sehr enttäuscht, dass sich Dr. Ramsauer weiter einer öffentlichen Diskussion entzieht und sich den Fragen der Bevölkerung und vor allem der betroffenen Menschen entlang der Bahnstrecke nicht stellen will", betonen Albers und Ottes unisono. Der Bundesverkehrsminister verspiele erneut die Chance, sich ein objektives Bild von der Situation im Rheintal zu machen und das offene Gespräch mit den Menschen zu führen.

Albers: "Nachdem nun der Bahnlärmindex vorliegt und eindeutige Ergebnisse zeigt, das Gutachten zu den unterschiedlichen Bremsentypen an den Waggons vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz - gegen den Willen von Herrn Dr. Ramsauer - präsentiert wurde, haben wir gehofft, dass sich der Bundesverkehrsminister den drängenden Fragen rund um den Bahnlärm stellt - Leider umsonst." Der Bahnlärmindex zeige, dass der von dem einzelnen Güterwaggon ausgehende Lärm mehr als gesundheitsgefährdend ist. Hinzu käme, dass in vielen Orten entlang der Strecke im Rheingau und Mittelrheintal die Menschen bis zu sieben Mal pro Nacht aus dem Schlaf schrecken. Dies ist alles nachgewiesen und nachzulesen, so der Landrat und weiter: "Das sind Fakten und keine frei erfundenen Spinnereien der BI!"

Karl Ottes erinnert zudem daran, dass die von Dr. Ramsauer propagierte Umrüstung auf die K-Sohle noch lange auf sich warten lassen wird. "Die vielen Betroffenen in der Region im Rheingau und im Mittelrheintal können nicht sehen, dass es zu einer deutlichen Reduzierung des Bahnlärms kommt", so Ottes. Die BI habe zudem Dr. Peter Ramsauer eingeräumt, sich bei der Bahnlärm-Demo vom Podium herab zu äußern. "Die BI sucht immer wieder das Gespräch - sie wird aber immer wieder von dem Bundesverkehrsminister und der Bahn AG abgeblockt." Diese Hinhaltetaktik werde die Region nicht mehr hinnehmen.

Die Organisatoren der Bahnlärm-Demo erinnern zudem daran, dass ihnen im vergangenen Jahr von Seiten der Bundes- und Landesregierung der Vorwurf gemacht wurde, die Organisatoren hätten niemand aus Berlin und Wiesbaden zu der Demo eingeladen. Mit seiner Absage habe Ramsauer nun deutlich gemacht, dass es ihm nicht um das Problem und die Beseitigung geht, dass es nur um taktische Spielerei geht. "Das werden wir nicht mitmachen", so Albers und Ottes. Auch dem letzten Optimisten, der noch auf eine Hilfe aus Berlin gehofft hat, seien nun wohl endgültig die Augen geöffnet worden. Die Betroffenen in der Region - parteiübergreifend - müssten sich nun selbst helfen.

Deshalb ergeht erneut der Aufruf an alle Menschen entlang der Rheintalstrecke - dies- und jenseits des Rheins - sich an der Bahnlärm-Demo am 12. Mai 2012, ab 12.00 Uhr, in Rüdesheim am Rhein (Treffpunkt Parkplatz der Stadthalle) zu beteiligen. Damit könnte die Region ein deutliches Zeichen setzen und die Forderung nach einer Alternativtrasse für den Güterverkehr unterstützen.