Dr. Bolduan: „Er ist ein Wage­mutiger“

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Kultur

Lothar Schöne erhielt den Kultur­preis 2014 des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur / „Es ist harte Arbeit, ein Schrift­steller zu sein“

Lothar Schöne erhielt den Kulturpreis 2014 des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur / „Es ist harte Arbeit, ein Schriftsteller zu sein“

„Er ist ein Wagemutiger“ – mit diesen markanten, aber passenden Worten beschreibt Laudatorin Dr. Viola Bolduan den diesjährigen Kulturpreisträger des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur. Um zugleich ihm zu attestieren: „Es ist harte Arbeit, ein Schriftsteller zu sein.“ Dass kann das Auditorium kaum glauben, als der Geehrte aus seinem Buch „Schall und Rauch. Schwarze Geschichte“, oder wie es auf dem Buchrücken so überaus prägnant heißt: „Ein literarischer Cocktail für Freunde des schwarzen Humors, gemixt aus Spannung, Witz und einer Brise Zyankali, geschüttelt und gerührt von Lothar Schöne“ zwei Kapitel vorliest. Da lässt Lothar Schöne seine Erzählkunst freien Lauf und viele fühlen sich plötzlich mitten in der makaberen Geschichte mit tödlichem Ausgang.

In Dickschied, seinem Wohnort, in dem viele der Geschichten und literarischen Werken entstanden, konnte Lothar Schöne den Kulturpreis 2014 des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur – in Vertretung von Landrat Burkhard Albers – aus den Händen der Kulturbeauftragten des Kreises Martina Pawusch und des Kreis-Pressesprechers Dr. Christoph Zehler entgegen nehmen. Zu den ersten Gratulanten zählten der Heidenroder Bürgermeister Volker Diefenbach und die Jury-Mitglieder Dr. Viola Bolduan und Jürgen Dusch.

Als „Wagemutigen“ bezeichnet Dr. Viola Bolduan Lothar Schöne anschließend in ihrer pointierten Laudatio wegen seines Mutes auch schwierige Themen aufzugreifen. So schreibt er in seinem beeindruckenden Roman „Das Labyrinth des Schattens“ über theologische Frage, lässt es zu einem Streitgespräch zwischen christlicher und jüdischer Religion kommen. Aber, Lothar Schöne ist auch ein Schriftsteller, der die unterschiedlichen Sparten der Literatur nutzt. Ob der historische Krimi „Die unsichtbare Bruderschaft“, der entlang des Rheins von Mainz bis Kloster Eberbach spielt, oder sein „Schönes Wörterbuch“ – der Leser merkt schnell, dass die Texte von einem Autor stammen, der in den Archiven recherchiert, und der seinen Zeitgenossen sehr genau beobachtet, und die Erkenntnisse dann in seine literarischen Werke eingehen.

In seinem Wörterbuch schreibt Lothar Schöne über Deutschland: „Kleines radikales Land, in dem Revolution ausgedacht, aber niemals ausgeführt werden, weil man dazu Verbotsschilder umstürzen müsste“. Lothar Schöne blickt aber auch auf die schwierige Beziehung zwischen den Städten am Rhein, zwischen Wiesbaden und Mainz, und beschreibt sie auf seine ganz eigene Art. Es ist also gerade diese literarische Vielfalt, die die Jury dazu bewog, sich für Lothar Schöne zu entscheiden, der nun den Kulturpreis 2014, der vom Kulturfonds Rheingau-Taunus vergeben und mit 3.000 Euro dotiert ist, entgegennehmen konnte.

„Lothar Schöne hat sich gegen eine starke Konkurrenz durchgesetzt“, betonte Jury-Mitglied Dr. Christoph Zehler in seiner Begrüßung. Im Kreis gebe es eine Vielzahl an sehr guten Autoren und Schriftstellern. „Die Debatte in der Jury war überaus konstruktiv und von Respekt vor den Leistungen der einzelnen Bewerberinnen und Bewerber gekennzeichnet“, so Zehler. Lothar Schöne bedankte sich zum Abschluss der Feierstunde sichtlich gerührt über die Auszeichnung. Und er belegte in seiner Lesung, dass die Ehrung und die Lobeshymne berechtigt sind.

Zur Unterstützung des Gesagten lieferte das Huub-Dutch-Duo noch einen extra Beitrag. Huub Dutch und Chris Öttinger, die niederländisch- baden-württembergische Freundschaft, hatte ein Lied auf Lothar Schöne komponiert. Im Refrain hieß es: „Mit nur wenig Geld schenkt Lothar Schöne uns die ganze Welt!“ Dem ist nicht hinzuzufügen.