„Die weib­liche Form wird beim Schrei­ben von Texten oft unter­schlagen“

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Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Kreis unter­stützt die Aktion: „Fair in der Sprache“ / Die Aktion soll nun dazu bei­tragen, dass eine faire und zeit­gemäße Spra­che verwand wird / Schreib­tischun­terlagen als Hilfe

Kreis unterstützt die Aktion: „Fair in der Sprache“ / Schreibtischunterlagen als Hilfe

„Die weibliche Form wird beim Schreiben von Texten oft unterschlagen“, sagt Angela Spangenberg, die interne Frauenbeauftragte in der Kreisverwaltung in Bad Schwalbach. Oft heißt es nur „Mitarbeiter“ statt „Mitarbeiterin“ oder es gebe die „leidigen Versuche“ mit den Quer- und Bindestriche, beziehungsweise der „verkürzten Paarform mit dem großen ;I‘“. „,Alle diese Formulierungen sind nicht günstig und beim Lesen schwierig“, betont Landrat Burkhard Albers, der gemeinsam mit Angela Spangenberg und ihrer Kollegin Christel Kalhoff sowie der Beauftragten für Gleichstellungsfragen, Rita Czymai, die Aktion „Fair in der Sprache“ unterstützt.

Laut der internen Frauenbeauftragten beweisen wissenschaftliche Arbeiten ganz deutlich, dass Sprachbilder unser Bewusstsein prägen. Angela Spangenberg: „Forschungen aus Linguistik und Psychologie haben nachgewiesen: Wenn Texte geschlechtergerecht formuliert sind, denken Lesende mehr an Frauen.“ Sie erinnern sich dann deutlich öfter an Frauen, schlagen häufiger Frauen für Ämter oder Auszeichnungen vor.

Die Aktion soll nun dazu beitragen, dass eine faire und zeitgemäße Sprache verwand wird. Angela Spangenberg: „Frauen und Männer gerecht zu formulieren, bedeutet, Frauen in der Sprache sichtbar zu machen.“ Schließlich biete die deutsche Sprache viele Möglichkeiten, originell zu formulieren, so Landrat Albers. Geschlechtergerechte Sprache ist kreativ und sie ist abwechslungsreich. Und somit ist „das Fräulein passé, die Staatsfrau dafür aktuell“, sagt Angela Spangenberg. Sie zeigt dann auch den Ausweg aus dem Schrägstrichwust und nennt einige Beispiele „Der Antrag wird gestellt von statt der/die Antragsteller/in.“ Zudem soll auf geschlechtsneutrale Hauptwörter gesetzt werden: etwa die Fachkraft.

Als kleine Gedächtnisstütze haben Angela Spangenberg und Landrat Albers spezielle Schreibtischunterlagen an Beschäftigte im Kreishaus verteilt. Damit wird aufgerufen, fair in der Sprache zu sein. Und es gibt viele Empfehlungen.