„Die Stimmung ist angespannt, ohne panisch zu sein!“

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Katastrophenschutz

Landrat Frank Kilian: „Wir beobachten die Entwicklung im Ukraine-Konflikt sehr genau“ / Schulterschluss mit Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen

Landrat Frank Kilian: „Wir beobachten die Entwicklung im Ukraine-Konflikt sehr genau“ / Schulterschluss mit Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen

„Seit einer Woche sehen wir diese fürchterlichen Bilder aus der Ukraine. Der von Präsident Wladimir Putin und Russland einseitig vom Zaun gebrochene Krieg bringt tausendfachen Tod, unendliches Leid und Zerstörung über das mutige ukrainische Volk. Der Konflikt in der Ukraine hat zudem eine Fluchtbewegung in Gang gesetzt“, betont Landrat Frank Kilian und er ergänzt: „Obwohl die internationale Völkergemeinschaft den russischen Überfall auf die Ukraine fast einhellig auf das Schärfste verurteilt hat, lässt Präsident Putin seine Kriegsmaschinerie weiter in das osteuropäische Land eindringen. Gleichzeitig stößt er noch Drohungen aus.“ Dieser kriegerische Akt ist in der deutschen Bevölkerung und auch bei den Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis durchweg auf eine absolute Ablehnung gestoßen. „Die gelebte Solidarität und die riesige Anteilnahme mit dem ukrainischen Volk sowie die große Hilfsbereitschaft, die unzählige Menschen gerade auch hier im Kreis in den vergangenen Tagen zeigten, ist überwältigend“, betont Landrat Frank Kilian.

„Durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und die scharfen Aussagen des russischen Präsidenten Putin ist die Stimmungslage in Deutschland und im Rheingau-Taunus-Kreis angespannt, ohne panisch zu sein, wofür es keinen Grund gibt. Die Menschen reagieren überaus besonnen. Wir registrieren vermehrt Nachfragen nach Jod-Tabletten, was aber nicht spezifisch für unseren Kreis ist“, beschreibt Landrat Frank Kilian die derzeitige Situation im Rheingau-Taunus-Kreis. Aus seiner Sicht seien im Kreis keine erneuten Hamsterkäufe – wie zu Beginn der Corona-Pandemie – zu beobachten, wofür es auch überhaupt keinen Anlass sieht.

Kilian verweist zudem darauf, dass der Landkreis bei der Bewältigung der Auswirkungen des Konfliktes auf den Schulterschluss mit dem Katastrophenschutz und den Hilfsorganisationen setzt. „Wir sind gerüstet“, so der Landrat und weiter: „Eine Vielzahl an Akteuren zieht seit vielen Jahren an einem Strang; zum Schutz unserer Bevölkerung. „Wir stehen natürlich in einem regen Austausch, den Kreisbrandinspektor Christian Rossel koordiniert. Ich weiß, dass die Zusammenarbeit mit den Katastrophenschutz- und Hilfsorganisationen im Rheingau-Taunus-Kreis seit jeher ganz hervorragend funktioniert“, sagt Landrat Kilian, der dankbar ist, auf bewährte und eingespielte Strukturen zurückgreifen zu können. Nicht zuletzt in der Flüchtlingskrise 2015/16 und in der nunmehr zwei Jahre andauernden Corona-Krise hätten die Ehrenamtlichen ein beeindruckendes Maß an Engagement gezeigt.

Landrat Kilian verweist auch auf die Aussagen der Bundesregierung in Berlin. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont in den letzten Tagen immer wieder: „Wir sind äußerst aufmerksam, wachsam und vorbereitet.“ Die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder haben die Schutzmaßnahmen zur Abwehr etwaiger Cyberattacken hochgefahren und relevante Stellen, wie die Behörden des Katastrophenschutzes in den Kommunen, sensibilisiert. Alle Informationen laufen im Nationalen Cyber-Abwehrzentrum zusammen, das die aktuelle Entwicklung eng verfolg, um auch auf eventuelle Attacken mit Desinformationen und Cyberaktivitäten zu reagieren. Ergänzend heißt es aus der Kreisverwaltung, dass der Kreis u. a. Teil des CERT-Verteilers (Computer Emergency Response Team) des Landes Hessen ist.  
Die dort herausgegebenen Warnmeldungen werden von der IT-Sicherheit des Fachdienstes EDV bewertet und die empfohlenen Schutzmaßnahmen entsprechend umgesetzt. In momentan täglich empfangenen Updates des CERT Hessen wird dargestellt, dass weiterhin keine akute Gefährdung der Informationssicherheit in Deutschland im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine festgestellt wird.

Außerdem müsse sehr genau unterschieden werden, welche Branchen in Deutschland von dem Konflikt in der Ukraine und den veränderten Rahmenbedingungen nun direkt betroffen sind. So verweist die Industrie in ihrer Einschätzung auf Lieferengpässe, die sich nun noch verstärken könnten. Wenn es um die Versorgungslage mit Lebensmitteln in unserem Land geht, teilte das deutsche Landwirtschaftsministerium in einer ersten Einschätzung mit, „die Ukraine und Russland seien zwar bedeutende Exporteure auf dem internationalen Weizenmarkt, die EU habe aber eine hohe Eigenversorgung“. Auch andere Experten sehen „die Lebensmittelversorgung in Deutschland nicht in Gefahr“.

So betont Landrat Kilian: „Wir verfolgen die Lage sehr genau“. Der Krieg spiele sich gewissermaßen fast vor der Haustür ab. Landrat Kilian empfiehlt, trotz der angespannten Lage ruhig zu bleiben und besonnen die weitere Entwicklung zu beobachten.