Die Produkte hatten schon viele in ihrem Mund

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Wirtschaft

Landrat Frank Kilian besucht die Firma „Biogrund GmbH“ in Hünstetten / Unternehmen will Produktion erweitern

Landrat Frank Kilian besucht die Firma „Biogrund GmbH“ in Hünstetten / Unternehmen will Produktion erweitern
 
„Jeder von ihnen hatte schon einige Male Produkte aus unserem Haus im Mund“, eröffnet der Geschäftsführer der „Biogrund GmbH“ in Hünstetten, Felix Respondek, die Vorstellung des Unternehmens und erntet zunächst Erstaunen. Felix Respondek liefert aber umgehend die Antwort: „Die Firma produziert maßgeschneiderte und gebrauchsfertige Filmlacke, Dragier- und Färbemittel sowie Tablettierhilfsstoffe für die Pharma-, Kosmetik- und die Nahrungsmittelergänzungs-Industrie.“  Viele Tabletten sind somit mit einer Filmschicht aus dem Haus „Biogrund GmbH“ überzogen, wie Landrat Frank Kilian bei seinem Besuch in dem Unternehmen mit Sitz in Hünstetten erfuhr. Seit 1999 unterstützt der „Spezialist für homogene Mischungen von Hilfs- und Trägerstoffen“ mit Standorten in Deutschland, Amerika, der Schweiz und Russland die drei oben genannten Industriebranchen.
 
Branchen, die auch in Zeiten der Corona-Pandemie noch Wachstum generieren. „Wir streben deshalb hier in Hünstetten eine Produktionserweiterung an“, verriet der Geschäftsführer. Ein passendes Gelände ist schon gefunden. Aussagen, die Landrat Kilian mit Freude zur Kenntnis nahm. Und Vertriebsleiter Marc Müller wies darauf hin, dass das Unternehmen auch in den letzten Monaten Bewerbungsgespräche führte, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Kilian: „Das sind positive Signale in einer schwierigen Zeit, in der oft nur über Kurzarbeit gesprochen wird.“
 
Mit dem Besuch im Hünstettener Unternehmen setzte Landrat Kilian seine Tour fort, die dazu dient, „hinter die Kulissen von Betrieben im Kreisgebiet zu schauen“. „Es ist immer wieder interessant, was in welchem Unternehmen hergestellt wird“, so der Landrat und weiter: „Vor Ort sind es gerade die mittelständischen Betriebe mit ihren sehr unterschiedlichen, innovativen und oft auch ausgefallenen Angeboten an Produkten, die die Besonderheit unseres Wirtschaftsstandortes ausmachen. Sie exportieren ihre Produkte oftmals in die ganze Welt und erhöhen somit - als von uns gewollter positiver Nebeneffekt - den Bekanntheitsgrad des Kreises.“ Mit den Vertretern der Firmen ins Gespräch zu kommen, „ist für mich sehr wichtig“, betonte der Landrat. „Wir benötigen die Rückmeldung, um die Unternehmen punktgenau unterstützen zu können“, so Kilian bei seinem Besuch. Das gelte gerade für Zeiten wie diese.
 
„Auch der gute Kontakt zur Pharmaindustrie habe dazu beigetragen, dass das Unternehmen bereits im Januar alle geschäftlichen Auslandsreisen absagte, weil es Warnungen vor dem Corona-Virus gab“, berichten Respondek und Müller. Seither wird der Kontakt mit den Kunden und Partnern mittels Videokonferenzen gehalten. „Seit über drei Monaten befinden wir uns im Corona-Modus und fahren damit ganz gut“, erläutert Marc Müller.
 
Zu den Rahmenbedingungen vor Ort stellt der Geschäftsführer von „Biogrund“ klar: „Wir fühlen uns im Rhein-Main-Gebiet rundum glücklich Wir sind mit dem Standort zufrieden.“ Die Infrastruktur stimmt und dort wo es haperte, wurde „Biogrund“ selbst aktiv. Respondek: „Wir benötigten Bandbreite und ließen uns von der Telekom Glasfaser legen. Die Lage hat sich schlagartig verbessert.“ Durch die Kooperation mit der Hochschule Fresenius können freie Stellen für die chemisch-pharmazeutischen Berufe schnell besetzt werden. Die richtigen Bewerberinnen und Bewerber für die kaufmännischen Ausbildungsberufe zu finden, stelle sich derzeit schwieriger dar.
 
Zwölf Konkurrenten gibt es auf dem Weltmarkt. Zirka 500 Kunden weltweit betreut „Biogrund“. Die Abnehmer verlangen Qualität und setzen auf die Innovation des Unternehmens. „Die Pulvermischungen von ‚Biogrund‘ erleichtern die Einnahme von oraler Darreichungsformen maskieren bittere Geschmäcker und sorgen durch unterschiedliche Farben dafür, dass die Medikamente vom Patienten unterschieden werden können“, erläutert der Geschäftsführer. Spezielle Verbindungen sorgen darüber hinaus dafür, dass die Tabletten an der richtigen Stelle im Körper ihre volle Wirkung entfalten können.

„Biogrund“-Geschäftsführer Felix Respondek erläutert Landrat Frank Kilian die Produktpalette des weltweit tätigen Unternehmens aus Hünstetten.