Die Pflege­berufe werden reformiert

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Altenpflege, Altenhilfe

Landrat Kilian weist auf Informations­veranstaltung zum neuen Pflege­berufegesetz am 27. Mai 2019 in Taunusstein hin / Ersatz für die bisherige Ausbildung in der Kranken-, Kinder­kranken- und Altenpflege

Landrat Kilian weist auf Informationsveranstaltung zum neuen Pflegeberufegesetz am 27. Mai 2019 in Taunusstein hin / Ersatz für die bisherige Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege

„Ziel der Reform ist, die Qualität der Pflege zu steigern und die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen, um die Pflegeausbildung zukunftsfähig zu machen.“  Mit diesen Worten begründeten im November 2015 der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Ex-Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig ihren gemeinsamen Vorstoß für eine Reform der Pflegeausbildung. Das Pflegeberufsgesetz kam dabei heraus, welches ab dem 1. Januar 2020 Anwendung findet. Es soll die bisherigen Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und der Altenpflege weiterentwickelt und zu einem neuen einheitlichen Berufsbild zusammenführen. „Doch was verbirgt sich hinter dem Pflegeberufsgesetz? Welche Chancen, eventuell Risiken bietet es?“, fragt sich Landrat Frank Kilian.

Kann das neue Gesetz eine Antwort auf den von vielen prognostizierten Pflegenotstand in Deutschland sein? Denn schließlich ist ein Aspekt sicher: „Wir werden in Zukunft viel mehr Pflegekräfte brauchen, um die Nachfrage wenigstens einigermaßen befriedigen zu können“, weiß Elke Jörg-Pieper vom Fachdienst „Soziales - Altenhilfeplanung“ der Kreisverwaltung zu berichten. Da vielfältige Auswirkungen und Details des Pflegeberufegesetzes noch nicht in der Öffentlichkeit bekannt sind, es zudem Besonderheiten in den jeweiligen Bundesländern gibt, bietet der Kreis eine Informationsveranstaltung mit verschiedenen Trägern an, zu der Vertreter der Pflegedienste, Pflegeschulen, Krankenhäuser, Seniorenheime und betroffener Einrichtungen eingeladen sind. Elke Jörg-Pieper: „Junge Menschen, die eine solche Ausbildung in der Pflege anstreben, können natürlich auch kommen.“

Zu der Veranstaltung laden das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und der Rheingau-Taunus-Kreis für Montag, 27. Mai 2019, ab 12.30 Uhr, ins Bürgerhaus „Taunus“ in Taunusstein-Hahn, Aarstraße 138, ein. Um Anmeldung bei Elke Jörg-Pieper unter Telefon 06124 510-398 oder Mail elke.jörg-pieper@rheingau-taunus.de wird gebeten.

„Wie sieht die Pflegeausbildung in Zukunft aus? Wie sehen die dazugehörigen Verordnungen für Hessen aus? Haben sich Zugangsvoraussetzungen geändert? Diese und viele weitere Fragen werden die Referenten beantworten“, berichtet Elke Jörg-Pieper. So referieren Vertreter des Hessischen Sozialministerium, des Regierungspräsidiums Gießen und vom Bundesamt für Familie und zivilrechtliche Aufgaben zu unterschiedlichen Aspekten des Themas. So geht es um den Stand der Umsetzung des neuen Gesetzes in Hessen. Heike Thomas vom RP Gießen erläutert die Finanzierung der Ausbildung zur Pflegefachfrau, bzw. zum Pflegefachmann und Nicole Benthin vom Ministerium spricht über die „Vernetzung der Ausbildung“.

Mit der Modernisierung der Pflegeberufe soll jetzt ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung der Pflege gegangen werden. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass Pflegekräfte ihren Beruf gerne und dauerhaft ausüben. „Wir hoffen, dass nunmehr Pflegefachfrauen und –männer mehr Chancen bekommen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Das nutzt dann allen Beteiligten: den Pflegekräften wie den Pflegebedürftigen“, sagt Landrat Kilian abschließend.