Die Integrations­strategie des Kreises hat sich bewährt

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Flüchtlinge

Gremium „Flüchtlings­betreuung“ tagte im Kreishaus / Landrat Kilian dankt den vielen Ehren­amtlichen in der Flüchtlings­hilfe

Gremium „Flüchtlingsbetreuung“ tagte im Kreishaus / Landrat Kilian dankt den vielen Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe

Landrat Frank Kilian hat die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei der Sitzung des Gremiums „Flüchtlingsbetreuung“ ausdrücklich gelobt: „Sie sind eine ganz wichtige und unerlässliche Stütze in unserer Integrationsarbeit.“ Es sei eine intensive und auch sehr emotionale Arbeit, die die Ehrenamtlichen leisten, und für die er jedem Einzelnen dankt. Frank Kilian: „Nur durch diesen Einsatz konnten wir die Aufgaben der vergangenen drei Jahre bewältigen.“ Als wichtigen Baustein der Bemühungen, die Menschen, die seit 2014 als Flüchtlinge in den Kreis kamen, in unsere Gesellschaft zu integrieren, nannte der Landrat die 2016 erstellte Integrationsstrategie des Kreises, die viele Ideen für Projekt hervorgebracht hat und die sich bewährt hat. Kilian: „Die Integrationsstrategie hat ihre Bedeutung für die Integration der zu uns gekommenen Menschen. Wir wollen heute wissen, wie der Stand in den einzelnen Projekten ist und wo wir vielleicht Stellschrauben verändern müssen, um noch erfolgreicher zu sein.“

So konnte Susanne Schneider dann auch von einer „lebendigen“ Integrationsstrategie sprechen, weil diese in der Gesellschaft des Kreises verwurzelt ist. „Viele Menschen aus dem Kreis haben an der Erstellung mitgewirkt und sie beteiligen sich jetzt intensiv an der Umsetzung der Projektideen.“ In den Gruppen wird sehr nachhaltig gearbeitet. „Viele Gruppen engagieren sich in den Schwerpunkten der Integrationsstrategie, in den Themenfeldern ‚Bildung und Kultur‘, ‚Arbeit und Beruf‘, ‚Wohnen und Gemeinwesen‘ sowie in Fragen der ‚Gesundheit‘“, betonte Susanne Schneider. Um die Finanzierung der einzelnen Projekte zu ermöglichen, hat der Rheingau-Taunus-Kreis Gelder zur Verfügung gestellt. Schneider: „Wir nutzen aber auch Bundes- und Landesprogramme, etwa zum Spracherwerb.“

Dass die Umsetzung der Projektideen klappt, zeigt sich nach den Worten von Landrat Frank Kilian etwa an der Erstellung der Bildungslandkarte, die vor zwei Monaten vorgestellt wurde. Aber auch das Projekt zur Kompetenzfeststellung bei jungen geflüchteten Frauen ist positiv verlaufen, weil „wir den jungen Frauen, die sehr engagiert waren, Berufsperspektiven aufzeigen konnten“, so Jörg Weber, der das Projekt initiierte und begleitete. Nun gibt es eine Fortführung mit dem Modellprojekt „Frauen kommen an – Mentoring / Jobcoaching von geflüchteten Frauen zur Integration in Ausbildung und Arbeit“, das am 1. Juni startet. Für das Modellprojekt hat das Landesprogramm „WIR“ des Hessischen Sozialministeriums seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Wie Jörg Weber und die Projektleiterin Dr. Ildiko Szelecz verrieten, konnten sie auch wieder die Frankfurter Stiftung „Citoyen“ als Kooperationspartner gewinnen.

Nicht nur den Integrationspreis des Rheingau-Taunus-Kreises erhielt die Schulsozialarbeit an der Nikolaus-August-Otto-Schule wegen ihres Projektes „Fit for Culture Café“. Auch die Hilfsorganisation „Care“ verlieh ihren Integrationspreis an die Schule, so Nicole Cordel. „Unsere Devise lautet einfach: Wir stellen die Gemeinsamkeiten der Schülerinnen und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund in den Fokus der Arbeit.“ So ging das Café im November 2017 an den Start und wird von allen Beteiligten angenommen. „Bei der Premiere hieß es: Deutschland trifft auf … Syrien.“ Die Schüler bereiteten Speisen aus beiden Ländern, stellten die Länder vor und übten sich gemeinsam in landestypischen Spielen“, berichtete Nicole Cordel.

Weiterhin informierte Christine Knapp-Aschberger über das Projekt „Interkulturelle Frauenräume“ in Bad Schwalbach und Taunusstein, die für geflüchtete Frauen als Treffpunkt eingerichtet wurden. Die Frauen können sich zum Plausch treffen, aber es werden auch bestimmte Themen angeboten. Große Resonanz findet in Heidenrod die Hausaufgabenbetreuung. „Sechs bis acht Kinder sind fast immer da“, erzählt Jugendpflegerin Kerstin Andußies. Wegen der Nachfrage müsse sie über den Ausbau des Angebotes nachdenken. „Die genannten Beispiele zeigen, wie lebendig es in den einzelnen Projektgruppen zugeht und wie konstruktiv an der Umsetzung jeder einzelnen Idee gearbeitet wird“, betonte Landrat Frank Kilian abschließend.