Der Rheingau-Taunus-Kreis betreibt Vorsorge

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Land­kreis für eventuelle Fälle von Ebola gerüstet / Rufbereit­schaft im Gesund­heitsamt einge­richtet

Landkreis für eventuelle Fälle von Ebola gerüstet / Rufbereitschaft im Gesundheitsamt eingerichtet

„Für unseren Landkreis sind keine akuten Gefahren erkennbar und das Risiko dafür ist auch sehr gering“, betont Gesundheitsdezernentin Monika Merkert. Sie teilt die Meinung des Robert-Koch-Institutes, dass die Risiken einer Ebola-Infektion durch moderne Gesundheitssysteme beherrschbar sind. Trotz des geringen Gefahrenrisikos für die Menschen im Kreisgebiet ist ihr daran gelegen, die Bevölkerung über die Vorsorgemaßnahmen zu informieren.

Im Frühjahr 2014 wurde der bisher größte Ausbruch von Ebola-Fieber in Guinea bekannt, der sich seitdem auf weitere Teile Westafrikas ausgebreitet hat. Das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises bereitet sich daher in Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden und Institutionen seit mehreren Wochen auf einen eventuellen Ebola-Fall vor. Die Vorgehensweise im Falle eines Ebola-Verdachtes wurde besprochen und abgestimmt. Unter Leitung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration fänden seit Mitte Oktober wöchentliche Telefonkonferenzen mit den hessischen Gesundheitsämtern statt, bei denen offene Fragen diskutiert würden, so die Gesundheitsdezernentin.

Schon der Verdacht auf Ebola ist laut Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Dem Gesundheitsamt kommt dann die Aufgabe zu, entsprechend den vom Robert-Koch-Institut   zur Verfügung gestellten Entscheidungshilfen zu beurteilen, ob es sich um einen begründeten Verdachtsfall handelt oder nicht. Hierfür wurde eine 24stündige Rufbereitschaft im Gesundheitsamt eingerichtet, die über die Rettungsleitstelle erreichbar ist. Bei einem begründeten Verdachtsfall würde sofort eine Blutuntersuchung auf Ebola-Virus veranlasst und der Patient bis zum Erhalt des Ergebnisses isoliert. Bei jedem Verdacht ist das Hessische Sozialministerium zu informieren.

„Besonders beeindruckend ist die Solidarität und Hilfsbereitschaft der vielen freiwilligen Helfer. Die Ärzte, Sanitäter, Bundeswehrsoldaten oder auch andere Helfer verdienen Respekt und Unterstützung. Sie nehmen persönliche Risiken in Kauf und setzen ein bewegendes Zeichen der Menschlichkeit“, so Monika Merkert. Die freiwilligen Helfer seien aber auch eine Herausforderung für die Verantwortlichen, wenn sie aus ihrem Einsatz im Krisengebiet zurückkehren.

Die Helfer sind daher angehalten, sich während der möglichen Inkubationszeit von 21 Tagen selbst zu beobachten, zweimal täglich Temperatur zu messen und auf Symptome zu achten. Das Robert-Koch-Institut gibt entsprechende Empfehlungen, sich nach Rückkehr beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden und eine gegenseitige Erreichbarkeit sicherzustellen. Mittelfristig setze die Gesundheitsdezernentin darauf, dass die Ausbreitung der Seuche durch entsprechende Impfstoffe verhindert werden könne. Ab Frühjahr des kommenden Jahres soll ein entsprechendes Präparat bereitstehen. „Mit einer guten Durchimpfungsrate lässt sich die Ausbreitung von Ebola dauerhaft verhindern“, ist sich Monika Merkert sicher.

Das Gesundheitsamt ist für Rückkehrer und für alle Fragen zu Ebola unter 06124-510-352 erreichbar.