„Der Kunde kommt zurück und nicht das Produkt“

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Kleine Darstellung

Monika Kilb referierte bei Quali­fizierungs­offensive Rheingau-Taunus und Gewerbe­verein Rüdes­heim am Rhein über „Führen durch Motivation“

Monika Kilb referierte bei Qualifizierungsoffensive Rheingau-Taunus und Gewerbeverein Rüdesheim am Rhein über „Führen durch Motivation“

„Der Kunde kommt zurück und nicht das Produkt“, bringt es eine Zuhörerin auf den Punkt. Das sei für sie Motivation, treibe sie in ihrem Job weiter an und gebe ihr ein Gefühl der Zufriedenheit. „Führen durch Motivation – was treibt wirklich an?“ heißt die Impulsveranstaltung, die der Gewerbeverein Rüdesheim und die Qualifizierungsoffensive Rheingau-Taunus gemeinsam durchführen. Etwa 50 Gäste aus unterschiedlichen Branchen, wie KfZ-Handwerk, Consulting, Einzelhandel, der IT-Branche und dem Gaststätten- und Hotelgewerbe, sind gekommen, um von Monika Kilb zu erfahren, wie sie ihr Personal motivieren können, damit aus guten Mitarbeitern sehr gute werden, denn die werden an jedem Arbeitsplatz gebraucht.

In ihrem interaktiven Vortrag lässt Monika Kilb das Auditorium nicht außen vor, sondern fordert zum Mitdenken und Mitmachen auf. „Was hat Sie bei Ihrer ersten Berufswahl motiviert und wer hat Sie motiviert?“, fragt die gelernte Schneiderin, in die Runde, um dann die wichtigsten Eckdaten ihre eigene Berufskarriere vorzustellen. Nach der Lehre studierte sie Maschinenbau, um dann bei einem renommierten deutschen Herrenausstatter in der Produktion zu arbeiten und seit zwölf Jahren ist Monika Kilb selbständig, „coacht“ und berät sie Führungskräfte „Welche Beweggründe gab es beim ersten Beruf? Welche Antriebskraft steckte dahinter?“, will sie von den Zuhörern wissen. Und schon berichten die Gäste von Vorbildern, von Bedürfnissen und von den eigenen Wünschen, die sich in dem ersten Beruf kanalisierten und zu einem persönlichen Antrieb wurden.

Als Erklärung für die erste Berufswahl dienen aber auch die 16 Lebensmotive von Professor Steven Reiss. Die 16 grundlegenden Motivdimensionen, wie etwa Macht, Unabhängigkeit, Neugierde, Ehre, Anerkennung, Ordnung, Sparen/Sammeln, Status und Familie, bilden die Antriebs- und Wertestruktur eines Menschen ab, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind . Mit diesen Darstellung legte Reiss ein Instrument vor, mit dem die individuelle Ausprägung der Lebensmotive ermittelt werden kann, so Monika Kilb.

Laut Reiss‘ Erkenntnis kann jedes Lebensmotiv ein Leistungsmotor sein. Eine besonders starke bzw. besonders schwache Ausprägung von Lebensmotiven steht für einen starken Leistungsantrieb. Ein Lebensmotiv steht nie alleine; die Kombination der Lebensmotive ist wichtig.

Monika Kilb: „Schon sind wir bei unserer eigenen Selbstmotivation.“ Wer einen Sinn in seiner Arbeit sehe, mit Begeisterung, die notwendige Tätigkeit leiste und dies mit der angeborenen Neugierde erledige, sei motiviert. „Als Führungskraft geben sie diese Eigenschaften an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter. Machen sie sich den Sinn der Tätigkeit klar! Leben Sie als Führungskraft in ihren Betrieben Engagement vor, statt es von anderen zu fordern.“ Das beginne beispielsweise bei der Arbeitszeit: „Wenn der Chef am Morgen früh da ist, dann folgen die Mitarbeiter dem Beispiel.“

Doch wie können Führungskräfte die Mitarbeiter, das Team dauerhaft motivieren? Monika Kilb rät den Führungskräften, dass sie den Mitarbeitern ein individuelles, situatives Feedback für die geleistete Arbeit geben. Es sollen Fragen zum Stand der Arbeit gestellt werden. Monika Kilb: Vertrauen Sie Ihrem Mitarbeiter, aber kontrollieren Sie Ihn auch, ob er die einzelnen Arbeitsschritte erfolgreich bewältigt.“ Wenn das Ziel erreicht sei, solle das gesamt Team für den Erfolg belohnt werden. Zu vermeiden gelte es, dass nur einzelne eine Belohnung erhalten. „Dadurch wird nur das Ellenbogen-Denken gestärkt. Es wird zu einem Konkurrenzkampf statt gemeinsamer Teamarbeit kommen“, betonte Monika Kilb abschließend.