„Der Kreis ist vorbe­reitet“

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Einsatz­befehl vom Land Hessen / Landrat Burkhard Albers: Drei Sport­hallen stehen als Notunter­künfte für Flücht­linge bereit

Landrat Burkhard Albers: Drei Sporthallen stehen als Notunterkünfte für Flüchtlinge bereit

„Der Kreis ist vorbereitet“, teilt Landrat Burkhard Albers mit und bezieht sich dabei auf den Anruf von Hessens Innenminister Peter Beuth. Dieser hatte am Sonntag, 13. September, den Landrat darüber informiert, dass auch der Rheingau-Taunus-Kreis für das Land Hessen Notunterkünfte für Flüchtlinge bereit stellen muss. „Ich habe darauf unverzüglich einen Krisenstab einberufen, der bereits mehrfach tagte“, so der Landrat. In dem Krisenstab sind die Polizei, der Katastrophenschutz, der Fachdienst Migration, der Fachdienst Schule-Hochbau und das Kreis-Gesundheitsamt vertreten. Dabei wurde die Frage, welche Hallen sich für eine solche Nutzung eignen, ausgiebig und vor allem unter den vorgegebenen Kriterien diskutiert.

Am Mittwochmorgen (30. September) erhielt der Kreis die Mitteilung vom Land Hessen, dass der Rheingau-Taunus-Kreis mit einem Einsatzbefehl für die Bereitstellung von Notunterkünften mit 1000 Plätzen in den kommenden beiden Tagen zu rechnen hat. Am Mittwoch, gegen 14.50 Uhr, erhielt der Kreis nun diesen Einsatzbefehl vom Land. „Wir haben die notwendigen Maßnahmen unverzüglich eingeleitet“, betont Landrat Burkhard Albers.

Um eigene Eindrücke zu erhalten, hatte der Landrat am vorletzten Dienstag die Kellerskopfhalle in Wiesbaden-Naurod besichtigt. „Wir benötigen Hallen, in denen es ausreichend Toiletten und Duschen gibt, in denen weitere Räume zur Verfügung stehen und in denen auch eine Trennung von Frauen und Männern möglich ist“, so der Landrat. Auch aus verkehrstechnischer Sicht sollen die Objekte leicht erreichbar sein. Nach intensiver Debatte kam der Krisenstab zu dem Ergebnis, dass sich die Sporthalle im Schulzentrum Eltville (Drei-Feld-Sporthalle), die an der Schule in Aarbergen-Michelbach und die Silberbachhalle in Taunusstein-Wehen, die der Stadt Taunusstein gehört, für eine solche Nutzung eignen. „Die Stadt Taunusstein habe in Anbetracht der herausfordernden Krisensituation dem Kreis die Zusammenarbeit zugesagt“, bedankt sich Albers beim Taunussteiner Bürgermeister Sandro Zehner. Die Bürgermeister der drei Kommunen wurden unterrichtet.

„Wir wissen, dass eine eventuelle Belegung der Sporthalle zu erheblichen Einschränkungen für den Sportunterricht, aber auch die Vereinstätigkeit führen wird, sind aber auch angehalten, auf die Anweisungen des hessischen Innenministers zu reagieren. Wir können zudem vor der Not der Menschen, die heute zu uns kommen, nicht die Augen verschließen“, betonte Landrat Albers. Eine solche Maßnahme sei nur mit der Unterstützung und der Bereitschaft der Bevölkerung umzusetzen. „Um diese riesige Herausforderung zu meistern, benötigen wir die Hilfe der Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis. Ich war von der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung im Kreis und in Wiesbaden überaus beeindruckt und bin mir ganz sicher, dass sich auch im Kreis weiterhin viele Menschen engagieren werden.“

Gleichzeitig verweist Albers erneut darauf, dass die beiden Betreuungszüge von DRK und ASB aus dem Kreis bereits in Wiesbaden im Einsatz waren. Albers: „Die ehrenamtlichen Mitglieder der beiden Züge benötigen eigentlich eine Ruhephase, weil sie in einem Drei-Schicht-Dienst rund um die Uhr in Wiesbaden im Einsatz waren. Sie müssen uns nun aber weiter unterstützen. Ich bitte um deren Unterstützung.“ Die Mitglieder der Betreuungszüge sind ehrenamtlich tätig, haben einen Beruf und eine Familie, worauf auch Rücksicht zu nehmen ist, betont Landrat Albers. Er bedankt sich nochmals ausdrücklich bei den Einsatzkräften für die gute und ehrenamtliche Arbeit. Auf längere Zeit ist eine ehrenamtliche Betreuung jedoch nicht machbar. Der Kreis nimmt bereits Kontakt auf zu privaten Unternehmen, um die Verpflegung und Betreuung der Menschen in den Notunterkünften sicher zu stellen.

Landrat Albers wird dem Kreistag vorschlagen, dass die Betreuung in den Notunterkünften schnellstmöglich von privaten Unternehmen, also hauptamtlich, übernommen wird.

Landrat Burkhard Albers: Drei Sporthallen stehen als Notunterkünfte für Flüchtlinge bereit. Foto: Hermann Heibel