Der Kreis hat „den modernsten Wertstoffhof in Deutschland“

|

Abfallwirtschaft

Landrat Kilian gratuliert zum 25-jährigen Jubiläum des Eigenbe­triebes Abfallwirt­schaft und stellt fest: „Der EAW ist sehr gut aufgestellt!“

Landrat Kilian gratuliert zum 25-jährigen Jubiläum des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft und stellt fest: „Der EAW ist sehr gut aufgestellt!“

Feierstimmung beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft: Der begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum als Unternehmen, weshalb dies mit einem erlebnisreichen „Tag der offenen Tür“ mit Blick hinter die Kulissen auf dem Wertstoffhof in Taunusstein-Orlen verbunden wurde. Der Wertstoffhof - und hier gab es den zweiten Grund zum Feiern für den EAW - erlebte zuletzt eine Generalsanierung, weshalb die Einweihung des Hofs in gebührender Form vollzogen werden konnte. Was wiederum Landrat Frank Kilian dazu verleitete, ganz unbescheiden „vom modernsten Wertstoffhof in ganz Deutschland“ mit einem scherzhaften Augenzwinger zu sprechen. Einmal in Fahrt geraten, stellte Kilian dem Eigenbetrieb noch ein hervorragendes Zeugnis aus: „Der EAW ist sehr gut aufgestellt!“ Ein Zustand, der gebraucht wird, wenn man sich alleine die Herausforderungen der Zukunft in der Abfallwirtschaft anschaut.

Mit dem „Tag der offenen Tür“ wollten Kreis wie die Betriebsleitung dokumentieren, wie zurückhaltend und respektvoll der EAW mit den Gebühren der Kunden umgeht. „Wir setzen die Gelder sehr effizient ein, um Abfall-, Wert- und Schadstoffe möglichst umfassend und bürgerfreundlich einzusammeln, so dass gerade die Wertstoffe recycelt und dann der Wiederverwertung zugeführt werden können“, betonte Abfallwirtschafts-Dezernent Karl Ottes am Rande der Veranstaltung. Dazu zählen ständige Verbesserung und Optimierung der Wertstoffsammlung auf den EAW-Höfen. Um optimale Bedingungen auf dem Wertstoffhof in Orlen zu bieten, wurde die Zu- und Abfahrten vom Areal angepasst. Karl Ottes: „Auch die zunehmende Differenzierung und Getrennthaltung der Wertstoffe auf dem Gelände erforderten, bei Erfüllung der ständig steigenden gesetzlichen Vorgaben, deutlich mehr Containerfläche. Diese Gründe veranlassten uns, den Wertstoffhof in Orlen auszubauen und zu vergrößern.“

Nach und nach sollen auch die anderen Wertstoffhöfe einer Attraktivitätssteigerung unterzogen werden, wie Landrat Kilian versprach. Dadurch erhofft er sich, dass „illegale Ablagerung von Abfall und Wertstoffen in der Landschaft zukünftig nicht mehr notwendig ist, die so dann mit hohen Kosten für die Allgemeinheit wieder von dort entfernt werden müssen“. Es macht Sinn, die unterschiedlichen Abfallfraktionen gleich und bequem auf dem vom Wohnort nächstliegenden Wertstoffhof zu entsorgen, so Kilian. „Die 25 Jahre sind aber nur eine Zwischenstation“, betonte der Landrat, der dann auch einen Blick in die Zukunft warf: „Die Zusammenlegung von Abfallverband Rheingau (AVR) und EAW muss eine Perspektive bleiben, ist derzeit aber noch Zukunftsmusik.“

Abschließend verabschiedete Landrat Kilian noch den EAW-Betriebsleiter Bernhard Hoffmann, der zum Ende des Monates in den wohlverdienten Ruhestand geht. Hoffmann habe sich mit großem Engagement für den Eigenbetrieb eingesetzt. Ein Zeugnis, das auch den beiden ehemaligen Betriebsleitern Hans Hikade und Horst-Dieter Reuther sowie der aktuelle Leiter Axel Petri gilt. Sich im komplizierten Bereich der hiesigen Abfallwirtschaft mit den unterschiedlichsten Interessen zurecht zu finden und stets richtige Entscheidungen zu treffen, sei wirklich nicht leicht. Etwa die aktuelle Debatte um die Einführung von gelben Tonnen für die Getrenntsammlung zeuge von der sehr schwierigen Materie.

Während der Feier standen Hikade und Reuther vielen Gästen Rede und Antwort. Sie mussten natürlich aus der Anfangszeit des EAWs berichten, über die ersten Bemühungen einen den Abfallwirtschaftskreislauf in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu implementieren. „Wir sind aber auch stolz darauf, wie positiv sich der Eigenbetrieb Abfallwirtschafts in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten entwickelt hat. Und nicht zuletzt haben wir im Kreis immer noch sehr niedrige Abfallgebühren in Hessen“, betonte Reuther.

Die Besucher des „Tages der offenen Tür“ informierten sich derweil über die Angebote des EAW auf dem Gelände in Orlen, auf dem auch eine Photovoltaik-Freiflächenanlage steht. In Orlen findet sich auch die „Müllwerkstatt“, ein Projekt für die Schulen im Kreis, und die „kleinen Mülldetektive“ für Kindergartenkinder. „Wir wollen Kinder und Jugendliche möglichst früh an die Müllvermeidung und -trennung heranführen. Es gilt nämlich, Abfälle erst gar nicht anfallen zu lassen“, so Ottes. Zum Thema Abfallvermeidung passt auch das Repair-Café, die Verschenk-Box und die Möbelbörse.