Der „gordische Knoten“ ist beim Nachbar­schaftstarif durchschlagen

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Verkehr (allgemein)

Landrat Kilian und ÖPNV-Dezernent Döring: Neue Preisstufe des RMV gilt ab dem Fahrplan­wechsel im Dezember 2019 / Kommunen Niedernhausen, Taunusstein, Kiedrich, Eltville sowie Schlangenbad sind betroffen

Landrat Kilian und ÖPNV-Dezernent Döring: Neue Preisstufe des RMV gilt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 / Kommunen Niedernhausen, Taunusstein, Kiedrich, Eltville sowie Schlangenbad sind betroffen

„Der Nachbarschaftstarif für den Rheingau-Taunus-Kreis kommt endlich“, kommentieren Landrat Frank Kilian und ÖPNV-Dezernent Günter Döring nach der Sitzung des RMV-Aufsichtsrates und weiter: „Eine sehr erfreuliche Botschaft für unsere ÖPNV-Kunden nach einem jahrzehntelang geführten ‚Kampf‘.“ Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 gilt dann die neue Preisstufe 30 für Fahrten zwischen den gesamten Kommunen Niedernhausen, Taunusstein, Kiedrich, Eltville sowie Schlangenbad von und nach Wiesbaden. „Der ÖPNV wird so attraktiver, weil die Tickets für die Fahrten günstiger sein werden“, so Döring. Und Landrat Kilian ergänzt: „Die Region rückt so enger zusammen“.

Der Nachbarschaftstarif ist ein „uralter“ Wunsch. Vor etwa zwei Jahren hatte Taunussteins Bürgermeister Sandro Zehner das Thema erneut beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) vorgetragen und sich für einen Nachbarschaftstarif für Stadt Taunusstein und die Gemeinde Schlangenbad eingesetzt. Dabei stand er in engem Kontakt mit dem RMV-Geschäftsführer Dr. Andre Kavai. Ein Vorhaben, das auch ÖPNV-Dezernent Döring sofort aufgriff. Döring setzte sich dafür ein, dass der Nachbarschaftstarif „für alle unmittelbar an Wiesbaden angrenzenden Kommunen des Rheingau-Taunus-Kreises gelten soll; also auch für Niedernhausen und Eltville.

Der Kreistag erweiterte die „Wunschliste“ noch und kommt nun auch noch Kiedrich in den Genuss. Der ÖPNV-Dezernent nahm daraufhin Kontakt mit dem Wiesbadener Verkehrsdezernent Andreas Kowol auf, der das Anliegen unterstützte. Schließlich ist die Reduzierung umweltschädlicher Emissionen für die hessische Landeshauptstadt von großer Bedeutung. So spielt im Rahmen des Luftreinhalteplans der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine zentrale Rolle. Döring: „Der Nachbarschaftstarif rückte mit Blick auf ein mögliches Dieselfahrverbot wieder in den Fokus der Debatte.“

Auf fachlicher Ebene trieb RTV-Geschäftsführer Thomas Brunke das Projekt voran, da die RTV einen finanziellen Beitrag beisteuerte. Aufgrund der zu lösenden Schwierigkeiten wurde in einem Gipfelgespräch mit Prof. Knut Ringat und Dr. Andre Kavai sowie den Verkehrsdezernenten Andreas Kowol und Günter F. Döring der „gordische Knoten durchschlagen“: Das bedeutet: Die Kommunen Niedernhausen, Taunusstein, Schlangenbad und Eltville werden ungeteilt in den Nachbarschaftstarif einbezogen. Hinzugenommen wurde die Wabe 6455 Eltville/Kiedrich.

Im Dezember zum Fahrplanwechsel 2019 /2020 wird der Nachbarschaftstarif eingeführt, der die Preisstufe 30 hat: Das bedeutet, die Fahrten zwischen den Kommunen und Wiesbaden werden abgesenkt: Ein Einzelfahrtschein kostete bei der bisherige Preisstufe 4 exakt 5 Euro, bei der neuen Preisstufe 30 sind 4,15 Euro zu bezahlen. Der Aufsichtsrat der RMV hat am 27. Mai zugestimmt.

Prof. Knut Ringat vom RMV betonte, dass die positiven Erfahrungen mit dem Nachbarschaftstarif in Frankfurt den RMV bewogen hat, den Tarif auch in der Region Wiesbaden / Rheingau-Taunus-Kreis einzuführen. Verkehrsdezernent Kowol bedankt sich bei RMV für das Entgegenkommen, da die Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim von den neuen Preisstufen profitieren können. Verkehrsdezernent Döring: „Ich bin dem RMV dankbar, dass er diesem Wunsch nachkommt und danke auch Taunussteins Bürgermeister Sandro Zehner, dass er das Thema erneut angestoßen hat.“ So ermutigen „wir noch mehr Menschen, ohne ihr Auto nach Wiesbaden zu pendeln.“