Den höchsten Energieverbrauch gibt es im Lehrerzimmer

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Schule

Die Gewinner des Schulwettbewerbs "Klasse Klima" wurden von Stefan Schröder und Burkhard Albers ausgezeichnet



Die einen interviewten Passanten in Idstein, um von diesen deren Meinung zur Windkraft und zu Erneu

Die Gewinner des Schulwettbewerbs "Klasse Klima" wurden von Stefan Schröder und Burkhard Albers ausgezeichnet

Die einen interviewten Passanten in Idstein, um von diesen deren Meinung zur Windkraft und zu Erneuerbaren Energiequellen zu erfahren. Die anderen waren schon beim Frühstück hellwach: Woher kommen das Brot, die Butter, Wurst und die Tomate auf meinem morgendlichen Teller und wie viel Energie wird für den Transport der Ware in den Rheingau verbraucht? Und die dritten entwickelten eine ganz spezielle "Spürnase". Sie dokumentierten die Energieverbräuche in ihrer Schule, unterbreiteten Einsparungsvorschläge, die sie auf die eigens konzipierte Homepage stellten. Hinter diesen Projekten versteckten sich kluge Köpfe, die nun ihre Preise im Wettbewerb "Klasse Klima" entgegennehmen konnten, und ebenso wie die weiteren Preisträger mit Lob und Anerkennung überschüttet wurden.

Der zum zweiten Mal nach 2010 durchgeführte Schulwettbewerb "Klasse Klima", der unter der Schirmherrschaft von Landrat Burkard Albers und Hans Georg Schnücker, Sprecher der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Rhein-Main steht, und von den Sponsoren Süwag, Juwi, Heil und KEE unterstützt wurde, förderte wieder sehr eindrucksvolle Ergebnisse zu Tage. "Exzellente und qualitativ hervorragende Ideen und Projekte wurden uns bei diesem Wettbewerb vorgelegt", urteilten WK-Chefredakteur Stefan Schröder und Landrat Albers als Mitglieder der Jury, zu der auch Monika Roth vom Staatlichen Schulamt und der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energie (KEE), Manfred Vogel, gehörten. "Beeindruckend auf welche Ideen die Jugendlichen kamen und wie sie daraus fundierte Ergebnisse produzierten, die wir alle nutzen können. Respekt!", so Landrat Albers. Oder wie es der Schulleiter der IGS Wallrabenstein Peter Martin formulierte: "Die Energiequelle Köpfchen versiegt nie."

Diese Einschätzung nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 auf und gingen auf die Suche nach den Energiefressern, den erstaunlichen Auswirkungen von LED-Technik und dem blauen oder gelblichen Licht. "Wir sind wirklich beeindruckt, mit welchem Eifer die Jugendlichen der Fragestellung nachgegangen sind, welche Messtechniken sie angewandt haben, um diese dann grafisch darzustellen", betonte Landrat Albers, der sich amüsierte, dass der höchste Energieverbrauch in der IGS Wallrabenstein festgestellt wurde. Auch die Ergebnisse von Peter Stanke und Andreas Irrgang von den Beruflichen Schulen Untertaunus dürfte Auswirkungen haben: "Kalte 6000 Kelvin im Klassenraum spart nicht nur Strom, sondern fördert auch Lern- und Konzentrationsfähigkeit von Schülern", so das Fazit ihrer Recherche.

Die Arbeit von Peter Stanke und Andreas Irrgang wurde dann auch mit dem ersten Preis in der Kategorie "Sekundarstufe II" belohnt Dafür gab es 300 Euro und ein kleines Windrad, das Strom produziert und bald schon im Bereich der Schule stehen wird. Den ersten Platz in der Kategorie "Sekundarstufe I" (300 Euro und ein Windrad) sicherte sich die Klasse 10c der IGS Wallrabenstein, mit ihrer Aufzeichnung der Energieverbräuche an der Schule und der Erstellung einer eigenen Internetseite unter www.energie.igs-wallrabenstein. Unter anderem errechneten die Gruppe auch die Länge des addierten Schulweges, den Schüler und Lehrer zurücklegen. Und die Schüler haben daraus auch schon die Konsequenzen gezogen: Für die Klassenfahrt wird das klimafreundlichste Verkehrsmittel genutzt und der Geldbetrag für die Entwicklung künftiger Klimaprojekte gespendet.

Platz 2 in der Sek. I ging an die Klasse BO4 der Erich-Kästner-Schule in Idstein und ist mit 200 Euro und der Besichtigung des Süwag-eigenen Wasserkraftwerkes Friedrichsegen an der Lahn dotiert. Die Schülerinnen und Schüler ließen sich zunächst im Physikunterricht die Stromerzeugung verdeutlichen. Danach interviewten die Mitglieder der Schülerzeitung insgesamt 43 Passanten, um deren Meinung zu Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Windkraft zu erfahren. Die Umfrageergebnisse wurde dann aufgearbeitet und in einer Dokumentation festgehalten.

Der dritte Platz in der Sek. I wurde geteilt. Er ging an die beiden Schüler Lucas Siegfried und Anton Boos der Klasse 10d der Hildegardisschule in Rüdesheim und an die Klassen 5a, 6a und 10a der Reformschule Rheingau in Oestrich. Die Schüler der Hildegardisschule dürfen sich über 100 Euro und einen Besuch des Druckzentrum Rhein/Main in Rüsselsheim freuen. Sie hatten sich dem Thema "Erneuerbare Energien" in Form eines Referates genähert. Die drei Klassen der Reformschule werden den Wind- und Solarpark der Firma Juwi näher kennenlernen und zudem gab es 100 Euro. Die Klassen hatten unter anderem den Transportweg für ihr Frühstück errechnet, Energiespar-Tipps ausgearbeitet und die Zahl der Containerschiffe auf dem Rhein und die dafür benötige Energie errechnet. Auch dies eine hervorragende Arbeit.

Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von der Schulband "Nine" der IGS Wallrabenstein, für die am Ende des Monats abgestimmt werden kann. Die Band tritt bei einem Wettbewerb eines Radiosenders an und will sich dann gegen die 25 hessischen Konkurrenten durchsetzen.