„Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das man uns machen konnte“

Impfauftakt im Rheingau-Taunus-Kreis: Bewohner des Alten- und Pflegeheims „Sonnenhof“ in Idstein-Oberrod / 95-Jährige war die Erste

„Für uns ist es das schönste Weihnachtsgeschenk, das man uns machen konnte“, zeigt sich die Leiterin des Alten- und Pflegeheimes „Sonnenhof“ in Idstein-Oberrod, Andrea Kopp, begeistert, als ihr die Nachricht am vergangenen Mittwoch von Oliver Schütz vom Fachdienst Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienste der Kreisverwaltung die frohe Botschaft überbracht wurde. Am Sonntag war es dann soweit: Impfauftakt im Rheingau-Taunus-Kreis. Zu der Premiere kamen auch Landrat Frank Kilian und sein Stellvertreter Dr. Herbert Koch. Und alle Beteiligten zeigt sich in ihrer Einschätzung einmütig: „Wir sind an einem entscheidenden Punkt im Kampf gegen den Corona-Virus angekommen! Die Schutzimpfung hat begonnen und das ist die wichtige Nachricht und vor allem eine der Hoffnung, dass wir die Pandemie in einigen Monaten hinter uns lassen können.“

Schließlich war die Einrichtung in Idstein auch von Corona betroffen. „25 Fälle gab es im ‚Sonnenhof‘ im November und bis Mitte Dezember. Seither sind wir Corona-frei“, erzählt Andrea Kopp voller Freude. Deshalb war die Begeisterung auch riesengroß, dass das Alten- und Pflegeheim ausgewählt wurde, um das erste zu sein, in dem geimpft wird. Schütz: „52 von den 54 Bewohnerinnen und Bewohner erklärten sich sofort bereit, sich impfen zu lassen.“ „Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner stimmten sofort zu. Sie alle sehnten den Tag herbei und waren sehr euphorisch“, so die Heimleiterin.

Hinzu kamen 34 Mitarbeitende des Hauses, die sich impfen ließen. „Bei dem Personal herrschte mehr Skepsis vor. Da wollen einige erst einmal abwarten“, erzählt Carsten Körner, Regional-Manager vom Betreiber, der Dorea GmbH. Körner ließ sich derweil aus weiteren Einrichtungen von Dorea telefonisch berichten und kann ein erstes positives Fazit abgeben: „Hier in Oberrod läuft es mit den mobilen Impfteams am unkompliziertesten ab! Wir waren zunächst sehr nervös, ob alles klappt, aber jetzt können wir vor allem hier in Idstein entspannen. Es läuft vorbildlich.“

Eine Aussage, die Fachbereichsleiter Stefan Krebs, Oliver Schütz und Uli Hartmann mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Sie haben in den vergangenen Tagen mit Hochdruck an der Umsetzung des Einsatzbefehls des Landes gearbeitet. „Der bürokratische Aufwand ist riesengroß und gleicht fast schon einer Operation am offenen Herzen“, urteilt Krebs mit einem Schmunzeln. „Viele Details sind zu berücksichtigen und umzusetzen“, ergänzt Oliver Schütz. Dies geschah unter einem enormen Zeitdruck über die Weihnachtsfeiertage. Oliver Schütz: „Die Liste mit den weiteren Senioreneinrichtungen, in denen in den kommenden Tagen und Wochen geimpft werden soll, steht fest. Dieser umfangreiche Abstimmungsprozess ist erfolgt.“ „Ein großes Lob für den unermüdlichen Einsatz“, spricht Landrat Kilian dem Team aus. Eine Würdigung, die auch Andrea Kopp und Carsten Körner ausdrücken: „Noch am vergangenen Mittwoch fand die erste Besprechung mit Ortsbegehung hier im Alten- und Pflegeheim statt. Es wurde keine Zeit verschwendet. Planung und Organisation waren hervorragend!“

Am Morgen des Sonntags trafen sich die Mitglieder des mobilen Impfteams und die Organisatoren im Impfzentrum in Eltville. Dort wurde das Serum nach der Anlieferung aufgetaut. Mit Polizeischutz ging es nach Oberrod, wo die Bewohner das Team schon sehnlichst erwarteten. Der Arzt konnte zunächst die Beratungsgespräche durchführen, ehe einer 95-Jährigen die Ehre zuteil wurde, der erste Impfling im Kreisgebiet zu sein. Gegen 9.45 Uhr hatte die Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims die Impfung hinter sich. Die 95-Jährige zeigte sich begeistert: „Es hat überhaupt nicht wehgetan. Ich bin total entspannt und zufrieden.“ Oliver Schütz: „Anschließend stand die ältere Dame 15 Minuten unter Kontrolle. Die Bewohnerin hat die Impfaktion ohne Nachwirkungen und Komplikationen überstanden. Alles lief optimal ab!“ Bis gegen 15 Uhr sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner geimpft sein. „Wir müssen jeden Vorgang detailliert dokumentieren“, berichtet Uli Hartmann, der für die IT-Technik zuständig ist. Die Daten gehen dann ans Land.

Landrat Kilian und Dr. Koch würdigten in ihren Statements die Leistungen der Mitarbeitenden der Kreisverwaltung und des Betreibers des Impfzentrums, von Ecolog Deutschland GmbH. Die Aufgabe, in kürzester Zeit ein Impfzentrum aus dem Boden zu stampfen, einen Betreiber und Personal zu finden, war eine Herausforderung, die der Kreis meisterte. „Gerade die Unterstützung aus der Bevölkerung mit etwa 700 Hilfsangeboten war überwältigend“, so Kilian, der auch auf die Kritik aus der Bevölkerung einging.

 „Es gab Kritik aus der Bevölkerung wegen des ausgewählten Standorts für das Impfzentrum in Eltville und an dem ausgewählten Betreiber. Es zeigt sich nun aber, dass die Zusammenarbeit zum Wohle und zum Schutze der Menschen in unserem Kreis sehr gut anläuft“, so Kilian. Das Impfzentrum steht und wird auch von außerhalb sehr positiv bewertet. Kilian: „Der Impfauftakt war nun im Idsteiner Land und wird im Untertaunus fortgesetzt, so dass vor allem unsere älteren Mitmenschen nun bald den Impfstoff gespritzt bekommen.“ „Die mobilen Teams leisten hervorragende Arbeit, unaufgeregt und den älteren Menschen zugewandt“, so Dr. Koch. „Wir sind im Rheingau-Taunus-Kreis auf einem guten Weg“, betonen Kilian und Koch abschließend.

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Impfauftakt im Rheingau-Taunus-Kreis: Skender Xhakaliu vom Ecolog Deutschland GmbH, Oliver Schütz, Uli Hartmann, Kreisbeigeordneter Dr. Herbert Koch, Fachbereichsleiter Stefan Krebs, Landrat Frank Kilian, Heimleiterin Andrea Kopp und Carsten Körner von Dorea GmbH (von links) informierten sich über die Impfaktion im Alten- und Pflegeheim „Sonnenhof“ in Idstein-Oberrod.