Clara und Marleen Oehmke sowie Jana Podboj lassen Caféhaus-Atmosphäre im Vinzenz von Paul-Haus aufkommen

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Ehrenamt

Video-Botschaft von Landrat Kilian zur Übergabe des Demografie-Preises 2020 an die Nominierten / Austausch zwischen den Generationen

Video-Botschaft von Landrat Kilian zur Übergabe des Demografie-Preises 2020 an die Nominierten / Austausch zwischen den Generationen

Spätestens seit den medienwirksamen Auftritten der „Fridays for Future“-Bewegung wird eine Erkenntnis deutliche: Viele jungen Menschen bringen sich mit ihren Ansichten und Meinungen öffentlich ein, um Veränderungen, ein Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken. Hinzu kommen jene Jugendlichen, die seit Jahren sich in unterschiedlichen Funktionen und Institutionen ehrenamtlich engagieren und dabei oftmals ganz im Stillen wirken. „Diesen Jugendlichen haben wir eine Bühne geboten“, berichtet Landrat Frank Kilian. Der Demografie-Preis 2020 des Rheingau-Taunus-Kreises war nämlich jungen Menschen bis 25 Jahre gewidmet, die ein Ehrenamt im Kreisgebiet ausüben. Corona-bedingt musste die Überreichung der Preise nun in Form eines Videos erfolgen, in dem sich die Kandidaten und ihr jeweiliges Amt vorstellen. Das Video mit den Preisträgern ist auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises unter www.rheingau-taunus.de zu finden.

„Wir möchten jene jungen Menschen, die bereits ein Ehrenamt übernommen haben, bestärken, diese Tätigkeit fortzuführen“, so Landrat Frank Kilian und: „Gleichzeitig verstehen wir den Preis als Motivation. Wir müssen unsere Jugend frühestmöglich darin bestärken, Verantwortung zu übernehmen und bei der Gestaltung unserer Gesellschaft aktiv mitzuwirken.“ Eine Zivilgesellschaft benötigt das Engagement von jungen Menschen, ihre Ideen und ihren Idealismus. Der Landrat: „Die Jugendlichen, die sich engagieren, haben Ideale, legen hohe Maßstäbe an ihr Handeln und die Außenwirkung an und leiten Qualitätskriterien aus ihrem Handeln ab. Ihnen ist die Qualität der Partizipation wichtig. Freiwilligkeit ist ein wichtiger Faktor.“ Gleichzeitig riet Kilian: „Lasst den jungen Menschen den Freiraum, um im Ehrenamt Erfahrung sammeln zu können.“

Den ersten Preis erhielten Clara und Marleen Oehmke sowie Jana Podboj. Die drei jungen Damen teilen sich seit 2014 den Cafeteria-Dienst im Vinzenz von Paul-Haus, einer Alten- und Pflegeeinrichtung in Idstein. In Vor-Corona-Zeiten bedienten sie sonntags die Gäste – Bewohner wie Angehörige) und sorgten stets „für eine gemütliche Caféhaus-Atmosphäre“. Zu besonderen Anlässen übernehmen die Drei auch die musikalische Unterhaltung der Gäste. „Natürlich trägt dies auch zum Generationenaustausch bei, denn die Seniorinnen und Senioren sind gerne mit jungen Leuten im Kontakt und im Gespräch“, betont Jutta Schmidt vom Vinzenz von Paul-Haus.

Platz 2 ging an Nico Böttcher und Marc Rabenstein vom BUND Ortsverein Hohenstein für ihr besonderes Engagement für den Natur- und Artenschutz. In handarbeitender Eigenleistung entwickeln die beiden Männer auf einer Wiesenfläche in der Ortsrandlage kleine Biotope, sich selbsterhaltende Lebensräume zur Wiedererlangung der Artenvielfalt. So sind eine Bruchsteintrockenmauer, eine Insektenweide auf abgemagerten Boden, ein Waldbeet und schattige Feuchtbereich als Lebensraum für Salamander, Molche, Frösche und Kröten entstanden.

Der dritte Platz des Demografie-Preises ging an Mohamed-Amin Zariouh. Der junge Mann ist in der Theater-AG der Hansenbergschule in Geisenheim aktiv. Er unterstützt die Fridays for Future-Bewegung. Zudem engagiert sich Zariouh während Corona-Zeiten für seine Nachbarn, für die er Einkaufen geht.

Den Sonderpreis erhielt der Jugendausschuss der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land in Idstein, der schon viele Projekte initiiert hat. Das neueste Vorhaben: Es finden gemeinsame Aktionen in der Gemeinde unter Jugendlichen und Kindern statt, um in dieser besonders schweren (Corona)-Zeit der Isolation die Jugend- und Kinderarbeit lebendig zu erhalten und die Kontakte zu pflegen. Diese Angebote haben sich bewährt.