Braucht es eine Katastrophe um Ramsauer wachzurütteln?

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Bahnlärm

Landrat Albers fordert sofortige Umsetzung der Forderungen / Nachtfahrverbot und Geschwindigkeitsreduzierung für Güterzüge / Planung einer Alternativtrasse



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Landrat Albers fordert sofortige Umsetzung der Forderungen / Nachtfahrverbot und Geschwindigkeitsreduzierung für Güterzüge / Planung einer Alternativtrasse

Musste es erst zu diesem Unfall auf der Strecke im Rheingau kommen, ehe Verantwortliche aus dem Bundesverkehrsministerium, aus Bundes- und dem hessischen Landtag endlich wach werden? Diese Frage stellt sich im Rheingau-Taunus-Kreis nicht nur Landrat Burkhard Albers. Was die beiden Groß-Demonstrationen und die Dokumentarfilme über die Bahnstrecke im Rheintal und die Gefahren durch die Güterzüge im Besonderen nicht zu bewirken schienen, hat das Entgleisen von Waggons eines leeren Autozuges auf der rechtsrheinischen Strecke bei Rüdesheim am Rhein nun wohl bewirkt. "Jetzt scheinen jene endlich wach geworden zu sein, die seit vielen Jahren politische Verantwortung in Berlin und Wiesbaden tragen und den Kreis dort vertreten, aber bisher kaum etwas gegen die Güterzug- und Bahnlärm-Problematik im Rheingau unternommen haben", so Landrat Albers.

"Gemeinsam mit den Bürgerinitiativen hat der Kreis - unter anderem mit zwei Demonstrationen und weiteren Veranstaltungen - auf die Auswirkungen des Bahnlärms auf die Anwohner und die Gefahren, die von den Güterzügen ausgehen, hingewiesen", erinnert Landrat Burkhard Albers. Aus Berlin, aus dem zuständigen Bundesverkehrsministerium von Bundesminister Dr. Peter Ramsauer, von dessen Parteifreund Klaus-Peter Willsch (CDU) und auch von dem Mitglied der hessischen Landesregierung, Petra Müller-Klepper, wurden solche Warnungen immer wieder negiert. Der Landrat: "Uns wurde stets aus Berlin und von Herrn Willsch versichert, die Bahnstrecke im Rheingau ist absolut sicher." Die Entgleisung der Waggons und die Folgen bewiesen auf drastische Weise das Gegenteil.

"Wie kann es passieren, dass eine Lokomotive mehrere entgleiste Waggons über eine Strecke von zehn Kilometern hinter sich herzieht?", fragen sich viele Bewohner des Rheingaus. Im digitalen Stellwerk in Frankfurt wurde dies zwar bemerkt, doch bis zum Halt des Zuges vor dem Bahnhof in Rüdesheim fuhr dieser unverdrossen weiter; exakt zehn Kilometer.

Albers: "Wir verlangen jetzt, dass die Forderungen der Bürgerinitiativen und des Kreises endlich erfüllt werden." Absolute Priorität hat ein Nachtfahrverbot für Güterzüge auf der Bahnstecke entlang des Rheines. Weiterhin muss eine Reduzierung der Geschwindigkeit für solche Züge festgelegt werden. Der Landrat: "Dies sind die Sofortmaßnahmen." Drittens müssen sofort die Planungen für eine Alternativtrasse begonnen werden. "Diese Forderungen haben Herr Ramsauer und Bahn-Chef Grube stets abgelehnt. Die tragische Wirklichkeit hat nun beide eingeholt. Sie müssen jetzt beide handeln: Um die Sicherheit der Menschen im Rheingau und Mittelrheintal zu gewährleisten."