Bindeglied zwischen Kreisver­waltung und den 120 Senioren­clubs in den Kommunen

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Soziales

Vier Seniorenberaterinnen leisten wichtige Aufgabe / Von Gedächtnis­training bis Sicherheits­fragen

Vier Seniorenberaterinnen leisten wichtige Aufgabe / Von Gedächtnistraining bis Sicherheitsfragen

„Vor einigen Tagen hat mich eine Frau angerufen: Der Vater kann nicht mehr alleine sein. Sie benötige ganz dringend Angebote für die Pflege ihres Vaters. Ihr konnte ich den Kontakt zum Pflegestützpunkt im Kreishaus vermitteln“, berichtet Karin Reinemer. „Ein ganz wichtiges Thema ist natürlich auch ‚Sicherheit‘. Sobald ein Fall des sogenannten Enkeltricks öffentlich wird, zeigen sich viele Seniorinnen und Senioren im Kreis verunsichert und fragen konkret nach, wie sie sich verhalten sollen“, ergänzt Erika Schmelzer. Sehr oft geht es aber auch um Hilfe und Unterstützung für die etwa 120 Seniorenclubs, um die Organisation und Durchführung von Seminaren oder Veranstaltungen „ganz unterschiedlicher Art“.

Die beiden Genannten sind die „Urgesteine“, die wohl bekanntesten Gesichter der vier Seniorenberaterinnen im Kreisgebiet, „die schon seit sehr vielen Jahren die ehrenamtliche Tätigkeit ausüben“. Zum Team gehören seit kurzer Zeit Waltraud Groß, die im Idsteiner Land tätig ist, und Uschi Gros, die sich um den Bereich in Bad Schwalbach, Heidenrod, Hohenstein und in Schlangenbad kümmert. „Seniorenberaterinnen sind das Bindeglied zwischen der Kreisverwaltung und den zirka 120 Seniorenclubs in den 17 Kommunen mit ihren 115 Ortsteilen“, klärt Heidemarie Grella, die zuständige Mitarbeiterin im Kreishaus, auf. Stolz sei der Kreis, dass es so viele überaus aktive Clubs in dieser Generation gibt, betont dann auch Landrat Burkhard Albers. Neben den Seniorenclubs sind noch etwa 30 Wander- und Tanzgruppen registriert, in denen Seniorinnen und Senioren zusammenkommen.

„Es sind vor allem Frauen“, verrät Erika Schmelzer, die in den Seniorenclubs „den Ton angeben“. Als sehr rege stufen die Seniorenberaterinnen die Arbeit vor Ort ein. Neben dem gemütlichen Beisammensein bieten die Clubs unterschiedliche Angebote an; von Fahrten über Vorlesungen bis zu Infoveranstaltungen. Manche Seniorenclub-Leiterin ist seit Jahrzehnten tätig. „Wenn jemand aus Altersgründen aufhört, kann es schon einmal zu Problemen bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolge kommen“, so Heidemarie Grella. „Wir beraten dann, zeigen Wege auf!“ Die Seniorenberaterinnen stehen dann mit Rat und Tat zur Seite, um den Seniorenclub ein Weiterarbeiten zu ermöglichen. Erika Schmelzer, die im Rheingau unterwegs ist: „Wir halten den direkten Kontakt zu den örtlichen Clubs der Senioren.“

Dies bedeutet aber auch, dass Seminare für die Clubleitung angeboten werden. Heidemarie Grella: „Das Gedächtnistraining ist ein Beispiel für diese Arbeit, das der Kreis für die Clubleitung anbietet.“ Die Leiter der Seniorenclubs werden dazu eingeladen, um Formen des Gedächtnistraining zu erlernen und das Wissen dann an die Seniorinnen und Senioren in den Clubs weiterzugeben.“ Eine weitere Veranstaltung ist schon für den 04. und 11. September geplant, so Heidemarie Grella.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die Tanzfeste und die Wanderungen. Zum 20. Mal findet bereits das von Erika Schmelzer organisierte Tanzfest statt, zudem viele Seniorinnen und Senioren alljährlich nach Kiedrich strömen. Tanzgruppe führen ihre Tänze vor und animieren zum Mitmachen. Immer im Frühjahr gibt es ein Zusammentreffen der Leiter der Wandergruppen. „Immer in einem anderen Teil des Rheingau-Taunus-Kreises, um die Wanderstrecke bekannt zu machen“, so Karin Reinemer. In diesem Jahr waren die Wanderfreunde in Lorch unterwegs. Etwas abgeflaut ist das Interesse an den Vorlese-Seminaren. „Wir wissen aber, dass noch ganz aktive Vorlesegruppen im Seniorenheim in Eltville oder in der Seniorenresidenz in Geisenheim vorhanden sind“, erzählt Erika Schmelzer.

Aktuell steht aber mehr das Thema „Senioren und Sicherheit“ im Vordergrund, wissen die vier Seniorenberaterinnen aus ihrer täglichen Arbeit zu berichten. So kann Heidemarie Grella im Gespräch mit den engagierten Beraterinnen verkünden, dass zum Thema Sicherheitsfragen eine Veranstaltung der Stadt und des Seniorenbeirates Taunusstein mit der Polizei am 29. Juni 2017, von 15 bis 17 Uhr, im Bürgerhaus Taunus in Taunusstein-Hahn geplant ist. Dort sind dann auch die vier Seniorenberaterinnen des Kreises wieder mit von der Partie, um Informationen zu erhalten, die sie dann an die 120 Seniorenclubs im Kreisgebiet weitergeben können.

Wie kann man das Gedächtnis schulen? Mit kleinen Kartenspielen beispielsweise, wie die Seniorenberaterinnen des Kreises Uschi Gros, Karin Reinemer, Waltraud Groß und Erika Schmelzer (von links) wissen.