Auf der Suche nach einer "Taunus-Identität"

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Umwelt

Landrat Burkhard Albers und 13 Taunus-Kommunen gaben Startschuss für das Regionale Entwicklungskonzept im Rahmen des europäischen Leader-Programmes / Rege Debatten



Einige vermissen eine klar erkennbare "Taunus

Landrat Burkhard Albers und 13 Taunus-Kommunen gaben Startschuss für das Regionale Entwicklungskonzept im Rahmen des europäischen Leader-Programmes / Rege Debatten

Einige vermissen eine klar erkennbare "Taunus-Identität" für die Region, andere beklagen eine "schlechte Vernetzung" zwischen den Kommunen im Taunus, die eben nicht an Kreisgrenzen Halt macht, und wiederum andere fordern deshalb einen Imagefilm für die Region, in dem sich der Taunus von seiner schönsten Seite zeigen kann. An konstruktiven Vorschlägen mangelte es bei der Auftaktveranstaltung zur Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes im Rahmen des europäischen Leader-Programmes in der Idsteiner Stadthalle am Freitag nicht. Dort trafen sich zahlreiche Vertreter der zehn Kommunen des Untertaunus plus der drei Kommunen Glashütten, Schmitten und Weilrod aus dem benachbarten Hochtaunus-Kreis, um den Startschuss für den Prozess zu geben, wie es Landrat Burkhard Albers in seiner Begrüßung formulierte.

Dabei geht es vorrangig darum, ein Konzept mit möglichst vielen Projekten zu entwickeln, wie der Untertaunus samt den drei Kommunen in zehn Jahren aussehen soll. Wird das Konzept Ende des Jahres vom Land Hessen für gut erachtet, wird es in die Leader-Förderperiode 2015 bis 2020 aufgenommen. Dann kann die Region Finanzmittel von der EU zur Realisierung der einzelnen, vorgeschlagenen Projekte erhalten. Dabei ist ein wichtiges Kriterium die Mitarbeit der Bürger. "Die Menschen in der Region sind aufgefordert, Ideen und Vorschläge einzubringen, was ihrer Meinung nach verbesserungswürdig ist", so Landrat Albers. Der Bürger-Dialog biete jedem Einwohner die große Chance, sich mit kreativen Vorschlägen einzubringen

So betonten dann auch Regionalmanager Jürgen Windgasse und Marcus Kinkel, Bürgermeister von Schmitten, dass es viele Überschneidungen zwischen den Kommunen des Untertaunus und den drei angrenzenden Gemeinden im nahen Hochtaunus-Kreis gibt. Beispiele nannten beide auch: der ÖPNV, der Tourismus und die Breitband-Versorgung. "Themen, die uns auf beiden Seiten der Kreisgrenze unter den Nägeln brennen, und die wir kreisübergreifend angehen sollten", so der Bürgermeister. Deshalb sei er froh, dass es zu dieser Kooperation in der Region mit den rund 138.500 Einwohnern gekommen ist.

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger nahmen auch gleich ihre Arbeit auf, erstellten eine umfangreiche Stärken-Schwäche-Analyse. Denn schließlich gibt es in der Region "viele Schätze, die wir ans Tageslicht befördern wollen". Aber auch die Problemfälle sollten benannt werden. "Wir müssen klar definieren, wo es Probleme und Schwierigkeiten gibt, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten und daraus wiederum Projekte zu kreieren", so der Fahrplan für die kommenden Monate.

Positiv bewerteten die Teilnehmer die Landschaft im Taunus und damit verbunden die Möglichkeit, Ruhe und Erholung zu finden. Neue Projekte im Rahmen eines sanften Tourismus sollten kreiert werden, so der Wunsch. Der Limeswanderweg würdigten Teilnehme als positives Beispiel für eine effektive Regionalentwicklung. Der Weg wurde in der vergangenen Förderperiode realisiert. Doch andererseits merkte einzelne Teilnahme an, dass es leider beispielsweise an "qualifizierten Rad- und Wanderwegen" und an einer Vernetzung der Gaststätten fehlte, die sich entlang der Wanderrouten durch den Taunus befänden. Aber auch zu den Themen, wie Wirtschaft, Bildung-Soziales-Gesundheit-Kultur, Landwirtschaft gab es zahlreiche Vorschläge und Wünsche.

Diese Vorschläge und Ideen werden nun von der begleitenden Agentur zusammengefasst und sollen bei der zweiten Sitzung am 5. Juni 2014, ab 17.30 Uhr, im Martin-Niemöller-Haus in Schmitten konkretisiert werden.