Auch der Rheingau-Taunus-Kreis stößt an Grenze der Belastbarkeit

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Gesundheit

Mobile Impfteams des Kreises in Eltville impfen im Akkord / Lage spitzt sich zu

Mobile Impfteams des Kreises in Eltville impfen im Akkord / Lage spitzt sich zu

Die eingesetzten Teams der Impfstation leisten nach den Worten von Landrat Frank Kilian hervorragende Arbeit, um die steigende Zahl an Impfwilligen zu bewältigen. Alleine am letzten Dienstag kamen über 300 Personen zum Impfen in die mobile Station. „Festzustellen ist aber auch, dass der Rheingau-Taunus-Kreis an seine Grenze der Belastbarkeit stößt“, betont Kilian mit Blick auf die Frequentierung der mobilen Impfstation in Eltville. „Als Landkreis stellen wir uns der Aufgabe und unterstreichen die Leistungsfähigkeit der Verwaltung“, betont Kilian. Der Rheingau-Taunus-Kreis, Verwaltung und das Personal dürfen bei der Bewältigung jedoch nicht alleine gelassen werden.

Die mobile Impfstation war ursprünglich als eine Anlaufstelle für Menschen aus dem Kreis im Rahmen der Impfallianz gedacht, die sich auf die Einbeziehung der ärztlichen Regelstruktur in die Impfungen stützt. Mit den mobilen Teams sollte von Seiten des Kreises auf mögliche „Impflücken“ rasch reagiert werden können, beispielsweise, wenn jemand keinen Hausarzt hat.  Dass nun in anderen Kommunen in Teilen des Rhein-Main-Gebietes auf die Einrichtung verwiesen wird, war nicht das Ziel des Kreises.

Der Rheingau-Taunus-Kreis zeigt sich solidarisch und übernimmt Verantwortung in dieser schwierigen Zeit mit steigenden Inzidenzwerten, um jede Person zu impfen, die dies will. Im Gegenzug fordert er aber auch das gleiche von anderen Kommunen. Land Hessen wie auch die Kassenärztliche Vereinigung sollten rasch Lösungen für die angespannte Situation finden. Kilian: „In den vergangenen Wochen – dies war die Intention des Landkreises – wurde kein Impfwilliger, aus welcher Region Deutschlands er oder sie auch kamen, in unserer Einrichtung abgewiesen. Wir wollen, dass sich jede und jeder impfen lassen kann.“ Die momentane Situation kann der Landkreis jedoch nicht alleine schultern, da die mobile Impfstation nicht auf eine solch hohe Nachfrage ausgerichtet war.

Der Landkreis wünscht sich deshalb die Unterstützung aus der Landeshauptstadt, da zunehmend Bürger aus Wiesbaden nach Eltville kommen. Hier wird erwartet, dass Wiesbaden ein eigenes Impfangebot unterbreitet. Schließlich hat sich nach der vom Land Hessen zum 1. Oktober 2021 beschlossenen Schließung aller Impfzentren, die Situation grundlegend verändert, was den – einstigen – festen Standort, das Personal und die Beschaffung die verschiedenen Vakzine betrifft

„Wir stellen uns dieser neuen Herausforderung und haben in den vergangenen Wochen bewiesen, dass sie zum größten Teil zu bewältigen ist“, sagt der Landrat. Es gebe jedoch mehrere Punkte, die die derzeitige Situation verschärfen. Menschen von außerhalb des Landkreises nutzten die Impfstation, wurden zuvor geradezu direkt auf das Angebot hingewiesen. So bildeten sich in den vergangenen Tagen immer längere Warteschlangen vor der Einrichtung in Eltville, die niemanden zumutbar sind.

Darüber hinaus gibt es neue Anlieferungswege für die Impfstoffe, was sich auch auf die Bestellmenge der Vakzine auswirkt. Der Bezug erfolgt nunmehr über Apotheken. Die hohe Nachfrage nach Impfungen erfordere zudem mehr Personal für die mobilen Impfteams. Der Kreis hat hier bereits nachgesteuert.

Aufgrund des großes Zulaufes, sieht sich der Landkreis gezwungen, die Impfstation in der kommenden Woche bereits um 10.00 Uhr zu öffnen. Ab der darauffolgenden Woche ist sie dann von Montag bis Freitag von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Diese ist dann montags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.